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Nimmerklug im Knirpsenland

Nimmerklug im Knirpsenland

Titel: Nimmerklug im Knirpsenland
Autoren: Nikolai Nossow
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nur, daß wir dir so etwas glauben konnten!“ riefen die Knirpse.
    „Ich wundere mich gar nicht“, erwiderte Nimmerklug. „Ich habe es ja selbst geglaubt.“
    So ein komischer Kauz war dieser Nimmerklug!

Wie Nimmerklug Musiker werden wollte
    Wenn sich Nimmerklug eine Arbeit vornahm, packte er sie stets am verkehrten Ende an. Lesen konnte er nur einzelne Silben, und beim Schreiben brachte er gerade die Druckbuchstaben zustande. Viele Knirpse waren der Meinung, Nimmerklug sei ein Hohlkopf, aber das stimmte nicht, denn wie hätte er sich dann Geschichten ausdenken können? Selbstverständlich war es immer nur dummes Zeug, aber die Stiefel zog er an die Füße und nicht über den Kopf – und dazu gehört ja schließlich auch ein bißeben Verstand.
    Nimmerklug war kein schlechter Kerl. Er hatte durchaus den Wunsch, etwas zu lernen, aber alle Dinge auf Anhieb, ohne große Mühe, und dabei kann natürlich auch beim allergescheitesten Knirps nichts Rechtes herauskommen.
    Die Knirpseriebe und die Knirpselinen hatten eine Vorliebe für Musik. Geigenstrich war ein ausgezeichneter Musiker. Er besaß verschiedene Instrumente und spielte häufig darauf. Die Knirpse lobten ihn über alle Maßen. Nimmerklug packte der Neid, und deshalb bat er Geigenstrich: „Bring mir das Spielen bei. Ich möchte auch Musiker werden.“
    „Aber natürlich“, stimmte Geigenstrich zu. „Auf welchem Instrument willst du spielen?“
    „Welches ist am leichtesten zu erlernen?“
    „Die Balalaika.“
    „Gut, dann gib mir deine Balalaika, ich will es versuchen.“
    Geigenstrich gab ihm die Balalaika. Nimmerklug klimperte darauf herum, dann meinte er: „Nein, die Balalaika spielt zu leise. Gib mir etwas, das lauter spielt.“
    Geigenstrich reichte ihm die Geige. Nimmerklug kratzte mit dem Bogen über die Saiten und fragte schließlich: „Hast du nichts, das noch lauter ist?“ „Ja, die Trompete“, erwiderte Geigenstrich. „Her damit, das wollen wir versuchen.“ Geigenstrich holte seine große Blechtrompete. Als Nimmerklug hineinpustete, heulte sie furchtbar auf.
    „Das ist ein schönes Instrument!“ freute sich Nimmerklug. „Das spielt laut.“
    „Nun, dann lerne Trompete blasen, wenn es dir gefällt.“ Geigenstrich war einverstanden. Nimmerklug wunderte sich. „Warum lernen? Ich kann es doch schon.“
    „Aber nein, du kannst es noch nicht.“
    „Ich kann es. Hör nur zu!“ rief Nimmerklug und blies aus aller Kraft in die Trompete: Tut-tut-tut! Bö-bö-bö!
    „Du bläst nur – spielen kann man das nicht nennen“, erwiderte Geigenstrich.
    „Was?“ Nimmerklug war beleidigt. „Ich spiele sogar sehr schön und so laut!“
    „Ach du! Auf die Lautstärke kommt es gar nicht an. Gut muß es klingen.“
    „Bei mir klingt es doch schön!“
    „Nein, durchaus nicht“, beharrte Geigenstrich. „Du hast offenbar keine Begabung für Musik.“
    „Das sagst du nur aus Neid“, brauste Nimmerklug auf. „Du willst der einzige sein, dem man zuhört und den man lobt.“
    „Ganz im Gegenteil“, erwiderte Geigenstrich. „Wenn du glaubst, daß du nicht zu lernen brauchst, dann nimm nur die Trompete und spiele, soviel du magst.“
    „Ja, ich werde spielen“, erklärte Nimmerklug. Wieder blies er aus Leibeskräften in die Trompete. Aber sie grölte, krächzte, winselte und grunzte nur. Geigenstrich lauschte, und lauschte … Schließlich verlor er die Geduld. Er zog seine Samtjacke an, schlang sich ein rosa Band, das er statt einer Krawatte trug, um den Hals und ging fort, um Freunde zu besuchen.
    Abends, als alle Knirpse nach Hause gekommen waren, griff Nimmerklug zu seiner Trompete und fing an zu blasen: Tut-tut-tut! Bö-bö-bö!
    „Was ist das für ein Lärm?“ schrien die Knirpse. „Das ist kein Lärm“, antwortete Nimmerklug. „Ich blase Trompete.“
    „Hör sofort auf!“ rief Immerklug. „Von deiner Musik tun einem die Ohren weh.“
    „Das kommt nur daher, weil du an meine Musik noch nicht gewöhnt bist. Hast du dich erst daran gewöhnt, dann werden dir die Ohren nicht mehr weh tun.“ „Ich will mich aber nicht daran gewöhnen. Das hat mir gerade noch gefehlt.“
    Doch Nimmerklug blies weiter: Tut-tut-tut! Kr-r-r!
    Wui! Wui!
    „Aufhören!“ schrien die Knirpse von allen Seiten.
    „Hau ab mit deiner scheußlichen Trompete!“ „Wohin denn?“
    „Geh aufs Feld, dort kannst du spielen.“
    „Auf dem Feld hört mir doch niemand zu.“ „Muß dir denn unbedingt jemand zuhören?“ „Ja, unbedingt!“
    „Marsch, auf
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