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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren
Autoren: Andy McNab
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Leichen am Wegesrand zurückzulassen, und ich hatte keine Lust, als Nächster auf ihrer Liste zu stehen.
    Zwanzig Minuten vor der vereinbarten Zeit fuhr ein Taxi vor dem Hoteleingang vor.
    Ich beobachtete, wie Gunga Din die hintere Tür des Wagens aufriss, und sah Livs Hinterkopf, als sie ausstieg und im Hotel verschwand. Wir hatten das Taxi zwischen uns, aber ich konnte sehen, dass sie heute wieder Jeans und ihren langen schwarzen Ledermantel trug, dessen Kragen sie wegen der Kälte hochgeklappt hatte.
    Ich ließ sie hineingehen und achtete auf irgendwelche Anzeichen einer Überwachung oder ein Fahrzeug, das gleich nach dem Taxi vorfuhr. Aber sie wurde offenbar nicht beschattet. Ich wartete freudig erregt. Sie war hier! Sie wäre nicht eigens nach London gekommen, nur um mir mitzuteilen, dass sie unsere Vereinbarung nicht einhalten wollte.
    Die drei Millionen waren jetzt so nahe, dass ich sie fast riechen konnte. Ich hatte mir dieses Geld ehrlich verdient. Nein, nachdem ich ein Leben lang Schmutzarbeit für Peanuts erledigt hatte, stand es mir zu.
    Ich ging meinen Plan in Gedanken nochmals durch. Sobald das Geld auf meinem Konto war und Liv sich verabschiedet hatte, würde ich Dr. Hughes anrufen und ihr sagen, Kellys neue Behandlung könne sofort beginnen. Die Therapie machte mir weiter gewisse Sorgen, aber ich würde einfach damit anfangen müssen. Vielleicht bewirkte sie sogar, dass ich mit mir selbst ins Reine kam.
    Da die Therapiedauer sich nach Auskunft von Dr. Hughes unmöglich abschätzen ließ, hatte ich mir überlegt, es sei vielleicht zweckmäßig, mir in der Nähe der Klinik eine kleine Wohnung zu kaufen, die ich später wieder verkaufen konnte. Und ich konnte jetzt ein paar Baufirmen auf mein Haus in Norfolk ansetzen, damit es in Schuss war, wenn Kelly wieder nach Hause durfte.
    Keine zehn Minuten mehr. Liv musste erst den toten Briefkasten unter dem Telefon leeren, der die Schlüsselkarte der Suite enthielt, die ich gebucht hatte. Ich hatte sie auch angewiesen, das Schild Bitte nicht stören an die Tür zu hängen, sobald sie in der Suite war. Ich wartete und beobachtete weiter. Außer einer Frau, die von einem vorbeifahrenden Bus nassgespritzt wurde, gab es nicht viel zu sehen.
    Ich konnte die drei Millionen fast zwischen meinen Fingern fühlen, als ich sie in Gedanken zählte. Ungefähr eine Millisekunde lang dachte ich daran, Toms Anteil irgendeiner Wohltätigkeitsorganisation zu spenden. Aber nur eine Millisekunde lang. Dann sah ich Kelly wieder wie erstarrt dasitzen und ins Leere starren. Scheiße, sie brauchte alle Wohltätigkeit, die sie bekommen konnte.
    Knapp zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit schlängelte ich mich durch den Verkehr zum Langham Hilton hinüber. Gunga Din war nicht da, um mir behilflich zu sein, als ich durch die Drehtür ging und die angenehm warme Hotelhalle betrat. In dem mit Marmor verkleideten Empfangsbereich wimmelte es von Geschäftsleuten und Touristen. Ich umging sie, kam an der Chukka Bar und der Rezeption vorbei und stieg die Treppe hinauf.
    Auf dem Weg zum zweiten Stock zog ich den Reißverschluss meiner Lederjacke auf und überzeugte mich davon, dass die USP griffbereit vorn in meinen Jeans steckte. Gestern Abend war ich eigens nach Norfolk gefahren, um mir eine Pistole zu holen, und hatte bei dieser Gelegenheit den größten Teil des Regenwassers aufgewischt, das durch das Loch im Dach hereingekommen war. Aber jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis diese nutzlose Plane durch soliden walisischen Schiefer ersetzt wurde.
    Vor der Tür von Suite 216 blieb ich stehen und horchte. Nichts.
    Ich steckte meine Schlüsselkarte ins Schloss und öffnete die Tür.
    Liv stand mit dem Rücken zu mir am anderen Ende des Wohnzimmers und sah aus einem Fenster mit Blick auf den Hoteleingang. Hinter mir Schloss sich die Tür mit leisem Klicken.
    »Hallo, Liv, ich freue mich wirklich, Sie ...«
    Ich wollte die Jacke aufreißen, um meine Waffe zu ziehen, aber ich wusste, dass das zwecklos war. Der
    Mann im Mantel, der hinter dem Schrank mit Fernseher und Minibar hervorgetreten war. zielte bereits mit seiner Pistole auf mich. Und der zweite Mann. der mit einem Satz aus der Toilette links neben mir kam, war keine eineinhalb Meter von mir entfernt. Seine Waffe zielte auf meinen Kopf.
    Meine Hand glitt von der Lederjacke, und ich ließ die Arme schlaff herabhängen, statt die Hände zu heben. Vielleicht bot sich noch eine Chance, an die USP heranzukommen.
    Liv drehte sich nach mir
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