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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze
Autoren: R.A. Salvatore
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etwas von Drizzt Do’Urden und seinen fünf Gefährten gehört. Der Letzte, der ihn gesehen hatte, der Kapitän der Fähre, blieb dabei, dass er sie genau an derselben Stelle abgesetzt hatte wie später Tiagos Gruppe.
    Bevor der nächste Winter die Straßen schloss, zogen Tiago Baenre und seine Truppe durch den Grat der Welt nach Süden, zurück nach Gauntlgrym. Allerdings präparierten Ravel und die Zauberspinner zuvor einen Bereich für ein Zauberportal, durch das sie jederzeit rasch nach Zehn-Städte zurückkehren konnten. Diese Magie nutzten sie im Laufe der folgenden Monate und sogar noch der nächsten Jahre viele Male.
    Doch Drizzt Do’Urden blieb spurlos verschwunden. Weder kamen Gerüchte von den Barbaren noch eine Botschaft von den Zwergen in Kelvins Steinhügel, noch besuchte er jemals einen der Orte im Eiswindtal.
    Der erboste Tiago streckte seine Fühler über den ganzen Norden von Faerûn aus, heuerte Späher an, die für ihn nach Mithril-Halle und in die Silbermarken zogen, schickte bestochene Ganoven nach Luskan und forderte Bregan D’aerthe auf, ihn zu Drizzt zu bringen. Er rief die Macht von Haus Baenre und seiner Tante, der Oberin von Menzoberranzan, zu Hilfe, bis selbst der mächtige Gromph neugierig wurde und sich der Suche anschloss.
    Aber niemand vermochte Drizzt zu finden, denn er blieb verschwunden, selbst für Bregan D’aerthe, selbst für die Augen der Herrin Lolth, selbst für Draygo Quick und die Erzmagier von Nesseril, was niemand mehr bedauerte als Jarlaxle, der ein wahres Vermögen aufwandte, um schließlich sogar eine halbe Armee Spione ins Schattenreich auszusenden.
    Die Jahre wurden zum Jahrzehnt, und Drizzts Legende lebte weiter, sein Körper jedoch offenbar nicht.
    Der Wind hatte Drizzt davongetragen, ihn zur Legende gemacht, und sein Name würde überdauern.

Kapitel 29
    Ein langer Schlaf
    Mondlicht.
    Ein Lichtstrahl erreichte den schlafenden Drow und drang durch den Schleier seines Schlafes, bis er wieder zu sich kam. Drizzt lag flach auf dem Rücken, als er die Augen aufschlug und das blasse Rund hoch oben am Himmel sah, das ihn durch die dürren, blattlosen Zweige anlugte. Er hatte viele Stunden geschlafen, stellte er fest, auch wenn ihm das unlogisch vorkam. Er war am frühen Abend eingenickt, und dem Mond nach zu urteilen, konnte die Nacht allenfalls halb vorüber sein.
    Allmählich kehrte die Erinnerung zurück: eine liebliche Melodie, die Rückkehr von Artemis Entreri ins Lager, das überwältigende Verlangen, sich wieder hinzulegen und zu schlafen.
    Das Blätterdach, hinter dem das Funkeln der Sterne verschwunden war … aber jetzt waren da keine schützenden Blätter mehr.
    Drizzt spürte saftiges Gras neben sich, aber als er sich hochstützte, erkannte er, dass seine unmittelbare Umgebung das Einzige war, was noch auf den grünen Wald hinwies, in dem er das letzte Mal erwacht war. Er blinzelte und schüttelte den Kopf, um zu begreifen, was er sah. Seine fünf Kameraden lagen um ihn herum, und ihr gleichmäßiges Atmen – sowie das Schnarchen von Ambergris – zeigte, dass sie noch fest schliefen. Dieser Fleck hier, der höchstens zehn Schritte Durchmesser hatte, sah genauso aus wie in seinem »Traum«, aber alles andere, alles jenseits davon war genauso wie bei ihrer Ankunft am Vorabend. Keine kleine, gepflegte Kate. Kein Teich. Genau wie vor dem Traum.
    Nein, nicht ganz, denn gleich hinter ihrem verzauberten Schlafzimmer lag dichter Schnee. Aber als sie aus Osthafen gekommen waren, hatte es nicht geschneit, und es hatte auch kein Schneesturm gedroht.
    Drizzt stand auf und ging zum Rand der ungewöhnlichen Wiese. Das Mondlicht war so hell, dass er die Schneedecke näher untersuchen konnte, und die unteren Schichten erschienen so kompakt und vereist, dass sie schon viele Zehntage hier ruhen mussten. Er blickte zum klaren Himmel auf und prüfte die Konstellationen.
    Spätwinter? Aber sie waren erst vor zwei Tagen aus Osthafen aufgebrochen, und das war zu Beginn des Herbstes gewesen.
    Drizzt bemühte sich, alles zu verstehen. Hatte er nur geträumt? Erst jetzt merkte er, dass er immer noch etwas in der Hand hielt, hob es hoch und erkannte die Forellenbeinfigur von Catti-brie mit Taulmaril.
    »Entreri«, flüsterte er und stupste den Meuchelmörder mit dem Fuß an. Entreri hatte einen leichten Schlaf, schreckte sofort hoch und setzte sich auf, als würde er mit einem Angriff rechnen und wäre schon verteidigungsbereit.
    Gleich darauf zeigte sich auf seinem Gesicht
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