Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ein Erbe hi n terließe, das noch über Generationen hinweg die Gesel l schaft spalten musste.
    In der Provinz Malitar war es anders gekommen als in den meisten anderen Provinzen der Republik: In der Provinzhauptstadt Marik, dem zweitgrößten Hafen der Siddarmark, hatten die Aufrührer das gesamte Stadtgebiet besetzt. Dort waren es die Milizen der umliegenden Dörfer gewesen, die in Marik eingedrungen waren und die Aufrührer niederg e kämpft hatten. Bedauerlicherweise war das gesamte Charis i anische Viertel bis auf die Grundmauern niedergebrannt, bevor die Milizen Marik wieder einnehmen konnten. Es ha t te nur erschreckend wenige Überlebende gegeben. Fast g e nau so übel hatte man den Kirchen der Reformisten mitg e spielt.
    Markan und Transhar standen nach wie vor treu zum Reichsverweser und der Regierung. Dort war die Lage ve r gleichsweise ruhig, ebenso in der Provinz Rollings, ganz im Nordosten der Republik. Allerdings war es im Küstengebiet der Provinz Midhold, zwischen Rollings und der Alten Pr o vinz, zu einigen schweren Gefechten gekommen. Auch der westlichste Teil von Midhold befand sich derzeit in der Hand der erfolgreichen Aufrührer aus Mountaincross. Das war in Siddar-Stadt zweifellos Grund zur Beunruhigung.
    Soweit sich das bislang beurteilen ließ, hielten beinahe zwei Drittel der regulären Army den Eid in Ehren, den sie auf die Verfassung und den Reichsverweser abgelegt hatten. Mehrere der Einheiten, die der Regierung treu blieben, w a ren jedoch bedauerlicherweise während der Aufstände ni e dergekämpft worden. Nur wenige Mann hatten überlebt. Denn die Tempelgetreuen waren nicht sonderlich daran int e ressiert gewesen, Gefangene zu machen. Überläufer, Dese r teure und hohe Verluste im Kampf: Stohnar stand weniger als ein Drittel, sogar eher nur ein Viertel der einst gewaltigen Siddarmarkian Army zur Verfügung. Und schlimmer noch: der Großvikar hatte zur Unterstützung der ›tapferen Kinder Gottes‹ aufgerufen, die in der Republik ›gegen das Böse und die Verderbtheit‹ kämpften. Er hatte den Heiligen Krieg auch auf all jene ausgedehnt, die den ›abtrünnigen und ve r fluchten Greyghor Stohnar und seine Speichellecker ‹ unte r stützten. Daher würden schon bald ›Freiwillige‹ aus den Grenzstaaten in die westlichen Teile der Republik strömen – sobald es das Wetter zuließe. Außerdem war es nur eine Frage der Zeit, bis Kontingente der Tempelgarde in die R e publik einmarschierten.
    Cayleb hatte recht: Clyntahn hatte diese sogenannten Aufstände zeitlich so eingerichtet, dass sie mit den letzten Tagen der Ernte in der Siddarmark zusammenfielen. In den südlichen Provinzen wurde die Ernte natürlich später eingebracht. Doch der Angriff war erfolgt, bevor die Ernte aus dem Westen – in dem ein Großteil der gesamten Landwir t schaft der Republik betrieben wurde – für den Winter nach Osten gebracht werden konnte. Teil der Strategie des Gro ß inquisitors war es darüber hinaus, überall in den östlichen Provinzen Lebensmittel zu vernichten: Lagerhäuser waren ebenso zerstört worden wie Farmen und Getreidespeicher. Owls Schätzungen nach hatten jene Provinzen fast die Hälfte der produzierten Lebensmittel verloren, dank derer sie no r malerweise den Winter zu überstehen vermochten. Genau zu dem Zeitpunkt, wo die Lebensmittelversorgung so jäh unte r brochen wurde, aber strömten nun auch noch flüchtende R e formisten und Charisianer auf der Suche nach einem Z u fluchtsort von Westen nach Osten.
    »Meint Ihr, Stohnar wird den Winter überstehen, Me r lin? «, fragte Sharleyan.
    »Er könnte es schaffen, ja «, erwiderte Merlin. »Aber ich weiß nicht, was geschehen wird, wenn erst einmal der Frü h ling anbricht. Maigwair schickt eine Unmenge Befehle in die Grenzstaaten und die verschiedenen Militärstützpunkte der Tempel-Lande. Ich könnte mir vorstellen, dass er nach Osten aufbrechen wird, um Stohnar schlichtweg zu überrollen, sobald er eine Armee ins Feld führen kann. Ich rechne damit, dass Clyntahn den Silkiahanern nahe legen wird, ab jetzt das Embargo auch wirklich einzuhalten, wenn sie nicht das Gleiche erleben wollen wie die Republik. «
    »Den Inneren Kreis, mich eingeschlossen, treibt es in den Wahnsinn, dass wir offiziell immer noch nicht wissen dü r fen, was oben im Norden vor sich geht! «, grollte Cayleb. »Wir können überhaupt nichts unternehmen, solange wir nicht endlich offiziell davon erfahren. Wir können nicht einmal Stohnar darauf aufmerksam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher