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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post
Autoren: Evan Kuhlmann
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friedlich schlafend in seiner Transportkiste. Minischritte, würde Ma sagen.

Epilog
    Jetzt sind zwei Wochen vergangen, und die Spione, die uns verfolgt haben, sitzen immer noch wegen versuchten Kidnappings im Gefängnis. Ich weiß nur von ihnen, dass sie aus Frankreich stammen und in New York ihren » Urlaub« verbrachten. Schöner Urlaub! Was mir echt Angst gemacht hatte, als ich es in den Nachrichten sah: Beim Durchsuchen des Wagens fand die Polizei zwei Pistolen, ein Seil und Klebeband, eine Kopie von Nicks Konstruktionsplan und allerlei Hightech-Spionagezubehör. Ich frage mich, wie weit die gegangen wären, um Nick zu bekommen. Und was sie mit ihm gemacht hätten, wenn es ihnen gelungen wäre.
    In Frankreich wurden die Spione, die meinen Onkel und Cousin entführt hatten– Véronique und zwei Männer– wegen Kidnappings und Spionage verhaftet. Pa sagte mir, bis jetzt hätte keiner der drei geredet, aber die Wahrheit komme dann hoffentlich beim Gerichtsprozess ans Licht. Wollten sie die Roboter zerstören? Oder die Technologie stehlen, um eigene Roboter zu bauen? Mein Pa meinte, es sei durchaus möglich, dass Véronique die Roboter in ihren Besitz bringen wollte, um mit dem sensationellen Durchbruch an die Öffentlichkeit zu gehen und allen Ruhm allein zu kassieren.

    Obwohl er in der Wake-up America Show ein Flop war, interessierten sich Reporter aus allen Ländern für Nick, das weltweit erste Roboterkind. Doch Ma und Pa erlaubten keine Interviews und hatten sogar einen Gerichtsbeschluss erwirkt, dass Nick und mir kein Reporter näher kommen darf als dreißig Meter. Aber die Reporter beobachten weiter unser Haus. Und jedes Mal, wenn wir rausgehen, rufen sie uns von der anderen Straßenseite aus Fragen zu. Echt krass. Wir fühlen uns wie Promis, die von der Presse einfach nicht in Ruhe gelassen werden.
    Mein Onkel Jean-Pierre arbeitet schon am nächsten Jean-Pierre jr. Wenn der Großrechner und die Schutzhülle fertig sind, wird er mit der Programmierung beginnen. Dazu gehören auch die kopierten Dateien von Jean-Pierre jr. 1.0, und so hoffen wir, dass er ganz viel Ähnlichkeit mit dem ersten Jean-Pierre jr. haben wird, obwohl er eine neue, verbesserte Version ist. Jean-Pierre jr. 2.0 wird so um Weihnachten herum fertig sein.
    Aufregende Neuigkeiten. Nick und ich dürfen Jean-Pierre jr. 2.0 vielleicht nächsten Sommer kennenlernen. Ma und Pa haben gemeint, wir könnten doch alle zusammen ein bis zwei Wochen Urlaub in Frankreich machen. Außer sich die Sehenswürdigkeiten in Paris anzuschauen, will Ma, dass wir auch zu Luciens Friedhof gehen und Blumen auf sein Grab legen. Sie hat zu Pa gesagt, sie habe sich jetzt endlich mit Luciens kurzem Leben und seinem Tod abgefunden.
    Um die Wahrheit zu sagen, es hört sich gruslig für mich an, Luciens Grab zu besuchen. Ich halte mich nicht gern in der Nähe von Friedhöfen auf– auch Zombie-Hotels genannt!–, aber ich denke, ich sollte es trotzdem tun, damit ich zu meinem verlorenen Bruder Hallo sagen kann. Nick geht’s genauso.
    Und noch tollere Neuigkeiten: Meine Ma hat ihr Okay gegeben, dass Nick für unbegrenzte Zeit bei uns bleiben darf. Nachdem Pa ihr endlich erzählt hatte, dass er sich nach Luciens Tod an die Planung eines unzerstörbaren Roboterkinds gemacht hatte, war sie endgültig für sein Bleiben.
    Es ist auch keine Rede mehr davon, Nick nach Ablauf des Jahres zu verschrotten und Nick 2.0 zu bauen, also hoffe ich, dass dies auch wirklich nicht passiert. Es wäre ja krass, wenn ich mich alle ein, zwei Jahre an eine aktualisierte Version meines Bruders gewöhnen müsste. Und welche Schrecken und Gefahren könnte ein neuer, verbesserter Nick 2.0 mit sich bringen?
    Andererseits möchte ich nicht, dass Nick für immer zwölfJahre alt bleibt. Schließlich will er mal Museumskurator werden, wenn er groß ist. Wahrscheinlich hoffe ich darauf, dass mein Pa und mein Onkel irgendeine Möglichkeit finden, Nick 1.0 behutsam älter und größer werden zu lassen. Vielleicht ein verrückter Wunsch, aber wenn das irgendjemand schafft, dann mein Pa und mein Onkel. Außerdem, warum soll man nicht auch ein paar verrückte Wünsche haben?
    Mittlerweile haben mein Pa und mein Onkel vor, noch mehr Roboter zu bauen, aus einem total coolen Grund. Mit Mas Hilfe wollen sie eine Wohltätigkeitsorganisation gründen, die Roboterfreunde heißt– kranke Kinder sollen einen Roboter bekommen, damit sie immer einen Gefährten haben, mit dem sie reden und spielen können, selbst wenn
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