Nicht warten - starten

ihr arrangieren kann. Was genau wir in dem Versuch zur Anpassung unternehmen, wird natürlich auch davon abhängen, wie sich die änderungsunwillige Person verhält.
Wenn Sie ein kategorisches Nein bekommen haben:
Manchmal ist ein kategorisches Nein ein wahres Geschenk, weil Sie nicht weiter über den wirklichen Sachverhalt nachdenken müssen. Dieses Nein kann zwei Formen annehmen: eine verbale Weigerung, die erbetene Veränderung vorzunehmen, oder ein Verhalten   – etwa Fremdgehen in der Ehe oder die Veruntreuung von Firmengeldern   –, das so unerhört ist, dass es de facto ein Nein darstellt.
Wenn der andere um eine zweite Chance bittet:
Manchmal ist jemand, der sich nicht ändert, nicht bereit oder nicht in der Lage, sich damit abzufinden. Er bittet Sie um ein weiteres Meeting, ein neues Gespräch, noch einen Aktionsplan, um irgendetwas, nur nicht um das, wonach diese Situation wirklich verlangt: die Akzeptanz seiner Weigerung, sich zu verändern. Wenn Sie nach bestem Wissen und Gewissen zu der Überzeugung gelangt sind, dass der andere sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ändern wird, oder wenn Sie nicht bereit sind, ihm eine weitere Chance zu geben, könnten
Sie
derjenige sein, der die Situation als das anerkennen muss, was sie ist, und eine weitere Zusammenarbeit verweigern. Selbst dabei können Sie die Autonomie des anderen noch stärken und zugleich Ihre Entscheidung unzweifelhaft kundtun. Zum Beispiel so:
     
    Ich akzeptiere, dass Sie hier Ihre eigene Entscheidung treffen. Von meiner Warte aus gesehen ist sie jedoch völlig inakzeptabel, sie schließt weitere Fortschritte aus. Ichhalte es für das Beste, wenn wir darüber nicht mehr reden. Ich werde die entsprechenden Konsequenzen ziehen und möchte, dass Sie das wissen.
     
    Ein solches Gespräch zu führen ist niemals leicht. Aber falls es Ihnen schwerfällt, die Interaktion zu beenden, könnte das mit zu dem Problem beigetragen haben: Vielleicht wollten Sie mehr als der andere selbst eine Änderung. Wir Therapeuten erinnern uns ständig gegenseitig daran, uns niemals stärker für die Veränderung eines Klienten zu engagieren, als der Klient selbst das tut. Diesen Grundsatz zu befolgen ist nicht leicht, vor allem nicht für mitfühlende Menschen. Aber es ist absolut entscheidend, wenn Sie Ihnen nahe stehenden Menschen, Kollegen oder Mitarbeitern die Autonomie gewähren wollen, die sie benötigen, um Herr über ihren eigenen Änderungsprozess zu sein.
    Probleme beim Akzeptieren
     
    Hier ein paar Tipps für den Fall, dass es Ihnen schwerfällt zu akzeptieren, dass der andere nicht in der Lage oder nicht willens ist, sich zu ändern.
Erinnern Sie sich daran, dass es sein Kampf ist, nicht Ihrer.
Suchen Sie sich einen Freund, Kollegen oder Coach, bei dem Sie Dampf ablassen können, ohne dass davon etwas nach außen dringt. Lassen Sie alles raus, was Ihnen auf dem Herzen lastet, jeden Drang, die Person, die sich nicht ändert, zu zwingen, zu bestrafen, anzuflehen oder auf sonstige Weise zu drangsalieren. Das hilft Ihnen, diese Gefühle im Zaum zu halten, wenn Sie das nächste Mal mit der Person zu tun haben.
Fragen Sie sich, was Sie aus dieser Situation gelernt haben. Wenn Sie im Nachhinein etwas anders machen könnten, was wäre das gewesen? Richten Sie Ihren Fokus zurück von den Bedürfnissen des anderen auf Ihr eigenes Bedürfnis, die Situation zu akzeptieren.
    Den Prozess feiern
    In den vielen Jahren, die ich diese Arbeit nun schon mache, habe ich erfahren, wie rätselhaft der Prozess der Veränderung ist. Wir Wissenschaftler studieren ihn, analysieren ihn und versuchen, mit ihm zu arbeiten, so gut wir das können. Aber er entfaltet sich auf seine eigene Weise und in seiner eigenen Zeit. Dabei ist Instant Influence zweifelsohne die effektivste Methode, die ich je kennengelernt habe, um Menschen zu einer Veränderung zu inspirieren.
    Schlussendlich aber funktioniert der Prozess genau deshalb, weil wir ihn nicht kontrollieren können. Jeder Mensch ist für sein eigenes Handeln verantwortlich, und jeder Mensch ändert sich auf seine eigene Weise. Manchmal ist unser Versagen darin, uns zu ändern, ein echtes Versagen. Aber viel häufiger markiert es einen wichtigen Wendepunkt, der früher oder später zum Erfolg führt.
    Wenn Sie den Instant-Influence-Prozess angewendet haben, beglückwünsche ich Sie dazu. Sie haben Ihre besten Absichten im Dienst für andere eingesetzt. Sie haben einen Weg gefunden, Ihre Zielperson   – und vielleicht sogar