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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten
Autoren: Michael V. Pantalon
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während des Instant-Influence-Gespräches, respektieren die Autonomie des anderen während der Entscheidung, einen Aktionsplan zu erstellen, und wenn es dann an der Zeit ist, den Aktionsplan tatsächlich zu formulieren, können sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie wissen, was zu tun ist, sie sehen, was passiert, wenn andere es falsch machen, und sie können einfach nicht anders   – sie müssen sich einmischen.
    Glauben Sie mir, als jemand, der schon zahllose Aktionspläne mit Klienten, Kollegen, Mitarbeitern, Therapiepatienten und Familienangehörigen entworfen hat, kann ich das nur zu gut nachempfinden. Es fällt schwer, zuzusehen, wie Leuteetwas machen, von dem Sie
wissen,
dass es nicht funktionieren wird. Und in der Tat müssen Sie auch gar nicht auf den Händen sitzen, sich auf die Zunge beißen oder sich ganz aus der Sache heraushalten, wenn Sie merken, dass etwas furchtbar schiefläuft. Allerdings ist es hilfreich, wenn Sie auch hier die Autonomie der Zielperson respektieren.
    Was das bedeutet? Idealerweise sollten Sie jeden Teil des Aktionsplans für sich betrachten und dem Gegenüber eine autonomiefördernde Frage dazu stellen:
     
Was könnten Sie sich hier als Ihr Ziel vorstellen?
Bis wann möchten Sie das erledigt haben?
Welche Methoden und Strategien könnten Sie dabei einsetzen wollen?
Warum könnten Sie diese Änderung überhaupt vornehmen wollen?
     
    Sie stellen die Frage, aber der andere behält die Kontrolle über den Prozess und ist deshalb so motiviert, wie er es nur sein kann, die Änderung in die Tat umzusetzen und die Verantwortung für die Resultate zu übernehmen.
    Hin und wieder sieht man eine Möglichkeit zur Hilfe oder ein Element in dem Plan, das geändert werden muss. Auch in diesem Fall gilt: Tun Sie nichts, ohne zuvor um Erlaubnis gebeten zu haben   – und machen Sie nur weiter, wenn der andere Ihnen grünes Licht gibt. Tut er das nicht, bekunden Sie einfach Ihre Bereitschaft, später gegebenenfalls nochmals darauf zurückzukommen   – wenn überhaupt. (Die letzten beiden Worte sind sehr wichtig, da sie Ihren Respekt für die Autonomie der Zielperson unterstreichen.)
    Wenn Sie jetzt etwas in der Art von »Das überzeugt mich nicht. Was, wenn der andere nur Mist in seinen Aktionsplan schreibt?« denken, dann äußern Sie damit eine berechtigte Sorge   – aber eine, auf die Sie im ersten Instant-Influence-Gespräch
nicht
eingehen. Sie haben jemanden von einem Nein zu einem Aktionsplan gebracht, und das allein ist schon ein großer Fortschritt. Riskieren Sie nicht, diesen Erfolg wieder zunichte zu machen, indem Sie seine Bemühungen bis ins Kleinste managen wollen. Ist der Aktionsplan auf kleine Schritte und einerasche Ausführung ausgerichtet, werden Sie noch ausreichend Gelegenheit bekommen, Ihre Hilfe anzubieten. Denken Sie außerdem daran: Menschen, die ihre eigenen Methoden anwenden und ihren eigenen Motiven folgen, tun üblicherweise weit mehr, als sie in ihrem Aktionsplan angegeben haben. Gut möglich, dass sie sogar selbst die Probleme darin erkennen und eigene Maßnahmen ergreifen, um diese zu beheben.
    Was tun, wenn…
    … sich jemand weigert, einen Aktionsplan zu erstellen?
     
Erklären Sie ihm, dass der Aktionsplan darauf abzielt, Sie aus der Gleichung zu nehmen und den Prozess allein in seine Hände zu legen.
»Hier geht es um
Ihre
Veränderung. Ich glaube, es könnte hilfreich sein, wenn Sie genau aufschreiben, was Sie vorhaben. Wenn Sie Ihre Entscheidungen schriftlich festhalten, werden Sie leichter Kurs halten können.«
Unterstreichen Sie noch mal, dass es wichtig ist, ein Verhalten auszumachen.
»Wir haben uns gerade über viele verschiedene Dinge unterhalten. Ich glaube, es könnte hilfreich sein, wenn Sie die wichtigste Änderung aufschreiben, diejenige, auf die Sie sich wirklich konzentrieren wollen.«
Beziehen Sie sein Verhalten auf Ihre eigenen Erfahrungen, wenn Ihnen das angemessen erscheint.
»Also, mir hat es sehr geholfen, einen Aktionsplan zu erstellen, weil es einen dazu zwingt, genau zu sagen, was man als Nächstes tun wird und wann oder wie lange. Ist das erst einmal geklärt und aus dem Weg, muss man fast gar nicht mehr darüber nachdenken.«
Schlagen Sie es als ein Experiment vor.
»Wären Sie bereit, es einfach einmal zu versuchen? Nur um zu sehen, ob es Ihre Bereitschaft zur Änderung verstärkt?«
Bedenken Sie: Das Fehlen eines formellen Aktionsplans muss nicht bedeuten, dass der andere sich nicht ändert.
Vielleicht ist er einfach noch
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