Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
einer Schulter gegen den Holzrahmen, um sich abzustützen, und holte mehrmals tief Luft.
    Es half nicht viel. Ihr Herz schien ihr die Luft aus den Lungen zu pressen.
    »Wer ist da?«, fragte sie.
    »Ich bin’s nur.«
    Sämtliche Kraft wich aus ihrem Körper. Sie kauerte sich auf dem Boden zusammen. »Was willst du?«
    »Ach weißt du, ich dachte, ich schau einfach mal vorbei, um zu sehen, ob du da bist.«
    »Wo ist Jack?«
    »Oh, ist er nicht hier? Sein Auto steht doch draußen.«
    » Bitte, was hast du mit ihm gemacht?« Dani missfiel der flehentliche Tonfall ihrer Stimme.
    »Wenn er nicht hier bei dir ist, weiß ich auch nicht, wo er steckt.«
    »Tony!«
    »Vielleicht ist er spazieren gegangen. Wenn du mich reinlässt, leiste ich dir gerne ein bisschen Gesellschaft, bis er zurückkommt.«
    »Hör auf, mit mir zu spielen! «, brüllte sie. »Ich weiß, dass du ihm etwas angetan hast!«
    Eine ausgedehnte Stille trat ein.
    »Sei nicht wütend, Dani. Ich habe ihn nicht verletzt. Nur dafür gesorgt, dass er nicht hier ist. Er war ständig im Weg, hat sich zwischen uns gedrängt. Ich meine, er wollte uns einfach nicht in Ruhe lassen. Ich musste ihn doch loswerden.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, flüsterte sie.
    »Wie bitte?«
    »Wo ist er?«, schrie sie hysterisch.
    »Er wird uns nicht stören. Lass mich rein.«
    »Nein.«
    »Sei nicht so, Dani. Ich liebe dich. Ich werde auch nicht versuchen, dir Angst zu machen, versprochen. Das Wichtigste ist, mit dir zusammen zu sein. Ich will dich einfach nur in den Armen halten.«
    »Wenn ich dich reinlasse, verrätst du mir dann, wo Jack ist?«
    »In Ordnung.«
    Dani richtete sich auf. Mit dem Messer hinter dem Rücken entfernte sie die Sicherheitskette. Sie trat zurück, streckte den linken Arm aus, drehte den Knauf und öffnete die Tür.
    Tony stand auf der Veranda und grinste zu ihr herein. In seiner adretten Sporthose und dem kurzärmligen Hemd wirkte er merkwürdig normal.
    Herausgeputzt.
    Er hält das für ein Date.
    »Komm rein«, forderte Dani ihn auf.
    Mit einem leichten Nicken trat er ein. Als Dani die Tür schloss, spürte sie einen Stich in der Brust. Sie fühlte sich gefangen und eingeengt. Unwillkürlich schnappte sie nach Luft.
    »Hab keine Angst«, beruhigte sie Tony.
    »Wo ist Jack?«
    »Wir haben uns noch gar keinen Begrüßungskuss gegeben.«
    »Sag es mir!«
    Tony schüttelte den Kopf und trat einen Schritt auf Dani zu. Sie holte das Messer hinter dem Rücken hervor und schwenkte die Klinge in seine Richtung. »Du verrätst mir jetzt sofort, wo Jack ist!«, verlangte sie.
    Tony seufzte. »Warum vergisst du ihn nicht einfach? Du hast jetzt mich. Denk nicht mehr an Jack. Er ist wertlos.«
    Sie zielte auf seinen Bauch. Er stolperte rückwärts gegen die Tür und riss die Hände nach vorne, um sich zu schützen. Dani schwang das Messer. Die Klinge ritzte seine linke Handfläche auf.
    » Au! Dani! Um Himmels willen, du hast mich geschnitten! «
    »Sag mir, wo Jack ist!«
    »In Ordnung, schon gut. Herrgott noch mal!« Er starrte auf seine Hand, und ein entsetzter Ausdruck trat in seine Züge, als Blut aus der Wunde lief und auf den Boden tropfte. »Verdammt, du hast mich wirklich geschnitten.«
    »Und ich werd’s noch mal tun. Rede.«
    Seine Hand schoss abrupt zur Seite und schleuderte Dani einige Blutspritzer ins Gesicht. Auf die Wangen und in die Augen. Vorübergehend blind stieß sie ungezielt mit dem Messer zu. Eine Faust prallte gegen ihre linke Wange. Die Wucht des Hiebs ließ ihren Kopf zur Seite schnellen und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie stürzte und landete hart auf der Seite. Das Messer hielt sie weiterhin fest umklammert, als sie sich auf die Knie hochrappelte.
    Tony trat ihr den Arm weg. Während sie erneut auf den Teppich knallte, segelte ihre einzige Waffe in hohem Bogen aus der taub gewordenen Hand.
    Er packte sie an den Fußgelenken, hob ihre Beine an und schwenkte sie übereinander. Dani versuchte, sich am Boden festzuklammern. Vergeblich. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde sie gegen ihren Willen auf den Rücken gerollt. Sie versuchte, sich mit Tritten zu befreien, doch Tony hielt ihre Füße unerbittlich fest und stemmte seine Oberschenkel dagegen. Dani krümmte sich, bäumte sich auf und wand sich. Ihre Gegenwehr half nichts. Erschöpft gab sie auf und bemühte sich, wieder zu Atem zu gelangen.
    Tony rührte sich nicht. Er starrte auf Dani hinab.
    Durch den Kampf hatte sich ihr Gürtel gelöst und der Morgenrock im Fallen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher