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Nick Perfect – Bruder per Post

Nick Perfect – Bruder per Post

Titel: Nick Perfect – Bruder per Post
Autoren: Evan Kuhlmann
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Welt, dann kämen die Spione nicht mehr an uns ran. Die wollten ja nicht, dass man ihre Gesichter im Fernsehen sieht, stimmt’s?« Ich atmete einen Kubikmeter Luft aus. » Bevor ich überhaupt wusste, ob’s funktioniert, rannten Nick und ich schon den Gehweg entlang. Ich hab’s einfach gemacht.«
    » Und du hast es geschafft! Du hast ihn in die Sendung gebracht!«, sagte Ma und wandte sich zu meinem Pa: » Er hat deine Intelligenz geerbt!«
    » Und deine stählernen Nerven«, sagte Pa. » Ab jetzt nenn ich dich nur noch Superwoman!«
    Meine Mutter verdrehte die Augen, aber auf eine lustige, glückliche Art. » Die haben dir also wirklich geglaubt, dass Nick ein Roboter ist?«, wollte sie wissen.
    Ich sah meinen Bruder an. Wir grinsten über beide Ohren. » Erst nachdem Nick ein paar verrückte Kunststücke vorgeführt hat«, erklärte ich.
    Pa sah auf die Straße, schien aber gleichzeitig auch über etwas nachzudenken. » An die Öffentlichkeit zu gehen, um Nick zu schützen…«, sagte er. » Das ist ziemlich schlau. Es ist ja etwas völlig anderes, ob man eine geheime Technologie stiehlt oder eine Technologie, die ein öffentliches Gesicht und einen Namen hat. Millionen von Menschen wissen jetzt, wie Nick aussieht. Wer ihn jetzt noch entführen wollte, müsste schon völlig bekloppt sein.« Er sah mich im Rückspiegel an und zwinkerte auf seine komische Art. » Gut gemacht, Kleiner.«
    » Danke«, sagte ich und fühlte mich ausnahmsweise mal richtig klug.
    Eigentlich erwartete ich jetzt so was wie Aber wenn du noch mal bei Stau mit Nick aus dem Auto springst und uns dermaßen erschreckst, kriegst du lebenslangen Hausarrest! Aber es kam nicht. Stattdessen drehte Ma sich nach Nick um und sagte: » Und wie ging’s dir dabei? In der Polizeiwache war es so laut, dass ich nicht ganz verstanden habe, was du im Interview gesagt hast, aber am Ende sahst du irgendwie aus, als ob… hm… äh…«
    » Als ob du dein Motherboard zerstört hättest«, sagte Pa grinsend.
    Nick setzte sich aufrecht hin. » Papa und Maman, ich werde euch nun die Geschichte erzählen«, begann er. » Ich glaubte, verstanden zu haben, dass Ben mich ins Fernsehen bringen wollte, um mich vor den Kidnappern zu schützen, und machte mir dann meine eigenen Gedanken. Wenn die Kidnapper denken würden, meine Technologie sei minderwertig, hätten sie noch weniger Grund, mich zu entführen. Deshalb tat ich so, als sei ich von geringer Intelligenz, und dann hat’s mir…« Er sah mich an. » Wie sagt man dazu?«
    » Total den Stecker gezogen«, sagte ich.
    » Korrekt«, erwiderte Nick. » Dann hat’s mir total den Stecker gezogen, weil ich mich selber abgeschaltet habe. Dass mein Augapfel herausfiel, war keine Absicht.«
    Ein paar Sekunden vergingen, dann sagte Pa: » Auch brillant, Nick. Wer hätte schon Interesse daran, eine schrottreife Technologie zu klauen?« Er sah Ma verstohlen von der Seite an, während wir gemächlich den Columbus Circle umrundeten. » Ich denke, wir haben es mit hier zwei genialen Söhnen zu tun, Connie.«
    » Den Verdacht hab ich schon lange«, sagte Ma lächelnd. Und wir anderen lächelten auch.
    Als wir ein paar Blocks von zu Hause entfernt an einer Ampel halten mussten, klingelte Pas Handy; ich hab vergessen zu erwähnen, dass unsere Handys wieder funktionierten. » Hallo?«, sagte er. » Ja, das ist er… Was? Sind Sie absolut sicher… Fantastisch! Vielen Dank für die Nachricht. Aber wie geht es… ah, verstehe…« Seine Stimme wurde etwas leiser. » Wir sind in zehn Minuten daheim«, sagte er zu dem Anrufer. » Bitte melden Sie sich, wenn Sie neue Informationen haben.«
    Er klappte das Handy zu und atmete aus. Die Ampel sprang auf Grün. Langsam fuhren wir weiter.
    » Tolle Neuigkeiten«, sagte Pa. » Jean-Pierre ist in Sicherheit. Die New Yorker Polizei hat soeben einen Anruf von der Polizeipräfektur in Paris erhalten. Noch keine Einzelheiten, aber bald wissen wir sicherlich mehr.«
    » Gott sei Dank«, sagte Ma.
    Ich schickte Gott auch ein stilles Dankgebet. Aber halt, was war denn mit…
    Nick kam mir zuvor. » Pardonne-moi«, sagte er, » aber ist Jean-Pierre jr. auch in Sicherheit?«
    Pa kratzte sich an der Nase. » Äh, von Jean-Pierre jr. haben sie nichts gesagt, aber es ist ja noch früh. Im Laufe des Tages bekommen wir sicher weitere Informationen.«
    Ich warf meinem Pa einen Blick zu. Obwohl ich nicht sein ganzes Gesicht sehen konnte, hatte ich das Gefühl, dass er irgendetwas zurückhielt. Ob Jean-Pierre
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