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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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hinauf.
    Tony stöhnte.
    Er schrie überrascht auf, als sie ihm mit voller Wucht die Faust in die Hoden rammte. Er taumelte rückwärts. Die Hose brachte ihn zum Stolpern, und er landete denkbar unsanft auf dem Hintern, fiel zur Seite, rollte sich ein und presste mit schmerzverzerrter Miene die Hände in den Schritt.
    Dani suchte nach dem Messer. Sie entdeckte es unter dem Kaffeetisch, bückte sich und streckte den Arm aus, um es zu nehmen. Sofort eilte sie zurück zu Tony.
    Er lag immer noch zusammengekrümmt da und wand sich stöhnend.
    Sie wusste, dass sie entkommen konnte, solange Tony hilflos am Boden lag. Aber in ein paar Minuten ...
    Dani raste in die Küche, riss die Tür zur Werkstatt auf und hämmerte auf den Lichtschalter. Auf einem Haken in der Nähe des Fensters hing eine Seilrolle, die Überreste dessen, was sie benutzt hatten, um die Sandra-Blaine-Puppe für Aas zu fesseln. Dani rannte hinüber und prallte unsanft mit der Hüfte gegen die Kante der Werkbank. Sie zuckte zusammen, biss aber die Zähne zusammen und riss das Seil vom Haken herunter.
    Dani hastete zurück in die Küche. Ihre verschwitzten Füße schlitterten über den Linoleumboden, aber im Esszimmer verlieh ihr der Teppich wieder ausreichend Halt für einen Sprint zurück ins Wohnzimmer.
    Tony war verschwunden.

29
    Dani stand auf dem Teppich, wo sich der Junge vor weniger als einer Minute unter Schmerzen zusammengekrümmt hatte. Nun erinnerten nur noch seine Hose und einige Blutschlieren an den Vorfall.
    Sie schlang sich das Seil über den Kopf, um die linke Hand frei zu haben, ließ den Blick durch das Wohnzimmer streifen und drehte sich dabei langsam um die eigene Achse. Die Lampe in der Diele steuerte die einzige Lichtquelle bei und zeichnete ihren Schatten auf den hellen Teppich, verlor sich jedoch bald danach und ließ einen Großteil des Raums im Dunkeln.
    Tony musste hier noch irgendwo sein. Vielleicht versteckte er sich hinter den Vorhängen, die von der Schiebetür bis zum Panoramafenster reichten. Vielleicht kauerte er hinter dem Sofa oder dem Lehnsessel. Möglicherweise saß er dort drüben neben der Stereoanlage. Wartete. Jederzeit bereit, sie anzuspringen.
    Sie wich zurück und spähte den langen Gang hinab.
    Er konnte auch dort hinten im Gästebad oder in ihrem Schlafzimmer lauern.
    Der Knauf der Eingangstür drückte kühl gegen ihren Steiß. Sie könnte innerhalb von Sekunden draußen sein und zum Haus eines Nachbarn laufen. Nur würde das Jack nicht weiterhelfen.
    Lebendig begraben.
    Mein Gott, lebendig begraben!
    Wie lange konnte er das durchhalten?
    Dani stieß sich von der Tür ab und lief geradeaus. Ihr Schatten tanzte vor ihr und verblasste, als sie das Deckenlicht im Flur hinter sich ließ. Sie steuerte die Mitte des Wohnzimmers an, drehte sich um, ging zur Seite, dann rückwärts und blieb nicht eine Sekunde stehen, während sie die dunklen Winkel in Augenschein nahm, in denen sich Tony möglicherweise versteckte.
    In der Ecke trat sie den Lehnsessel gegen die Wand. Sie duckte sich, um unter den Lampentisch zu spähen, stieg auf das Sofa und trampelte darauf herum. Ihre Füße sanken tief in die weiche Polsterung ein, ihre Hand streifte durch die dahinter aufgehängten Vorhänge. Am Ende wechselte sie auf den Kaffeetisch. Mit einem langen Schritt landete sie auf einem weiteren dick gepolsterten Sessel. Sie beugte sich über die Rückenlehne. Niemand da. Dani sprang zurück auf den Teppich. Mit dem Rücken an der Wand benutzte sie eine Hand, um die Zugkordel zu bedienen. Langsam glitten die Vorhänge auf und gaben den Blick auf die weitläufige Fensterfront und die schimmernde blaue Oberfläche des beleuchteten Swimmingpools frei.
    Dani schaute suchend durch den Raum.
    »Tony!«
    Keine Antwort.
    Sie durchquerte den Raum noch einmal in entgegengesetzter Richtung, drehte sich dabei um, duckte sich, spähte in die Schatten hinter den Möbeln. Im Essbereich kauerte sie sich hin und überprüfte die freie Fläche unter dem Tisch. Sie sah nur Dunkelheit und ein Heer von Eichenholzbeinen. Dani richtete sich wieder auf und drehte sich um. Sie trat an die Längsseite der Bar, pflanzte ein Knie auf einen gepolsterten Hocker und kletterte auf die Theke. Langsam bewegte sie sich vor, blickte über den Rand und fand ihn.
    Das Seil um ihren Hals hörte auf zu schwingen.
    Tony zog kräftig daran.
    Dani schrie auf und stützte sich mit steifen Armen ab, als ihr der Schmerz in den Nacken schoss wie ein Knüppelhieb. Ihr Kopf wurde
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