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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)
Autoren: Tate Hallaway
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mich auf den Rücken, um mir die Sterne anzusehen. Es war so dunkel, dass ich das matt leuchtende Band der Milchstraße am Nachthimmel sehen konnte. Plötzlich bemerkte ich den Lichtblitz eines Asteroiden, der in der Atmosphäre verglühte, und im selben Moment erwachte Lilith.
    Das Gefühl war mir inzwischen bestens vertraut: Ich spürte einen kleinen Stoß, wie wenn man versehentlich im Gedränge angerempelt wird. Dann stand ich auf, ohne es zu wollen, und meine Beine setzten sich in Bewegung.

E LFTES H AUS

    S CHLÜSSELWÖRTER :
    E RREG UNG , B EGIERDE , A UFSÄSSIGKEIT
    Lilith legte den Weg zu Sebastians Bauernhof im Eiltempo zurück. Ich hatte gar nicht gewusst, dass meine kurzen Beine so stramm marschieren konnten – und wahrscheinlich konnten sie es auch nicht. Morgen bekam ich bestimmt die Quittung dafür, dass ich sie so überstrapaziert hatte, falls ich dann noch am Leben war.
    Im Wohnhaus schien alles dunkel zu sein. Trotzdem rückte Lilith wie ein Soldat in geduckter Haltung zur Hintertür vor. Ich muss schon sagen, von außen betrachtet sah ich ziemlich cool aus; besonders als ich den Agenten ausknockte, der sich hinter einem Fliederbusch versteckte. Lilith verpasste ihm einen harten Karateschlag gegen den Hinterkopf. SIE rollte ihn unsanft auf den Rücken und schlang meine Finger um seinen Hals. Hätte ich Kontrolle über meine Augen gehabt, hätte ich sie fest zugekniffen. Ich wollte nicht mit ansehen, wie SIE dem armen Kerl die Kehle herausriss.
    Zum Glück kam Sebastian in diesem Moment dazu. Er wirkte etwas perplex, als er beobachtete, wie ich den bewusstlosen Agenten brutal am Hals packte, aber er sagte ganz ruhig: »Ich wollte dich gerade holen. Ich glaube, jetzt haben wir alle erwischt. Um die anderen beiden habe ich mich schon gekümmert.«
    Lilith nickte nur. Ich hatte das Gefühl, dass SIE nichts sagte, um IHRE Anwesenheit nicht zu verraten. SIE sprach nämlich nicht nur wie eine Göttin, SIE hatte auch eine andere Stimme als ich.
    Als wir die Treppe zur Tür hochgingen, sah ich, was Sebastian damit gemeint hatte, als er gesagt hatte, er habe sich um die Vatikan-Agenten gekümmert. Der Anführer der Truppe und der Sensitive, die er an der Hauswand abgelegt hatte, starrten mich mit leblosen Augen an, und die dunklen Bisswunden an ihren Hälsen waren deutlich zu erkennen. Oh, Sebastian, wollte ich sagen, aber es ging nicht, weil Lilith mich völlig unter Kontrolle hatte. Trotzdem war mir klar, dass die Devise in diesem Fall »Töten oder getötet werden« hieß.
    »Wenn ich nur die Alraune hätte!«
    Lilith holte die Wurzel aus meiner Hosentasche.
    Sebastian lächelte. »Garnet, du bist ein Juwel!«
    Hätte ich meine Kehle unter Kontrolle gehabt, hätte ich dieses wenig originelle Wortspiel mit einem Stöhnen quittiert, doch wie die Dinge lagen, lächelte Lilith ihn nur verkniffen an.
    »Nun«, sagte Sebastian und legte sein Grimoire auf den kleinen Beistelltisch im Wohnzimmer, »dann wollen wir mal!«
    Lilith half Sebastian bei den Vorbereitungen für sein Ritual. Sie schafften Platz, indem sie die Möbel an den Rand schoben und den Perserteppich zusammenrollten. Sebastian holte diverse Dinge aus seinem Allerheiligsten, darunter ein Reagenzglas mit einer schwarzen zähen Flüssigkeit, und Lilith arrangierte sie auf dem Tisch. Ich beobachtete das Ganze fasziniert und zugleich mit einer gehörigen Portion Angst. SIE führte garantiert irgendetwas im Schilde.
    Irgendwann tauchte Benjamin auf, doch Lilith sah ihn nur scharf an, und er verschwand sofort wieder.
    Nachdem auch das letzte Teil seinen Platz gefunden hatte und die Kerzen angezündet waren, nickte Sebastian zufrieden. »Du hast mein Grimoire sehr genau studiert, wie ich sehe«, bemerkte er.
    Lilith zog mir meine Kleider aus.
    Ich muss sagen, ich war genauso verblüfft wie Sebastian. Nachdem der erste Schock überwunden war, verschlang er mich jedoch förmlich mit seinen Blicken. Als ich meinen Körper so von außen betrachtete, fielen mir zwei Dinge auf: Ich musste unbedingt öfter an die Sonne – meine Haut war unglaublich weiß. Und es wurde höchste Zeit, dass ich mich im Fitnesscenter anmeldete.
    »Oh«, machte Sebastian und begann, sich ebenfalls auszuziehen. »Hüllenlos, gute Idee!«
    Sebastian war nackt natürlich wunderschön anzusehen. Lilith hatte vielleicht keine Augen dafür, aber ich schon. Das Kerzenlicht tauchte ihn in einen goldenen Schein und betonte seine prächtigen Muskeln. Besonders gut gefiel mir die
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