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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)
Autoren: Tate Hallaway
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hallte auffällig.
    Sebastian bemerkte es jedoch nicht; er war zu beschäftigt damit, eine Erektion zu bekommen. Typisch Magier – schon bei der bloßen Erwähnung des Großen Ritus bekam er einen Ständer. Mit diesem Ritus ist Sex im Rahmen eines Rituals gemeint. Und wenn man es richtig macht, dann ist es weitaus mehr als nur eine Art spiritueller Demonstration. Es ist die Urkraft schlechthin. Es ist die vereinte Macht von Gott und Göttin.
    Angesichts dessen, was geschehen war, als Sebastian seine Energie in den Kreis hatte strömen lassen, musste die Paarung eines Vampirs mit einer Göttin wahrhaft weltbewegend sein. Leider durfte ich dabei nur eine körperlose Zuschauerin sein.
    »Also, das weicht jetzt ziemlich von meinem ursprünglichen Zauber ab«, sagte Sebastian, ließ Lilith aber gewähren, als SIE sein Gesicht mit den Händen umfing. »Bist du sicher, dass es funktioniert?«
    »Absolut«, entgegnete Lilith und setzte IHREN Schlafzimmerblick auf. Ich wusste nicht, ob SIE ihn hinters Licht führte. Sie brauchten zweifelsohne etwas sehr Wirkungsvolles. Es war kein Vollmond mehr, und Sebastian bekam seinen Zauber nicht noch einmal genauso hin wie beim ersten Mal. Der Große Ritus konnte, vor allem wenn Lilith beteiligt war, die eventuell fehlenden Elemente durchaus wettmachen.
    Sebastian schien inzwischen völlig in Liliths Bann zu stehen. Möglicherweise hatten die vielen kleinen Veränderungen, die SIE während des Rituals vorgenommen hatte, bewirkt, dass Sebastian empfänglicher für Suggestion geworden war.
    Er ließ sich von Lilith an die Hand nehmen, und als er gerade im Begriff stand, sich zu erheben, schnitt SIE ihm mit dem Dolch in den Handteller. Er schrie überrascht auf. SIE presste IHRE Handfläche auf seine, sodass die Wunden sich berührten, wie man es macht, wenn man Blutsbrüderschaft schließt.
    Ich merkte etwas. Obwohl ich nicht in meinem Körper war, spürte ich den Energiestrom. Ich konnte es zwar nicht sehen, aber irgendwie wusste ich, dass Lilith sein Blut in sich aufnahm. Hier ging es nicht um den Zusammenschluss kongenialer Kräfte oder die Schaffung einer Verbindung. SIE zapfte ihn vielmehr an!
    Und er hatte keine Ahnung. Er sah sogar so aus, als glaubte er, bereits jetzt den besten Sex seines Lebens zu haben.
    SIE beugte sich über den Altar und flüsterte ihm ins Ohr: »Du wirst ein wunderbares Opfer abgeben, mein Sohn.«
    »Danke«, entgegnete er benommen.
    Lilith zog ihn auf die Beine, führte ihn ein Stück vom Altar weg und küsste ihn. Es war ein langer, inniger Kuss. Und ich fand mich in der äußerst merkwürdigen Lage, extrem eifersüchtig auf meinen eigenen Körper zu sein. Ich war jedoch nicht so blind vor Wut, dass mir entgangen wäre, dass Lilith den Dolch immer noch in der Hand hielt. Er war Sebastians Herz gefährlich nah.
    Ich musste etwas tun.
    Ich geriet in Panik, als Lilith den Dolch auf seinen Brustkorb zubewegte. Wäre ich in meinem Körper gewesen, hätte ich glatt hyperventiliert. Und da es mir nicht möglich war, gleichmäßig zu atmen, wusste ich nicht, wie ich mich beruhigen sollte. Ich dachte die ganze Zeit daran, dass ich meine Konzentrationsübungen machen könnte, wenn ich nur atmen könnte. Und wenn ich konzentriert gewesen wäre, dann hätte ich meine magischen Kräfte freisetzen können.
    Plötzlich verschwamm ringsum alles, und ich fand mich unversehens vor dem Tresor wieder, in dem ich meine Magie aufbewahrte. Ich ließ die Hände über die Stahltür gleiten und spürte das kalte Metall unter meinen Fingern. Sie war mir noch nie so real vorgekommen.
    Natürlich.
    Der Ort, an den Lilith mich abzuschieben pflegte, war der Ort, an dem die Magie wohnte. Die Astralebene. Die Zwischenwelt. Der Platz, wo Rituale stattfanden.
    Es gab keinen Grund, in Panik zu geraten. Ich war an meinem Ort der Macht. Dieser Ort gehörte mir.
    Ich schloss die Tür mühelos auf. Und dann bewegte ich mich kraft meiner Gedanken wieder dorthin, wo Lilith Sebastian mit dem Dolch bedrohte.
    Der Ritualraum, den Lilith geschaffen hatte, wirkte wie ein dunkles Geflecht, wie ein Spinnennetz. Die Blase war von schwarzen Energielinien durchzogen, und es war eng und stickig. Es war schwer, sich darin zu bewegen.
    Während Lilith Sebastian mit ihrem Kuss hypnotisierte, fuhr SIE mit der flachen Seite der Dolchklinge über seine Hüfte und seinen Oberschenkel. In meinem Astralzustand konnte ich sehen, wie SIE Sebastian dabei seiner Energie beraubte, seines Lebens.
    Seine Lebenskraft
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