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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Autoren: Kirsten Miller
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Mae Moore zog den Pappkarton in die Mitte des Raums und öffnete den Deckel. Stechender Brandgeruch stieg daraus auf. »Ich hab versucht, die Sachen ein bisschen auszulüften, aber viel genützt hat es nicht.«
    Haven spähte über den Rand; sie fürchtete sich beinahe davor, sich mit den Überbleibseln ihrer ersten siebzehn Lebensjahre auseinanderzusetzen. In der Kiste befand sich aller möglicher Krimskrams – Havens Lieblingshaarspange aus der vierten Klasse, ein selbst gebastelter Weihnachtsstern, eine Schleife von einem Kleid, das sie genäht hatte, als sie zwölf war. Haven zog ein kleines Fotoalbum heraus. Viele der Plastikseiten waren in der Hitze des Feuers miteinander verschmolzen. Sie griff in eine der Taschen und zog ein gefaltetes Stück Geschenkpapier und ein Foto von ihrer Mutter und ihrem Vater heraus, die mit ihrer neugeborenen Tochter in Imogenes Garten posierten. Haven faltete das Blatt auseinander und erkannte die Handschrift ihres Vaters.
    Heute Morgen um vier Uhr habe ich jemanden durchs Haus gehen gehört. Ich dachte, es wären Einbrecher, darum schnappte ich mir mein Gewehr und schlich nach unten. Gerade als ich im Wohnzimmer ankam, sah ich eine Gestalt durch die Haustür verschwinden. Ich legte das Gewehr weg und rannte nach draußen in den Vorgarten, wo Haven sich gerade auf den Weg die Straße hinunter machte. Sie hatte ihren kleinen Koffer dabei und eine ihrer Puppen.
    Als ich sie einholte, blickte sie zu mir hoch, als wäre an dem, was sie tat, überhaupt nichts Ungewöhnliches. »Hi, Daddy«, sagte sie.
    »Hallo, Haven«, erwiderte ich. »Wo willst du denn hin?«
    »New York.«
    »Das ist aber ziemlich weit«, sagte ich. »Und hier draußen ist es auch ganz schön kalt.«
    »Ich weiß, aber ich kann nicht länger warten. Ich muss Ethan finden. Er wartet auf mich.«
    »Meinst du nicht, du kannst damit noch warten, bis du ein bisschen älter bist?«
    Sie dachte darüber nach. »Wie viel älter?«
    »Na ja, ich weiß nicht. Achtzehn vielleicht?«
    »Was soll ich denn so lange machen?«
    »Du könntest zum Beispiel schon mal ein paar Vorbereitungen treffen. Du willst doch nicht völlig unvorbereitet da oben ankommen, oder?«
    »Du hast recht«, entgegnete sie mit absolut ernster Miene. »Diesmal will ich vorbereitet sein.«
    Dann nahm ich sie auf den Arm und trug sie zurück ins Haus. Fünf Minuten später war sie wieder eingeschlafen.
    Haven starrte auf das Papier und fühlte, wie ihr Herz abermals brach.
    »Es wird leichter mit der Zeit«, versuchte Mae Moore sie zu trösten. »Am besten suchst du dir irgendwas, was dich eine Weile ablenkt.«
    »Mama, ich muss dir was sagen«, erwiderte Haven. »Ich kann es zwar nicht beweisen, aber das, was ich dir jetzt erzähle, ist die Wahrheit. Ich kann dir noch nicht mal sagen, woher ich das weiß.«
    »Oh, das klingt aber geheimnisvoll!«, witzelte Mae Moore nervös.
    »Daddy hatte keine Affäre mit Veronica Cabe.«
    »Aber … Haven«, begann ihre Mutter.
    »Nein, lass mich erst ausreden«, schnitt Haven ihr das Wort ab. »Veronica Cabe wurde nach Snope City gebracht, um ihn in Versuchung zu führen. Doch der Plan hat nicht funktioniert. Daddy hat dich so sehr geliebt, dass er kaum gemerkt hat, dass diese Frau überhaupt existierte.«
    Mae Moore schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie schockiert oder gekränkt oder beides zugleich sein sollte. »Was redest du denn da? Wer soll Veronica denn hierhergebracht haben? Und woher weißt du das alles?«
    »Ich hab dir gesagt, dass ich das nicht verraten kann«, erklärte Haven. »Nur so viel, Daddy hat einen Brief an die falschen Leute geschickt, und die sind an allem schuld. An den Gerüchten über Veronica – sogar an dem Unfall –, das war alles ihr Werk. Und Dr. Tidmore war derjenige, der die ganze Drecksarbeit gemacht hat.«
    »Haven, das ist doch lächerlich!«, rief Mae.
    »Warum, meinst du dann, kommt er nicht zurück nach Snope City?«, entgegnete Haven. »Als Pastor kündigt man nicht so einfach. Glaub mir, Mama. Bitte. Als ich in New York war, habe ich den Mann getroffen, der das alles veranlasst hat. Er hat es mir selbst erzählt. Er hat gesagt, dass Tidmore es wie einen Unfall hat aussehen lassen, damit alle glauben, Daddy und Veronica wären zusammen gewesen.«
    »Warum sollte jemand so etwas tun?«, flüsterte Mae.
    »Ganz einfach. Weil er es kann«, sagte Haven traurig.

KAPITEL 64
    S ie saß auf einem Hügel und blickte auf Rom hinunter. Die Nachmittagssonne hatte die
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