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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren
Autoren: Andy McNab
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darauf ankommen lassen.
    »Ich hätte lieber Bargeld. So war’s vereinbart.«
    Val schüttelte langsam den Kopf, als müsse er einem Kind erklären, der Ausflug nach Disneyland sei gestrichen. »Es gibt aber keine Vereinbarung, Nick. In ihrer Geldgier hat Liv uns beide hintergangen.« Sein Blick wurde plötzlich 20 Grad kälter und bewies schlagartig, warum er der gefürchtetste Mann seiner Branche war. »Zum Glück sind nicht alle so treulos.« Seine Handbewegung galt dem hinter ihm Stehenden.
    Ignati machte ein selbstgefälliges Gesicht.
    Ich starrte die beiden an, als hätte ich keinen blassen Schimmer, wovon die Rede war.
    »Der Fall liegt recht kompliziert, Nick, und Sie brauchen nicht alle Details zu kennen. Ich will nur feststellen, dass Liv nicht nur mein in sie gesetztes Vertrauen enttäuscht, sondern es mir für absehbare Zeit unmöglich gemacht hat, Zugang zu Echelon zu bekommen. Dass Sie noch leben, verdanken Sie allein der Tatsache, dass Sie denken mussten, Sie handelten in
    meinem Auftrag.«
    Er lächelte wieder. »Kommen Sie, arbeiten Sie in Russland für mich, dann können Sie den Ertrag Ihres neuen Immobilienvermögens genießen. In diesem Teil der Stadt sind die Mieten extrem hoch. Ich biete Ihnen eine fantastische Chance, Nick. Vielleicht haben wir sogar einmal Gelegenheit, uns zusammenzusetzen, damit ich Ihnen diese ganze bedauerliche Geschichte erläutern kann.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sorry, ich habe Verpflichtungen, die mich hier festhalten.« Ich zögerte. »Ich könnte das Geld wirklich besser brauchen.«
    Val ignorierte, was ich gesagt hatte, und zeigte auf den Umschlag in meiner Hand. »Falls Sie doch nach Russland kommen wollen, finden Sie zwischen den Urkunden auch die Adresse eines Kontaktmanns hier in England.«
    Er stand auf, und alle bewegten sich mit ihm in Richtung Tür.
    Ich musste noch etwas fragen. »Woher haben Sie gewusst, dass ich hier sein würde?«
    Val blieb an der Tür stehen, die der Hüne ihm gerade öffnen wollte. »Natürlich von Liv. Sie hat mir alles erzählt.« Er machte eine Pause. »Bevor Ignati ihr ...« Er zuckte mit den Schultern. Sein Lächeln war nicht verschwunden. Er wartete auf meine Reaktion.
    Ich bluffte weiter und spielte erst recht den Verwirrten, aber vor meinem inneren Auge sah ich sie mit aufgeschlitztem Bauch daliegen.
    »Das schockiert Sie?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Sehen Sie, ich darf nicht den Eindruck entstehen lassen, meine engsten Mitarbeiter könnten mich ungestraft hintergehen. Ich muss Stärke demonstrieren. Dabei könnten Sie mir helfen, wenn Sie nach Russland kommen, Nick. Versprechen Sie mir, darüber nachzudenken?«
    Ich nickte, damit er endlich ging.
    »Ich hoffe, dass wir uns bald in St. Petersburg sehen.«
    Als er sich abwandte und gehen wollte, sagte ich rasch: »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    Val blieb stehen.
    »Es geht um eine Leiche. Um meinen toten Freund. Er liegt noch immer in Estland, und ich .«
    »Natürlich, natürlich. Wir sind keine Barbaren.« Er deutete auf den Umschlag. »Der Kontaktmann. Geben Sie ihm die Details.«
    Ich lag eine Viertelstunde lang auf einem der Sofas und bemühte mich, nicht daran zu denken, wie lange Livs Todeskampf gedauert haben musste. Jedenfalls erhielt meine Begeisterung für den St. Petersburger Immobilienmarkt dadurch einen ziemlichen Dämpfer.
    Ich brauchte Geld, aber alles Weitere war mir vorerst unklar - bis auf die Tatsache, dass meine Besprechung mit Lynn nicht der beste Augenblick sein würde, meine Beziehungen zur Firma abzubrechen.
    Ich ließ Valentin und seinen Jungs weitere fünf Minuten Vorsprung, bevor ich die Treppe hinunterging und das Hotel verließ. Dann betrat ich eine der
    Telefonzellen unter dem Baugerüst, nahm den Hörer ab und warf eine Hand voll Münzen ein.
    »Hallo, East Anglian Immobilien. Was können wir für Sie tun?«
    »James Main?«
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Nick Stone. Ich hab mir die Sache anders überlegt. Ich möchte, dass Sie mein Haus so schnell wie möglich verkaufen.«
    »Aber bisher liegen alle Gebote unter dem Preis, den Sie dafür gezahlt haben. Sie können viel mehr bekommen, wenn das Dach und der Innenausbau fertig sind. Dann bringen wir’s im Frühjahr auf den Markt und .«
    »Sofort, James.«
    »Aber ich bin erst vor ein paar Tagen daran vorbeigefahren, und übers Dach ist noch immer eine Plane gespannt. Die schreckt jeden Käufer ab, Nick, und .«
    »James?«
    »Was ist an >sofort<
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