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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten
Autoren: Michael V. Pantalon
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stellen Sie klar, dass es sich dabei um
Ihre
Gefühle und Ansichten handelt: »Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn Sie diesem Verfahren folgen würden, aber das ist nicht meine Entscheidung. Die liegt allein bei Ihnen. Allerdings bestehen die Konsequenzen, die daraus erwachsen, ob Sie es nun tun oder nicht, unverändert fort.«
    Aktive Akzeptanz
    Gelegentlich hat der Instant-Influence-Prozess kein Happy End, oder zumindest keines, von dem Sie je erfahren werden. Der unbelehrbare Mitarbeiter muss gehen   – er kündigt oder wird gekündigt, das Lieblingsprojekt bleibt in den Anfängen stecken, Ihr Lebenspartner lässt nicht von seinen schlechten Angewohnheiten   … Wie geht man damit um?
    Erstens, machen Sie sich klar, dass Sie niemals das ganze Bild kennen   – Sie wissen nicht, was im Kopf des anderen vor sich geht und was auf lange Sicht passieren wird. Gut möglich, dass Sie danach handeln müssen, was Sie sehen
können
– und einen Mitarbeiter entlassen, eine Beziehung beenden oder Ihr Kind bestrafen müssen. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen! Es können bessere Tage folgen.
    Zweitens, Sie haben die Autonomie des anderen kontinuierlich bis zum Ende des Prozesses gestärkt, und allein daraus könnte eine Inspiration erwachsen, die möglicherweise erst Monate oder selbst Jahre später voll zum Tragen kommt. Umgekehrt könnten Sie, wenn Sie Ihrem Frust freien Lauf lassen und dem anderen zu verstehen geben, dass Sie es sowieso besser wissen, eine sich langsam vollziehende Veränderung bereits im Keim ersticken.
    Ich bezeichne diese Art des nicht auf ein bestimmtes Ende festgelegten Denkens als
aktive Akzeptanz
und damit als das Gegenteil von passiver Akzeptanz oder Resignation. Aktive Akzeptanz heißt nicht, dass man das, was man akzeptiert, mögen oder ihm zustimmen muss   – oder gar glauben, so sei es am besten. Es meint einfach die Erkenntnis, dass man, zumindest für den Moment, die Grenzen dessen erreicht hat, was man in der Lage oder willens ist zu tun.
    Ich muss mich selbst immer wieder auf diese Haltung besinnen. Gewinne ich den Eindruck, dass Instant Influence bei einem widerstrebenden Manager versagt hat, der sich schwer damit tut, zeitsensible Aufgaben zu delegieren, könnte ich zum Beispiel sagen: »Schauen Sie, es kommt im Moment nicht darauf an, was ich davon halte. Das hier ist
Ihre
Entscheidung.« Damit meine ich aber in den seltensten Fällen, dass er auchdas Richtige tut. Vielleicht wäre ich, könnte ich für ihn Entscheidungen treffen, versucht, das zu tun; vielleicht würde ich ihn zwingen, bestimmte Aufgaben zu delegieren, damit er sieht, wie viel besser sein Team dann funktioniert.
    Wie auch immer aber seine Entscheidung aussieht, ich muss sie akzeptieren. Sie muss mir nicht gefallen. Ich muss mir auch nicht einreden, dass sie auf eine Weise, die sich mir nicht erschließt, das Beste ist   – obwohl ich manchmal, aber beileibe nicht immer, einen gewissen Trost aus dieser Vorstellung ziehe. Gleichzeitig muss ich über meine eigenen Grenzen nachdenken und darüber, welche Konsequenzen für den anderen die besten sein könnten. Ich muss entscheiden, ob es angemessen ist, wenn ich den anderen weiter coache, ob ich bereit bin, mehr Zeit in den Prozess zu investieren, und ob es in seinem Interesse ist, wenn ich weitermache. Das kann ich nur entscheiden, wenn ich die Grenzen meiner Einflussnahme akzeptiere.
    Aktive Akzeptanz steht im Gegensatz zu Resignation
.
Für mich impliziert Resignation eine Einstellung wie: »Das hier war meine Aufgabe, und ich habe versagt. Ich weiß genau, welch verheerende Folgen das für meine Zielperson haben wird, und ich fühle mich deshalb elend.« Aktive Akzeptanz geht mehr in die Richtung von: »Das war niemals meine Verantwortung. Ich habe lediglich versucht, jemandem bei
seiner
Verantwortung zu helfen. Also habe ich auch nicht versagt. Und selbst wenn ich glaube zu wissen, welche Folgen das für die Zielperson haben wird, weiß ich es nicht wirklich, weil die Zukunft ungewiss ist und Menschen immer für eine Überraschung gut sind.« Ich akzeptiere aktiv das Recht des anderen, eine eigene Entscheidung zu treffen, und gestehe mir meine Unfähigkeit ein zu wissen, was die Zukunft bringen mag.
    Welche Folgen kann es haben, wenn wir die Entscheidung eines anderen, sich nicht zu ändern, aktiv akzeptieren?
     
Unsere Vorhersagen können sich als falsch erweisen.
Wie sehr wir uns irren können, zeigt eine bewegende Geschichte, die mir vor Kurzem
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