Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
verpasste ihr einen ordentlichen Schlag in die Magengrube. Sie sah mich überrascht an. Dann zornig.
    Ich war in ernsten Schwierigkeiten.

Z WÖLFTES H AUS

    S CHLÜSSELWÖRTER :
    B USSE , G E FANGENSCHAFT , B EFREIUNG
    In diesem Moment durchbrach die Kavallerie die Tür.
    Als ich Holz splittern hörte, war meine Konzentration dahin. Das Bild von Lilith flimmerte. Die Wächterin hielt mitten in der Bewegung inne wie ein Roboter in Erwartung eines Befehls.
    Ich hätte nie gedacht, einmal so froh zu sein, Mátyás zu sehen. Oder auch Rosa und den ziemlich angeschlagenen Bogenschützen des Vatikans. Sie gaben eine reichlich lädierte Truppe ab: Rosa mit ihren prächtigen Veilchen, der Bogenschütze mit einer ordentlichen Schramme auf der Stirn und Mátyás mit einem Mullverband um den Hals.
    Was für eine Rettungsmannschaft!, dachte ich, doch dann fiel mir ein, dass sie gekommen waren, um uns zu töten.
    Als befolgte er einen unausgesprochenen Befehl, legte der Bogenschütze einen Pfeil ein und zielte auf mich. Als er ihn abfeuerte, hob die Wächterin die Hand. Ich sah, wie sich die Oberfläche der Blase kräuselte, und dann war der Pfeil plötzlich verschwunden.
    »Haben wir sie erwischt?«, fragte Mátyás.
    Ich sah, wie Rosa die Hände gegen die magische Wand des Kreises stemmte. »Nein«, entgegnete sie. »Da kommt man nicht durch.«
    »Wenn es ein Zauber meines Vaters ist, kann ich ihn brechen«, sagte Mátyás selbstbewusst, doch seine Stimme war kratzig und rau. Er schlug mit der Faust gegen die Barriere, aber sie prallte so heftig davon ab, dass er fast auf den Hintern gefallen wäre.
    Was mich vielleicht sogar ein wenig amüsiert hätte, wenn ich nicht so damit beschäftigt gewesen wäre, um mein Leben zu kämpfen. In diesem Moment stürzte sich die Wächterin auf mich. Sie rammte mich mit ihrem Schild und stieß mich zu Boden. In meinem Inneren hörte ich ein boshaftes Kichern. Meine Halsmuskulatur zog sich zusammen, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, und ich rang keuchend nach Atem.
    Die Wächterin ging zu Sebastian und beugte sich über ihn.
    Dein Tod , zischte Lilith mir zu. Ein Opfer, das ich genießen werde.
    Ich fasste mir voller Panik an den Hals und versuchte, ihn von Händen zu befreien, die gar nicht da waren. Je mehr ich mich anstrengte, desto schlimmer wurde es. Der Griff um meinen Hals wurde immer fester, und ich bekam fast keine Luft mehr. Ich schaute Hilfe suchend zu Sebastian und hoffte, er würde wie ein Filmheld zu meiner Rettung eilen, doch er rührte sich nicht. Er sah so tot aus, wie ich es binnen Sekunden sein würde.
    Die Wächterin hob den Dolch auf, den ich/Lilith fallen gelassen hatte, als ich die Kontrolle über meinen Körper zurückgewann. Dann sagte sie mit Liliths Stimme: »Sein Tod wird mir die Kraft geben, manifest zu werden; deiner wird meine Befreiung sein!«
    Nein! Das würde ich auf keinen Fall zulassen! Ich schlug und trat um mich wie eine Verrückte.
    Im nächsten Moment zischte ein Pfeil dicht an meinem Kopf vorbei. »Wie konntest du nur danebenschießen?«, rief Mátyás. »Sie stehen doch direkt vor dir!«
    »Es ist, als schösse man in Wasser. Ich muss ganz anders zielen.«
    »Das ist unser letzter in Weihwasser getauchter Pfeil«, sagte Rosa und überreichte dem Bogenschützen das kostbare Stück ehrfurchtsvoll. »Beten wir, dass unsere unantastbare Rechtschaffenheit ihre Magie bezwingt!«
    Ziel auf die Wächterin!, wollte ich rufen, aber mehr als ein »Ah« brachte ich nicht heraus.
    An den Rändern meines Gesichtsfeldes wurde alles schwarz. Mit meinen magischen Augen sah ich, wie der Kreis, in dem Lilith gefangen war, allmählich verschwand.
    Das war’s! Ich war im Begriff zu sterben.
    Genau in diesem Moment traf mich der Pfeil in die Wade. Den Knochen verfehlte er zwar, aber er bohrte sich tief in die Muskulatur. Die Schmerzen waren stärker als mein Zorn und meine Verzweiflung, und ich vergaß Liliths unsichtbaren Würgegriff für einen Augenblick. Ich hörte auf, mich gegen sie zu wehren. Ihr Griff lockerte sich, die ätherischen Finger, die sich in meinen Hals gegraben hatten, verloren an Kraft.
    Wenn ich aufhörte zu kämpfen, schwand also ihre Energie. Die Wächterin, die die Veränderung des Kräfteverhältnisses bemerkt hatte, nahm mich mit drohendem Blick ins Visier, aber das Spiel war aus. Lilith war von meiner Wut und Angst genährt worden.
    Also hörte ich auf, sie damit zu versorgen.
    Ich atmete tief durch und zwang mich trotz der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher