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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Autoren: Kirsten Miller
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Fernbedienung. Wahrscheinlich klemmt sie zwischen ihren Pobacken fest.«
    »Soll ich das Brecheisen holen?«, witzelte Beau. Er richtete sich zu seinen vollen Einsfünfundneunzig auf und grinste Haven verschmitzt an, ohne zu merken, dass er nur Zentimeter davon entfernt war, vom Deckenventilator skalpiert zu werden.
    »Nicht so laut.« Haven kicherte und riss ihre Zimmertür auf. »Oder bist du vielleicht scharf auf lebenslanges Hausverbot?«
    Mit nackten Füßen polterte sie über den Holzfußboden. Sie liebte es, ihr ganzes Gewicht in diese wenig damenhafte Darbietung zu legen. Als sie die Treppe hinunterstampfte, trat unten auf dem Flur ihre Mutter aus der Küche und wischte sich die Hände an der Schürze ab. In einem stummen Flehen schüttelte sie den Kopf und hielt vier noch immer mit Plätzchenteig beschmierte Finger in die Luft. Haven verlangsamte ihren Schritt und lief etwas leichtfüßiger weiter. Ihre Großmutter zu ärgern war ein Vergnügen, auf das sie bis auf Weiteres wohl würde verzichten müssen. Vier Monate gutes Benehmen waren ein fairer Preis für ihre Freiheit. Im September würde sie ihr Studium am Fashion Institute of Technology in New York beginnen und zwischen ihr und East Tennessee würden hundert Meilen und ein kompletter Gebirgszug liegen.
    Die Vorhänge im Wohnzimmer waren zugezogen und selbst die geblümte Tapete wirkte grau in dem schummrigen Licht. Den Rücken kerzengerade, die Knöchel gekreuzt, saß Imogene Snively in ihrem seidenbezogenen Sessel. Sie war soeben vom Friseur zurückgekommen, und ihr silbernes, auftoupiertes Haar türmte sich auf ihrem Kopf wie ein bauschiges Kissen. Haven blieb in der Tür stehen und ließ den Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach irgendetwas, das anders war als vorher. Eine einzelne verwelkte Blüte in dem frischen Rosenstrauß oder eine Laufmasche in der Strumpfhose der alten Frau. Sie sah den Fleck, den sie auf dem Spiegel über dem Kamin hinterlassen hatte – ein perfekter Daumenabdruck in der rechten oberen Ecke –, und kicherte leise. Das war wie eine Art Wettbewerb zwischen ihnen, und heute lag Haven vorne.
    »Ist irgendwas zum Lachen?«, fragte ihre Großmutter mit der zuckersüßen Stimme, die sie seit jeher als Köder für ihre Fallen benutzte.
    »Gar nichts, Ma’am.«
    »Ist dieser Junge noch hier?«
    »Beau«, korrigierte Haven sie.
    »Wie bitte?« Geziert griff ihre Großmutter nach der Brille auf dem Tischchen neben ihr.
    »Er heißt Beau .«
    »Ich weiß, wie er heißt …« Durch ihre Brillengläser musterte sie das Mädchen. »Haven, was um alles in der Welt hast du denn da an?«
    Haven drehte sich in ihrem weit ausgeschnittenen schwarzen Kleid einmal um sich selbst. »Gefällt es dir? Ich dachte, ich könnte es vielleicht morgen in der Kirche anziehen.«
    Imogene Snively riss empört die Augen auf. »Ich lasse meine Enkelin ganz bestimmt nicht vor den Herrn treten, wenn sie so …«
    »Jetzt krieg nicht gleich ’nen Herzinfarkt, Imogene, das war nur ein Scherz. Das Kleid ist für Bethany Greene.« Haven seufzte und griff unter das Kissen im Rücken der herrischen alten Frau. Sie fischte die Fernbedienung darunter hervor und schaltete den Fernseher ein. »Also, was willst du sehen?«
    »Freches Gör«, giftete ihre Großmutter. »Stell die Fünfuhrnachrichten ein.«
    Haven drückte ein paar Knöpfe und auf dem Bildschirm erschien die Moderatorin einer bekannten Klatschsendung. »Ich glaube, für die Nachrichten ist es noch ein bisschen früh«, sagte Haven. »Ist das hier auch in Ordnung?«
    »Das Fernsehprogramm ist auch nicht mehr das, was es mal war«, murrte ihre Großmutter. »Na ja, wenn es nichts anderes gibt, lass es an. Und mach ein bisschen lauter.«
    Haven sah zu, wie der Lautstärkebalken am unteren Rand des Bildschirms langsam länger wurde.
    »… der neunzehnjährige Playboy kam gestern erst spätnachts in New York an, nur ein paar Stunden vor der Beerdigung seines Vaters. Die beiden hatten schon seit Jahren kein gutes Verhältnis zueinander, jetzt aber haben wir aus verlässlicher Quelle erfahren, dass …«
    Plötzlich fiel Havens Blick auf den jungen Mann in dem kurzen Einspieler, der lässig aus einem schwarzen Mercedes stieg, während die Blitzlichter der Paparazzi sich in der Windschutzscheibe spiegelten. Einen Moment lang starrte er die Fotografen bloß mit finsterem, undurchdringlichem Blick an. Dann, völlig unerwartet, hob sich einer seiner Mundwinkel zu einem Lächeln.
    »Ethan«,
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