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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen
Autoren: Knut Krueger
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rühmter Namensvetter hat das Christliche besucht.«
    »Welcher Namensvetter?«
    »Na, Håkon Magnus, unser aller Kronprinz. Schon mal gehört?«
    »Kommt mir irgendwie bekannt vor«, musste Elias zugeben. »Coole Namenskombi übrigens.«
    Håkon verdrehte die Augen.
    »Und warum ist er jetzt geflogen?«
    »Keine Ahnung. Wegen seiner großen Klappe bestimmt nicht.«
    Ein summendes Geräusch ließ sie innehalten.
    »Habt ihr das auch gehört?«, fragte Håkon und sah sich suchend um.
    Alexander stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Hätte mich auch gewundert, wenn die keine Überwachungsanlage installiert hätten.« Er zeigte auf eine kleine Kamera, die über der breiten Doppelgarage angebracht war und sie ins Visier genommen hatte.
    »Und hier auch!« Lukas betrachtete ein zweites Kameraauge, das unter dem Namensschild ins Mauerwerk eingelassen war.
    »Das haben wir gleich.« Elias nahm seinen Kaugummi aus dem Mund und klebte ihn auf die gewölbte Linse, worauf ein ohrenbetäubendes Hundegebell einsetzte.
    Sie zuckten zusammen. »Kommt, lasst uns ab hauen!«, rief Håkon nervös. »Die haben bestimmt eine ganze Horde von Pitbulls, die darauf spezialisiert sind, neugierige Klassenkameraden in Hackfleisch zu verwandeln.«
    »Jetzt mach dir nicht gleich ins Hemd«, erwiderte Alexander mit erzwungener Ruhe.
    Das Hundegebell verstummte. Dann fuhren plötzlich die Flügel des massiven weißen Eingangstors wie von Geisterhand auseinander.
    Die drei Jungen blickten sich fragend an.
    »Und wenn das eine Falle ist?«, raunte Lukas.
    Unwillkürlich drückten sie sich aneinander und schoben sich Zentimeter für Zentimeter nach vorn, bis sie auf einem kreisförmigen Innenhof standen, in dessen Mitte ein Springbrunnen plätscherte.
    »Was für eine Überraschung!«, schallte ihnen plötzlich eine kräftige Stimme entgegen, deren spöttischer Unterton ihnen allzu bekannt vorkam. Auf der obersten Stufe der Steintreppe, die zum Eingang der Villa führte, stand Magnus, ihr neuer Mitschüler, und breitete theatralisch die Arme aus. Von unten wirkte er noch größer und stämmiger als sonst. Er trug eine verbeulte schwarze Jeans und einen grauen Hoodie von Hollister, unter dessen Kapuze seine dunklen Locken hervorquollen.
    »Was soll man nun davon halten?«, rief Magnus und zog die Brauen hoch, als ob er sich über irgendwas amüsierte. Vielleicht darüber, dass seine Klassenkameraden sich wie kleine Jungs benahmen, die irgendwas ausgefressen hatten.
    »Äh, wir waren gerade in der Gegend«, setzte Alexander zu einer Erklärung an, während Lukas angestrengt das Muster der Pflastersteine studierte.
    »Und als wir eben euren Familiennamen auf dem Schild gelesen haben«, übernahm Elias, »da dachten wir, Mensch, was für ein Zufall …«
    »Jetzt kommt schon rauf!« Magnus winkte sie mit einer Geste zu sich nach oben, die eher ungeduldig als einladend wirkte.
    »Hast du deine Hunde eingesperrt?«, fragte Håkon besorgt.
    »Die werden euch schon nicht fressen«, antwortete Magnus mit todernster Stimme.
    »Mir wäre es aber lieber, du würdest sie irgendwo einschließen«, beharrte Håkon. »Ich hab nämlich eine Allergie gegen Tierhaare, musst du wissen, und wenn ich nur einmal mit ihnen in Berührung …«
    »Meine Hunde haben keine Haare!«, schnitt ihm Magnus das Wort ab.
    »Ich sag doch, der Typ hat ’ne Vollmeise«, flüsterte Lukas. Schritt für Schritt, mit wachsamen Seitenblicken, als könne jeden Moment ein bewaffneter Angreifer aus dem Gebüsch springen, stiegen die vier Freunde zu der burgähnlichen Behausung empor. Als sie oben ankamen, drehte Magnus sich schweigend um und trat durch die offene Tür ins Innere des Hauses. Acht Füße schlurften hinter ihm her.
    Das Erste, was ihnen auffiel, war der dumpfe Hall ihrer Schritte auf dem polierten Steinboden sowie ein seltsamer süßlicher Geruch, der die große Eingangshalle erfüllte und Lukas an Zuckerwatte erinnerte. Er kräuselte die Nase und warf seinen Freunden fragende Blicke zu, sagte jedoch kein Wort.
    »Abrakadabra!«, rief Magnus, als er mit großer Geste die Tür zu einem kleinen Raum aufriss, in dem sich mehrere Monitore und ein Kontrollpanel mit verschiedenen Schaltern und Knöpfen befanden. Auf den Monitoren flimmerten die grobkörnigen Schwarz-Weiß-Bilder der Überwachungskameras, die das Haus aus verschiedenen Perspektiven zeigten. Aus einem bestimmten Blickwinkel war nur ein großer grauer Fleck zu erkennen.
    »Ich flipp aus«, sagte Håkon
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