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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat
Autoren: David Weber
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Opfer stillten. Sie hatten sich bei ihren Übergriffen auch nicht allein auf Charisianer beschränkt. Überall in der Republik brannten Kirchen der Reformisten. Reformistisch eingestellte Priester waren ermordet worden – einige waren in ihren eigenen Kirchen verbrannt. Sogar ganze reformist i sche Gemeinden waren ausgelöscht – wer Glück hatte, war nur aus der Stadt vertrieben worden, in denen manche der Familien schon seit Jahrhunderten gelebt hatten.
    Am schlimmsten war es in den westlichen Provinzen der Republik gewesen. Zum Teil lag das daran, dass man dort den östlichen Provinzen deren deutlich größeren Wohlstand neidete, zum Teil aber auch, weil Clyntahn und Rayno d a rauf geachtet hatten, vor allem in jenen Provinzen erfol g reich zu sein, die den Tempel-Landen am nächsten lagen. Es gab allerdings auch einige erwähnenswerte Ausnahmen. In den Städten Gletscherherz und Klippenkuppe hatte sich die Miliz den Aufrührern entgegengestellt und die ganze Bew e gung innerhalb weniger Tage zum Erliegen gebracht. Das Gleiche war auch in der Provinz Eiswind geschehen, obwohl die Lage dort deutlich schlimmer aussah. Jetzt, wo der Wi n ter hereingebrochen war, ließ niemand mehr Truppen verl e gen. Doch die Provinzen Tarikah, New Northland und Westmarch befanden sich fest in der Hand der Tempelg e treuen. Dort wurde der gewählte Regent der Republik als ›Lakai, Werkzeug und Speichellecker der verwünschten und exkommunizierten charisianischen Ketzer‹ angesehen. G e meinsam trieben diese Provinzen einen Keil tief ins Herz der Republik, und Eiswind war vom Rest des Landes vollständig abgeschnitten.
    Wie es in der Provinz Hildermoss ausgehen mochte, war immer noch völlig unklar. Aber was dort geschah, konnte von entscheidender Bedeutung sein. Wenn Hildermoss we i terhin dem Reichsverweser die Treue hielte, würde diese Provinz Gletscherherz und auch die Alte Provinz vor jedem Angriff schützen können, der von Westmarch beziehung s weise von Tarikah aus erfolgte. Das war wichtig. Denn könnte Hildermoss die Stellung halten, ließe sich durch e i nen Gegenangriff aus Northland und der Alten Provinz das zu Clyntahn übergelaufene Mountaincross gewiss wieder zurückerobern. Fiele Hildermoss hingegen, würden die R e bellen entlang der gesamten Nordgrenze der Alten Provinz allerspätestens im Frühsommer einen Angriff auf die Haup t stadt selbst unternehmen.
    Die Southmarch Lands weiter im Süden waren ein einz i ger Albtraum. Dieser von der Fläche her sehr großen, nur äußerst dünn besiedelten Region hatten Clyntahn und Rayno besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Doch sie hatten deu t lich weniger Erfolg dabei gehabt, die Einheiten der regulären Armee auf ihre Seite zu ziehen, als sie gehofft hatten. E i gentlich war Southmarch ein riesiger Wehrbereich, aufgeteilt in diverse Regionalkommandos, verwaltet von Offizieren der Army. Die Agitatoren, die Rayno und Laiyan Bahzkai dort eingesetzt hatten, waren vor allem auf die Unzufriede n heit der dortigen Bevölkerung eingegangen. Man beklagte sich darüber, dass diese Region der Republik immer noch nicht in einzelne Provinzen aufgeteilt war, die dann auch in der Senatskammer der Republik vertreten wären. Doch z u mindest ein Drittel der Kommandos von Southmarch waren eisern dem Reichsverweser und der Zentralregierung treu geblieben. Die Gefechte dauerten immer noch an – und sie wurden zunehmend heftiger.
    Zugleich war es den Aufrührern gelungen, den südwestlichen Teil der Provinz Shiloh in ihre Gewalt zu bringen. Allerdings schien es unwahrscheinlich, dass sie die eroberten Gebiete auch halten könnten, sollte Stohnar den Winter überstehen. Bedauerlicherweise schienen sich die Aufrührer dessen bewusst zu sein, und so kam es in Shiloh zu beinahe unfassbar grausamen Pogromen und Morden. Sollte die R e gierung den Südwesten von Shiloh wieder zurückerobern, wäre dort nur noch eine Wüste aus zerstörten Farmen und niedergebrannten Ruinen vorzufinden.
    Derzeit standen die Provinzen Southgard, Transhar und Windmoor noch auf der Seite des Reichs Verwesers. Alle r dings war die Lage in Southgard sehr verwirrend, die Au s schreitungen blutig. Gräueltaten führten zu neuen Gräuelt a ten. Es herrschte ein unerbittliches Klima der Gewalt in di e sem kalten, verregneten Winter. Der Hass, den diese Angri f fe und Gegenangriffe hervorrufen, wächst immer weiter, dachte Merlin traurig. Ja, das war genau die Sorte Gewaltt a ten und Grausamkeiten, die den Überlebenden
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