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Nimmerklug im Knirpsenland

Nimmerklug im Knirpsenland

Titel: Nimmerklug im Knirpsenland
Autoren: Nikolai Nossow
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fragte Nimmerklug erschrocken. „Nein, überhaupt nicht. Komm, ich ziehe dir gleich den größten heraus.“
    „Auuu!“ schrie Nimmerklug.
    „Was hast du denn? Tat das vielleicht weh?“ Rizinus schien verwundert.
    „Natürlich tat es weh.“
    „Das bildest du dir nur ein.“
    „Nein, das bilde ich mir nicht ein. Auaa! Auaa!“ „Was schreist du, als ob ich dich schneide? Ich schneide dich doch nicht.“
    „Es tut so weh! Erst sagst du, es tut nicht weh, und nun tut es doch weh.“
    „Still, still! Ich muß dir nur noch einen einzigen Splitter herausziehen.“
    „Au! Das brauchst du nicht! Das brauchst du nicht! Ich will den Splitter lieber drinbehalten.“
    „Das ist unmöglich. Er würde eitern.“
    „Ui-ui-uii!“
    „Schon fertig. Jetzt müssen wir nur noch Jod darüberstreichen.“
    „Tut das weh?“
    „Nein, Jod tut nicht weh. Bleib ruhig liegen.“ „Auaaa!“
    „Brülle nicht! Mit dem Auto fährst du gern, aber Schmerzen aushalten willst du nicht.“
    „Au, das brennt so!“
    „Das hört schon wieder auf. Jetzt bekommst du ein Fieberthermometer.“
    „Nein, ich brauche kein Fieberthermometer! Das tut weh!“
    „Ein Fieberthermometer tut doch nicht weh.“ „Immer sagst du, es täte nicht weh, und hinterher tut es doch weh.“
    „Dummkopf! Hast du denn noch niemals ein Fieberthermometer bekommen?“
    „Nein, noch nie.“
    „Nun, gleich wirst du sehen, daß es nicht weh tut“, sagte Doktor Rizinus und ging ins Nebenzimmer, um das Thermometer zu holen.
    Nimmerklug hüpfte aus dem Bett, sprang durch das offene Fenster in den Garten und rannte zu seinem Freund Joppe. Als Doktor Rizinus mit dem Thermpmeter zurückkam, war Nimmerklug verschwunden.

Wie Immerklug einen Luftballon erfand
    Immerklug war eine richtige Leseratte. In seinen Büchern hatte er von fernen Ländern und vielen Reisen gelesen. Nach Feierabend erzählte er seinen Freunden häufig, was in den Büchern stand. Die Knirpse mochten diese Erzählungen gern. Von fernen, unbekannten Ländern konnten sie nicht genug hören, doch am meisten interessierten sie sich für Geschichten über Reisende, weil die viele Abenteuer erleben.
    Nach solchen Geschichten träumten die Knirpse von einer eigenen Reise. Einige meinten, am besten wäre ein Fußmarsch, andere wollten in Booten fahren, aber Immerklug sagte: „Wißt ihr was, wir bauen einen Luftballon und fliegen mit ihm weit fort.“
    Dieser Vorschlag gefiel allen sehr. Natürlich wußte keiner, wie man Luftballons macht, aber Jmmerklug sagte, er würde sich das gründlich überlegen und es ihnen dann erklären.
    Und Immerklug zerbrach sich drei Tage und drei Nächte lang den Kopf, bis er darauf kam, den Luftballon aus Gummi anzufertigen. Die Knirpse verstanden es Gummi zu gewinnen. In ihrer Stadt wuchsen Blumen, die Gummibäumen ähnelten. Machte man am Stenge! dieser Blumen einen Einschnitt, dann quoll Saft heraus. Der Saft wurde allmählich hart und verwandelte sich in Gummi, aus dem man in Blumenstadt Fußbälle und Galoschen herstellte.
    Die Knirpse mußten nun Gummisaft sammeln, für den Immerklug ein großes Faß bereitstellte. Auch Nimmerklug half mit. Auf der Straße traf er seinen Freund Joppe, der mit zwei Knirpselinen Tauspringen spielte.
    „Hör doch, Joppe, was wir uns ausgedacht haben“, sagte Nimmerklug. „Du wirst vor Neid platzen, wenn du es erfährst.“
    „Ich platze nicht“, antwortete Joppe. „Ich habe nicht den geringsten Grund zu platzen.“
    „Doch du platzt bestimmt“, versicherte Nimmerklug. „Eine tolle Sache, Mann!“
    „Was für eine Sache denn?“ Joppe wurde nun doch neugierig.
    „Wir machen einen Luftballon und fliegen damit auf die Reise.“
    Joppe packte der Neid. Er wollte ebenfalls mit etwas prahlen, und deshalb meinte er: „Ist ja bloß eine Luftblase. Aber ich! Ich habe mich mit zwei Knirpselinen angefreundet.“
    „Was für Knirpselinen?“
    „Die da!“ Joppe zeigte auf die Knirpselinen. „Die eine heißt Sommersprosse und die andere Pünktchen.“
    Sommersprosse und Pünktchen waren in etniger Entfernung stehengeblieben und beobachteten Nimmerklug mißtrauisch.
    Nimmerklug sah sie von der Seite an und brummte: „Ach so! Ich denke, du bist mit mir befreundet.“ „Das eine stört das andere nicht.“
    „Ich glaube doch“, gab Nimmerklug zurück. „Wer sich mit Knirpselinen anfreundet, ist selbst eine Knirpseline. Du mußt dich auf der Stelle mit ihnen zanken.“
    „Weshalb soll ich mich denn zanken?“
    „Sonst zanke ich
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