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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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sie wäre auch sein Leben zu Ende. So wie Bobs Leben.
    Dabei war er noch vor wenigen Stunden entschlossen gewesen, den Rest seines Lebens ohne Emily zu verbringen. Es wäre ein kaltes, einsames, trostloses Dasein geworden. Er hatte freiwillig auf sich nehmen wollen, was Marino ihm jetzt mit einer einzigen Kugel antun konnte. Er hatte gedacht, dass er ein Leben ohne Emily verdiente.
    „Ach ja, falls Sie daran denken, über Bord zu springen …“ Marinos Stimme wurde lauter, als er sich über Emily beugte. „Bis zur Küste sind es fast zwei Meilen. Und ich habe mir sagen lassen, es gäbe Haie in diesen Gewässern.“
    „Offensichtlich gibt es auch Haie außerhalb des Wassers“, erwiderte Emily ruhig. Jim hielt den Atem an. Würde Marino wütend werden? Aber er lachte nur, und Jim ließ erleichtert die Luft aus seiner Lunge entweichen.
    „Schon mal vom Überleben des Stärkeren gehört, Süße?“, fragte Marino. „Ich bin lieber ein Hai als ein Kugelfisch wie der kleine Alex. Sie dagegen, Sie sind eher eine Flunder – sanft, schmackhaft und völlig wehrlos. Ein Biss, und Sie sind Geschichte. Verstanden?“
    „Ja.“
    Jim hatte ihn auch verstanden, laut und deutlich. Er schluckte und lauschte angespannt in die Stille. Dann sprach Emily erneut, beinah unhörbar, und einer der Detectives sprang auf, um die Lautstärke hochzudrehen.
    „Er ist weg“, hauchte sie. „Felipe, ich weiß nicht, was ich tun soll. Der Peilsender liegt immer noch in meiner Handtasche. Ich hatte keine Gelegenheit, ihn irgendwo zu verstecken. Er ist aber eingeschaltet, und ihr solltet ein Signal empfangen.“ Sie atmete zittrig ein.
    „Ich weiß nicht, ob ich über Bord springen sollte oder lieberabwarten, was passiert“, fuhr sie fort. „Sie haben Alex nach unten gebracht. Ich glaube, Marinos Männer schlagen ihn dort zusammen.“ Sie schwieg einen Moment. „Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Marino mich am Leben lässt. Nach allem, was ich hier gesehen und gehört habe.“
    Wieder eine Pause. „Felipe, du musst Jim sagen, dass ich ihn liebe. Und dafür sorgen, dass er uns nicht hierher folgt und sich meinetwegen umbringen lässt. Was passiert ist, ist meine Schuld. Bitte, ich will nicht, dass er stirbt, nur weil ich eine falsche Entscheidung getroffen habe.“
    „Halte durch, Em“, flüsterte Jim, obwohl Emily ihn nicht hören konnte. „Gib nicht auf. Ich bin auf dem Weg zu dir.“ Er wandte sich an Felipe. „Wir brauchen ein Boot. Es muss groß genug sein, um das ganze Zeug hier unter Deck zu verstecken.“ Damit deutete er auf die technische Ausrüstung, die die Signale von Emilys Mikro und dem Peilsender auffing.
    „Wir arbeiten dran“, erwiderte Felipe.
    Jims Augen blitzten auf, und er wurde gefährlich laut. „Wie bitte? Willst du mir damit etwa sagen, dass Lieutenant Bell diese Sache eingefädelt hat, ohne dafür zu sorgen, dass euch ein Boot zur Verfügung steht?“
    „Tut mir leid, Kumpel. Es herrscht das totale Chaos, und …“
    „Packt die Ausrüstung zusammen. Wir treffen uns am Kai“, fauchte Jim und sprang aus dem Wagen.
    Felipe machte sich sofort an die Arbeit. Die anderen beiden Detectives warfen sich vielsagende Blicke zu, heilfroh, nicht in Lieutenant Bells Haut zu stecken.
    Emily brauchte eine Weile, um zu begreifen, was los war.
    Sie näherte sich möglichst unauffällig der Brücke der Yacht,um zu lauschen.
    Marino stritt mit einem seiner Leute herum. Anscheinend gab es ein Problem mit dem Funkgerät des Schiffes.
    Das Boot, mit dem sie sich treffen wollten, hatte sie angefunkt. Aber es gab Probleme mit der Verbindung. Seltsame Störsignale machten sich bemerkbar.
    Erschrocken begriff Emily, dass der Peilsender in ihrer Handtasche vermutlich der Auslöser war. Die Störungen kamen im selben Rhythmus wie die Signale des Peilsenders.
    Wie lange würde Vincent Marino brauchen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen? Wie lange würde es dauern, bis er das Schiff durchsuchen ließ und man den Peilsender in ihrer Handtasche fand?
    In der Handtasche, durchfuhr es Emily eiskalt, die sie dummerweise auf der anderen Seite des Decks gelassen hatte, bei den Liegestühlen.
    „Schalt das verdammte Ding aus!“, hörte sie Marino sagen. „Das macht mich wahnsinnig.“
    Die Störsignale verstummten, und Marino kam zurück auf Deck, gefolgt von einem seiner Leibwächter.
    „Die Störung könnte auf ein anderes Funksignal zurückzuführen sein“, hörte Emily den Leibwächter sagen.
    Marino blieb
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