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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Autoren: Kirsten Miller
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offen. Die neuen Möbel waren wunderschön – dunkles Mahagoni und sattblaue Stoffe. Haven holte ihr Bild aus Rom aus der Handtasche und stellte es auf den Schreibtisch.
    »Da fällt mir wieder ein, Haven« – Mae Moore stand in der Tür – »kurz bevor du angekommen bist, war ein Mädchen hier. Ich hab ihren Namen unten im Wohnzimmer aufgeschrieben.«
    »Leah Frizzell?«
    »Genau. Ich hab ihr erzählt, dass du auf dem Weg nach Snope City bist, und sie hat dich für morgen in ihren Gottesdienst eingeladen. Sie hat gesagt, dass ihr zwei danach runter zum Wasserfall klettern könntet. Obwohl es deiner Großmutter natürlich lieber wäre, wenn du morgen früh mit uns in die Kirche kommen würdest. Der neue Pastor hält seine erste Predigt.«
    »Das ist ja wohl ein Scherz.«
    »Tja, ich hab ihr schon gesagt, dass es nicht viel Zweck haben würde, dich zu fragen, aber ich hab versprochen, es wenigstens zu versuchen«, sagte Mae Moore. »Und, was sagst du? Gefällt dir dein neues Zimmer?«
    »Du hast das alles toll ausgesucht«, erwiderte Haven. »Das Zimmer ist wirklich wunderschön geworden.«
    »Ich hab mit der Einrichtung nichts zu tun«, gestand Mae. »Du weißt doch, dass ich für so was überhaupt kein Talent habe. Deine Großmutter hat sich höchstpersönlich darum gekümmert.«
    »Aber ich dachte, sie wollte einen Hobbyraum daraus machen?«
    »Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?« Mae kicherte in sich hinein. »Wann hat Imogene Snively jemals ein Hobby gehabt – außer sich die Haare machen zu lassen? Sie hat das für dich getan. Du bist ihr sehr wichtig, Haven.«
    »Hmm«, machte Haven, um zu verbergen, dass sie ein winziges bisschen gerührt war. »Dann hat sie aber eine sonderbare Art, das zu zeigen.«
    »Na ja«, sagte Mae, nun mit gesenkter Stimme, »erzähl’s nicht weiter, aber ich glaube, dass sie vielleicht einfach etwas neidisch auf dich ist. Du weißt doch, dass sie nur ungefähr ein Jahr älter war, als du jetzt bist, als sie mich bekommen hat, oder?«
    »Klar«, erwiderte Haven. »Aber haben nicht die meisten Leute damals ihre Kinder sogar noch früher bekommen?«
    »Ich glaube nicht, dass Imogene sich jemals zu den ›meisten Leuten‹ gezählt hat.«
    Haven lachte.
    »Sie hatte eigentlich aufs College gehen sollen«, fügte Mae hinzu, »und eigentlich auch nicht damit gerechnet, dass ihre ungewollte Schwangerschaft etwas an diesen Plänen ändern würde. Aber dein Großvater hat es herausgefunden und sich mit ihren Eltern gegen sie verbündet, um sie in Snope City zu halten. Sie haben sie so lange in einem der Zimmer hier eingesperrt, bis sie sich bereit erklärt hat, Jimmy Snively zu heiraten. Ich glaube, darüber ist sie nie ganz hinweggekommen.«
    »Grandpa hat Imogene hier gefangen gehalten, bis sie ihn geheiratet hat?« Das kam ihr alles ziemlich bekannt vor. »Warum hat sie nicht die Polizei gerufen?«
    »Damals war Snope City noch anders als heute. Da war so was nichts Ungewöhnliches. Die Eltern deiner Großmutter waren der Meinung, sie sei zu wild, und wollten ihren Willen brechen. Und das ist ihnen auch gelungen.« Mae hielt kurz inne und strich eine winzige Falte in der Tagesdecke glatt. »Mama war schon immer eine Frau, die jede Menge Feuer und Leidenschaft in ihrem Leben braucht. In der Liebe hat sie das nie gefunden, also hat sie es in der Kirche gesucht. Aber ich glaube, hin und wieder wird sie trotzdem noch ein bisschen eifersüchtig. Zum Beispiel, als ich Ernest getroffen habe – oder als du beschlossen hast, aufs College zu gehen.«
    Tränen stiegen Haven in die Augen, als sie den Namen ihres Vaters hörte. Sie musste einen Weg finden, ihrer Mutter zu erzählen, was sie erfahren hatte. Die ganze Fahrt lang hatte sie darüber nachgedacht, war aber zu keiner Lösung gekommen. »Was ist das denn?«, fragte sie stattdessen und zeigte auf einen großen Pappkarton, der unter dem Fenster stand.
    »Das? Ach, das ist alles, was nach der Katastrophe noch übrig war. Die Feuerwehrleute wollten mich nicht zurück ins Haus lassen, also hab ich mich ganz früh am nächsten Morgen reingeschlichen, als sie schon alle Möbel rausgeräumt hatten, und alles mitgenommen, was noch zu retten war.«
    »War das der Tag, an dem ich nach New York gegangen bin?«, fragte Haven.
    »Ja, das kann sein. Warum fragst du?«
    »Ich glaube, da habe ich dich gesehen.« Haven lächelte.
    »Tja, dann hab ich wohl ziemliches Glück gehabt, dass du die Einzige warst! Und dabei war ich so vorsichtig.«
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