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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Autoren: Kirsten Miller
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einen eiskalten Kuss darauf, »warte ich auf dich, wie immer.«
    »Hast du nicht gehört, was ich eben gesagt habe?«, blaffte Beau.
    »Warum hast du dich auf einen Deal mit ihm eingelassen?«, fragte Haven, als Rosier verschwunden war. »Wir müssen die Aufnahmen sofort zur Zeitung bringen und die OG entlarven.«
    »Es gibt keine Aufnahmen«, flüsterte Beau. »Der Computer ist verbrannt.«
    »Und die Mitgliederliste?«
    »Die hab ich mir nur ausgedacht. Aber etwas hab ich nach deinem Sturz gefunden.« Beau griff in seine hintere Hosentasche und zog das zusammengefaltete Stück Papier heraus, das Iain Haven vor ihrem Sprung aus dem Fenster gegeben hatte.
    Haven faltete es auseinander und sah ein Bild von einem Paar, das sich umarmte, umgeben von hohem Gras, das die beiden vor Blicken schützte. Es war das Bild, das Iain in Rom für sie gekauft hatte.
    Plötzlich wurde der Drang, Iain zu sehen, so übermächtig, dass Haven trotz ihres gebrochenen Beins beinahe aus dem Bett gestiegen wäre. Sie sehnte sich danach, ihn zu umarmen, ihn zu küssen, sich tausend Mal für alles, was sie getan hatte, zu entschuldigen. Er hatte ihr seine unerschütterliche Liebe geschenkt, obwohl sie ihm nicht vertraut hatte. Das war der einzige Beweis, den sie brauchte, um zu glauben, dass Iain Morrow wirklich der Mann war, den sie hatte finden sollen. Er war der Grund für ihre Visionen von Constance. Sie hatte gewollt, dass sie ihn fand.
    »Wo ist Iain?«, fragte Haven Beau. Sie versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten, auch wenn in ihr die Gefühle tosten. »Hast du ihm das mit dem Computer schon erzählt?«
    »Äh.« Beau schien den Blick plötzlich nicht mehr von seinen Händen heben zu können.
    »Was ist?«, drängte Haven. »Ist Iain verletzt? Ist er auch hier im Krankenhaus?«
    »Äh«, machte Beau wieder. »Haven, es tut mir schrecklich leid, dir das sagen zu müssen. Aber Iain hat es nicht aus dem Feuer geschafft.«

KAPITEL 63
    D as renovierte Snively-Anwesen thronte über Snope City wie eine Diva in einem schicken neuen Kleid. Das obere Stockwerk war jetzt sogar noch stattlicher, als es vor dem Brand gewesen war, mit zwei Märchenschlosstürmen statt nur einem. Der Anstrich war frisch und strahlend weiß, und die tiefroten Azaleen, die das Gebäude umgaben, standen noch immer in voller Blüte. Imogenes Handwerker hatten in den drei Monaten, die Haven fort gewesen war, wahre Wunder vollbracht.
    Als Beaus Pick-up sich den Hügel zum Haus ihrer Großmutter hinaufquälte, strich Haven ihren Rock glatt und streckte das rechte Bein. Vielleicht hätte sie mit der Reise noch ein wenig warten sollen, dachte sie. Der Gips war erst vor ein paar Tagen abgenommen worden, und ihr Bein fühlte sich noch immer ziemlich steif und ungewohnt an. Aber Beau musste sich bald an der Vanderbilt melden, und Haven wusste, dass sie sich nicht beklagen konnte. Ihr war klar, wie ungerecht es war, dass ihr Körper innerhalb weniger Monate heilen konnte, während Iain nie wieder gesund werden würde.
    Gleich nachdem man sie aus dem Krankenhaus entlassen hatte, war Haven in die Washington Mews zurückgekehrt. An der Stelle, wo einst das Haus gestanden hatte, war nur noch ein schwarzes Loch. Die benachbarten Gebäude jedoch hatten kaum etwas abbekommen. Es schien, als wäre das Haus mit chirurgischer Präzision entfernt worden, wie ein Tumor oder ein verfaulter Zahn.
    Haven hatte über eine Stunde dort auf der Straße gestanden und auf die Ruinen gestarrt – der reißende Schmerz in ihrem gebrochenen Bein war ihr fast willkommen als Strafe für die Hauptrolle, die sie bei Iains Tod gespielt hatte. Es waren ihre Zweifel gewesen, ihr mangelndes Vertrauen, die ihn getötet hatten. Wenn Haven Iains Geschichte geglaubt hätte, wären sie niemals noch mal in das Haus zurückgekehrt. Haven schloss die Augen, aber sie konnte Iains Anwesenheit unter den verkohlten Holz- und Steinresten nicht spüren. Sie hatte Angst, dass der Kreislauf nun endgültig gebrochen war – dass sie ihn diesmal für immer verloren hatte.
    Am nächsten Morgen fuhr Beau sie zu Iains Beerdigung, aber sie stiegen nicht aus. Sie blieben draußen vor der Grace Church im Auto sitzen und beobachteten Iains reiche Verwandtschaft dabei, wie sie einander mit gezierten Küssen und Rückentätscheln Trost spendete. Die Polizei hatte etwa hundert junge Frauen hinter Absperrungen zurückgedrängt. Dort schrien und weinten sie um jemanden, den sie nie gekannt hatten. Havens Augen blieben indes trocken.
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