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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze
Autoren: R.A. Salvatore
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sein Boot retten, und wenn es ihn das Leben kosten sollte. Das eine wie das andere hat sich bewahrheitet.«
    »73?«, wiederholte Afafrenfere noch einmal.
    »Aye, 73«, bestätigte der Fährmann.
    »Das Jahr des Amoklaufs der Andersgläubigen«, sagte Effron, und Afafrenfere nickte.
    »Elf Jahre ist das jetzt her«, fügte der Fährmann hinzu, worauf alle Gefährten verwunderte Blicke wechselten.
    »1484?«, vergewisserte sich Drizzt. Hinter ihm holte Effron hörbar Luft. Drizzt drehte sich um. Der Mönch und der Tiefling starrten einander an. Effron nickte langsam, und da schnappte auch Afafrenfere nach Luft.
    »In der Zeitrechnung der Täler haben wir 1484?«, fragte Effron den Fährmann, der nickte. Der Tiefling sah Afafrenfere an und sagte: »Das Jahr der Erwachten Schläfer.«
    In Osthafen gingen sie von Bord und fanden tatsächlich nicht dieselbe Stadt vor, die sie verlassen hatten, auch wenn noch Reste des alten Hafens zu erkennen waren. Aber trotz der späten Stunde betraten sie die Stadt gar nicht erst, sondern riefen sofort den Nachtmahr und das Einhorn herbei. Drizzt, Dahlia und Effron ritten auf Andahar, die anderen drei bestiegen Entreris Ross. So stoben sie den Ostweg hinunter in Richtung Bryn Shander und Kelvins Steinhügel, denn der Clan Heldenhammer würde ihnen wohl die besten Antworten liefern können.
    Anderntags folgte das nächste Rätsel am Tor von Bryn Shander, denn man verwehrte ihnen den Zutritt.
    »Ein Freund von Zehn-Städte schleppt keinen Dämon an und macht sich dann aus dem Staub!«, rief der Hauptmann der Garnison von der Mauer herunter, als die Wachen ihn endlich geholt hatten. »Welches Ungeheuer ist dir diesmal auf den Fersen, Drizzt Do’Urden?«
    »Keines«, erwiderte der Drow und wollte noch mehr sagen, fand aber einfach keine Worte. Die Stadt hatte sich kaum verändert, aber er erkannte keine der Wachen wieder, auch nicht den Hauptmann, obwohl er mit diesem bei seinem letzten Besuch gesprochen hatte. Und das war doch eigentlich erst zehn Tage her.
    »Was für ein Dämon?«, fragte Artemis Entreri, als offenkundig wurde, dass es Drizzt die Sprache verschlagen hatte.
    »Ein mächtiger Balor auf der Suche nach Drizzt Do’Urden«, antwortete der Hauptmann von oben. »Zum Glück war Meister Tiago gerade da und konnte den Dämon vor unserem Westtor erschlagen!«
    Die anderen Wachen ließen Tiago hochleben. Tiago?
    Entreri starrte Drizzt sprachlos an. Beide schüttelten den Kopf. »Und in welchem Jahr war das noch mal?«, fragte Entreri den Hauptmann.
    Er erntete einen verständnislosen Blick.
    »Das Jahr?«, wiederholte Entreri.
    »Das Jahr, in dem mein Sohn zur Welt kam«, antwortete der Hauptmann. »1466. Im Herbst werden es achtzehn Jahre.«
    »1484«, murmelte Entreri, der nachgerechnet hatte.
    »Das Jahr der Erwachten Schläfer«, sagte Afafrenfere.
    »Kein Wunder, dass mir der Magen knurrt«, warf Ambergris trocken ein.
    »Ich war immer ein Freund von Zehn-Städte«, rief Drizzt. »Hier ist etwas … Seltsames vorgefallen. Etwas, das mir unbegreiflich ist. Bitte, lasst mich ein, damit ich mit dem Rat sprechen kann, vielleicht mit einer Versammlung aller Städte …«
    »Zieh deiner Wege, Drow«, antwortete der Hauptmann streng. »Dein einstiger Ruf mag dich vor dem Zorn der Menschen bewahren, aber unser Wohlwollen hast du verspielt. Man wird dich weder hier noch in den anderen Städten einlassen, wenn sich deine Rückkehr herumspricht.«
    »Ich habe den Dämon nicht hergebracht. Zumindest wusste ich nichts davon«, versuchte Drizzt sich zu verteidigen.
    »Dann geh doch zu den Zwergen«, riet ihm der Hauptmann, dem es sichtlich Schwierigkeiten bereitete, den Drizzt der Legenden mit dem Drizzt, der Unheil über Bryn Shander gebracht hatte, und dem erschütterten Drow vor dem Tor zu vereinbaren. »Stokker Silberbach nimmt euch sicher auf. Soll er eine Versammlung von Zehn-Städte einberufen. Soll er für Drizzt Do’Urden sprechen.«
    Dieser Rat erschien vernünftig, ein wenig Klarheit inmitten all dieser unlogischen, sich überschlagenden Neuigkeiten. Drizzt und Entreri entließen ihre Reittiere, und alle sechs umrundeten die Stadt, um zur Südstraße zu gelangen. Am Westtor fanden sie zwei steinerne Wachtürme vor, die viel größer waren als die einfachen Bauten bei ihrem letzten Besuch. Auch dies bestätigte, dass sie in der Nacht ihres langen Schlafes in dem magischen Wald am Ufer des Lac Dinneshire viele Jahre verloren hatten.
    »Es ist also wahr«, sagte Ambergris, als
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