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Nie genug (German Edition)

Nie genug (German Edition)

Titel: Nie genug (German Edition)
Autoren: Melanie Hinz
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Er ist ein toller Mann.“
    „Danke, Emma.“ Sie streichelt mir über die Wange und hat tatsächlich ein paar Tränen in den Augen. „Ich will dir etwas zeigen.“ Sie steht auf und geht zum Bücherregal am anderen Ende des Raums.
    Sam beobachtet sie und macht große Augen.
    „Oh nein. Mama, willst du das wirklich tun?“, fragt er, als er sieht, was sie aus dem Regal zieht. „Ich hab sie gerade erst zurück. Damit schlägst du sie in die Flucht.“
    Brigitte kommt mit einem Fotoalbum zurück.
    „Emma ist nicht so leicht zu schocken, Sam. Außerdem warst du so ein süßes Kind“, ruft sie über ihre Schulter und setzt sich wieder neben mich. Sam schüttelt den Kopf, lässt seine Mutter dann aber gewähren.
    Die ersten Fotos zeigen ein properes, nicht mehr so neugeborenes Baby, mit einem gigantischen Haarschopf. Ich erinnere mich, dass Sam erst mit drei Monaten zu seinen Eltern gekommen ist.
    „Er war so ein geduldiges und entspanntes Baby.“ Brigitte blättert weiter und zeigt mir Sams erste Jahre. „Ich hab noch mehr Bilder, aber in dem Album sind nur die besten der ersten achtzehn Jahre.“
    Mit Verwunderung beobachte ich die gravierende Veränderung zwischen Sams dreizehntem und achtzehntem Lebensjahr. Brigitte bemerkt meine Blicke, lässt es mich aber erst einmal verarbeiten. Sam war übergewichtig, und das nicht nur ein bisschen. Darüber hat er nie gesprochen.
    „Er hatte noch mal einen richtigen Wachstumsschub zwischen achtzehn und zwanzig“, flüstert sie. „Außerdem hat er hart gearbeitet, um so auszusehen wie heute. Er hatte nicht die einfachste Kindheit. Heutzutage sieht das etwas anders aus, aber Sam hatte wegen seiner Hautfarbe noch einiges einzustecken. Er würde das jetzt nicht mehr zugeben, doch zusammen mit diesem Gewicht hatte er es nicht leicht. Die Hänseleien haben ihn wirklich fertiggemacht, aber letztendlich nur dazu geführt, dass er noch mehr gegessen hat.“
    Ich bin froh, dass sie keine Reaktion von mir erwartet, denn ich weiß gerade wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Nur ein Satz geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Sam versteht mich.
     
    Es war keine große Erkenntnis, die ich vorhin hatte, und doch hat es so viel verändert. Sam ist ein wenig angeheitert, nicht wirklich betrunken, doch seine Versuche, sich die Hose auszuziehen, sind nicht wirklich geschickt. Nur im Slip sitze ich auf der Bettkante in seinem Kinderzimmer und beobachte meinen attraktiven Freund, wie er auf einem Bein durchs Zimmer stolpert.
    „Hattest du ein Glas Wein zuviel?“, frage ich grinsend.
    Sam setzt sich schließlich auf die Schreibtischkante, um sich den Rest der Hose abzustreifen.
    „Das ist nicht lustig, Pinkpants. Ich hätte mir den Hals brechen können.“ Er schmeißt seine Hose in die Zimmerecke, obwohl er normalerweise einen größeren Ordnungssinn hat.
    „Hoffentlich hat meine Mutter dich nicht zu sehr mit meinem Kinderbildern genervt.“ Er kniet sich zwischen meine Oberschenkel und sieht zu mir auf.
    „Kein Stück, Sam. Es war interessant.“ Ich streiche durch seine Haare, die schon wieder sehr lang geworden sind. Er schaut mich einfach nur an, ohne ein Wort zu sagen. Mir ist klar, was er sagen möchte. Die Worte, die er schon lange nicht mehr ausgesprochen hat. Nicht weil er erwartet, dass ich es endlich sage. Er will mich einfach nicht unter Druck setzen.
    „Das Bett ist wirklich viel zu klein für uns beide“, sage ich, und küsse seine Mundwinkel.
    Sam nickt und schließt die Augen.
    „Passt schon“, flüstert er.
    Den perfekten Moment gibt es nicht, deswegen entscheide ich mich für diesen, der sich richtig anfühlt.
    „Ich liebe dich.“ Es ist mehr ein Wispern, aber Sam hat es zweifellos verstanden. Er antwortet nicht darauf, aber das erwarte ich auch nicht. Seine Gefühle hat er mir gegenüber oft genug deutlich gemacht. Sein Lächeln ist Antwort genug.
    Sam schiebt sich mit mir aufs Bett und schafft es irgendwie, meinen Slip abzustreifen.
    „Wir können doch nicht …“, flüstere ich zwischen zwei Küssen. „Nicht im Haus deiner Eltern.“
    „Ganz leise“, flüstert er an meinem Ohr. „Und ganz langsam.“ Er zieht seine Boxershorts ein Stück runter, und ich helfe ihm mit meinen Füßen, bis auch das letzte Kleidungsstück auf dem Boden liegt.
    „Was ist, wenn jemand reinkommt?“ Sam lässt sich von meinen Bedenken nicht abhalten und nimmt meine gepiercte Brustwarze zwischen die Lippen. Sie ist inzwischen vollständig verheilt und hat mir schon
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