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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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Bekannte. Sieht ganz so aus, als wollte er mit seinen Männern und Delmores Drogengeld auf dem anderen Boot abhauen.“
    „Was ist mit Delmore und Emily?“, fragte Jim und setzte den Kopfhörer auf.
    „Oh mein Gott! Alex!“, hörte er Emily sagen. Deutlich leiser und nur für ihre Ohren bestimmt fügte sie hinzu: „Er ist zusammengeschlagen worden. Sie haben ihm das Gesicht zerschlagen, und ich glaube, sein Arm ist gebrochen. Er kann sich nicht auf den Beinen halten.“
    „Siehst du jetzt, was du davon hast, dich mit mir anzulegen?“, fragte Marinos Stimme. „Siehst du’s jetzt?“
    „Es tut mir leid“, schluchzte Delmore. „Es tut mir leid. Bitte … ich werde dich künftig an allem beteiligen. Ich verspreche es.“
    „Zu spät“, erklärte Marino. „Du hattest deine Chance, Geschäfte mit mir zu machen. Jetzt mache ich Geschäfte mit dir, und ich habe nun mal am meisten davon, dich ganz auszuschalten. Verstehst du, worauf ich hinauswill?“
    „Oh Gott“, hauchte Emily, und Delmore begann jämmerlich zu weinen. „Sie verkabeln etwas mit dem Motor der Yacht. Ich glaube, es ist eine Bombe.“
    Jim schob den Kopfhörer von einem Ohr, griff nach dem Funkgerät, stellte eine direkte Verbindung zum Polizeihauptquartiervon St. Simone her, berichtete kurz von der Situation und erklärte, dass sie den Kontakt zum Peilsender verloren hatten. „Ich brauche einen Hubschrauber in der Luft über diesen Gewässern. Er muss uns helfen, die Home Free zu finden.“
    „Wir haben einen Hubschrauber in Bereitschaft“, gab der Fahrdienstleiter zurück.
    Jim reichte das Mikrofon an Harper weiter. „Sag ihnen, von wo sich der Peilsender zuletzt gemeldet hat und in welche Richtung die Yacht unterwegs war, damit sie wenigstens wissen, wo sie anfangen müssen zu suchen.“
    Über Kopfhörer hörte er Marino sagen: „Kümmert euch um das Funkgerät. Nicht dass noch jemand SOS sendet.“
    „Sie lassen uns einfach zum Sterben hier zurück?“, fragte Emily.

17. KAPITEL
    F ast richtig“, gab Marino zurück. „Ich lasse Sie und Ihren Verlobten tot hier zurück.“
    Seine Worte trafen sie wie eine eiskalte Dusche, obwohl Emily damit gerechnet hatte, seitdem Marino an Bord gekommen war. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, ob er sie töten würde. Sie hatte nur darüber nachgedacht, wann er das tun würde.
    Inzwischen hatte die gesamte Mannschaft bis auf Marino und einen weiteren Mann – und bis auf Alex und Emily – die Yacht verlassen und befand sich auf dem anderen Boot, einem gewaltigen Schnellboot.
    Alex war auf Deck zusammengebrochen. Als er hörte, was Marino sagte, weinte er noch lauter.
    „Sieht ganz so aus, als bräuchten Sie Ihre Sonnencreme doch nicht mehr“, meinte Marino lachend zu Emily. Alex’ flehentliche Bitten um Gnade ignorierte er völlig und wandte sich an den Mann, der neben ihm stand: „Leg sie um.“
    Emily hatte nie zuvor dem Tod ins Auge gesehen, aber sie wusste, dass es jetzt so weit war. Der Tod trug eine Sonnenbrille und einen konservativen dunklen Anzug. Der Tod hatte eine langläufige, gefährlich aussehende Waffe, die er aus dem Holster unter seinem rechten Arm zog. Der Tod ist Linkshänder, dachte Emily.
    Aber er war nicht der Tod. Er war ein Mann. Ein Mensch.
    Er drehte leicht den Kopf und schaute von ihr zu Alex hinüber, und Emily wurde klar, dass er Hemmungen hatte, eine Frau zu erschießen. Als er mit der Waffe auf Alex zielte, warf Emily sich in die Luke zum Unterdeck. Sie rollte die Treppe hinunter zur Kabine der Yacht und prallte heftig mit Schulter und Brust gegen die Wand. Die Brosche mit dem Mikrofon und dem winzigen Sender bohrte sich ihr schmerzhaftdurch den Stoff ihrer Bluse in die Haut.
    Sie hörte den Schuss, den Schmerzensschrei. Oh Gott, der Typ hatte Alex erschossen, und als Nächste war sie dran. „Hinterher! Schnapp sie dir“, hörte sie Marino sagen, während sie den Gang hinunterrannte und in die Kabine floh, die Alex als Büro nutzte.
    „Die Uhr tickt, Mr M.“, meinte der Mann, der geschossen hatte. „Wir haben weniger als zehn Minuten. Sie kann nirgendwohin fliehen. Wir sollten abhauen.“
    Sollten seine Worte sie in Sicherheit wiegen? Sollte sie glauben, dass er ihr nicht folgte?
    Alex bewahrte eine Waffe in seinem Büro auf. Emily wusste das. Und wenn diese Typen sie schon umbringen wollten, würde sie sich wenigstens wehren.
    Von Schluchzern geschüttelt, durchsuchte sie Alex’ Schreibtisch. Die Schublade war verschlossen, und sie benutzte einen
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