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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer
Autoren: Michael Scott
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Bruder und starrte sie an. Doch sie sah nur seine blutroten Augen – und den hasserfüllten Ausdruck auf seinem blassen Gesicht.
    Dee lief zu den Schwertern und sammelte sie auf. Er warf Josh ein zweites zu, bahnte sich zwischen dem Schutt hindurch einen Weg zum Tisch und nahm den Codex an sich.
    Sophie wollte nach ihrem Bruder rufen, doch ihr Mund war voller Staub und sie brachte keinen Ton heraus. Und als sie die Hand nach ihm ausstreckte, drehte er ihr langsam und demonstrativ den Rücken zu und folgte Dee und Virginia Dare aus dem brennenden Gebäude.
    Er blickte sich nicht mehr um.

KAPITEL FÜNFUNDSECHZIG
    E s sieht aus wie die Monumente in Stonehenge«, fand Shakespeare und betrachtete die beiden hohen, aufrecht stehenden Steine, über denen eine dicke Steinplatte lag.
    »Ich habe es nach dem Vorbild von Stonehenge errichtet«, gab Marethyu ihm recht. »Jedes Schattenreich ist durch mindestens ein Tor mit einem anderen verbunden. Manche haben zwei, und die größeren Reiche, die riesigen Welten in Planetengröße, haben mehrere Tore. Als ich diese Welt erschuf, brauchte ich nur zwei Tore. Eines, das ich mit dem Krafttor in Paris verbinden konnte – «
    »Dann hast du also gewusst, dass wir dieses Tor nehmen würden?«, unterbrach Scathach ihn.
    »Ich wusste es.«
    »Eines Tages wirst du mir verraten, woher.«
    »Vielleicht. Eines Tages.«
    »Und das hier ist dann das zweite Tor?«, fragte Johanna. »Wohin führt es?«
    »Zur Wegscheide zwischen den Schattenreichen«, erklärte Marethyu. Er trat zwischen die beiden aufrecht stehenden Steine … und verschwand.
    »Ich hasse Krafttore«, murmelte Scathach. »Ich will nur rasch nachsehen, ob auf der anderen Seite nicht irgendwelche bösen Überraschungen auf uns warten.« Damit zog sie ihre Schwerter und sprang hinein. Eine Sekunde später stand ihr leicht grünlich verfärbtes Gesicht körperlos in der Luft. »Alles klar.«
    Shakespeare ging als Nächster, gefolgt von Johanna und Saint-Germain, Hand in Hand. Palamedes verließ das Schattenreich aus dem Pleistozän als Letzter. Als er sich noch einmal umdrehte, sah er, dass die Welt bereits verblasste und starb. Die Farben liefen aus und nahmen helle Grautöne an, und der Horizont schwebte als feiner, glitzernder Staub davon. Der Ritter beobachtete, wie er sich in den wolkenlosen Himmel wand und wie dieser Himmel selbst dann in vollkommene Schwärze überging. Einer nach dem anderen erloschen die Monde. Palamedes fröstelte. Die Welt und alles, was darin war – die ganze ungewöhnliche Flora und vielfältige Fauna –, starb, weil der Mann mit der Hakenhand keine Verwendung mehr dafür hatte. Dieses Reich war nur zu einem einzigen Zweck errichtet worden: Um Scathach und Johanna einzufangen – oder müsste man eher sagen, um sie zu retten?
    Marethyu musste gewusst haben, dass Saint-Germain seine Frau suchen würde. Palamedes runzelte die Stirn. Hatte er auch gewusst, dass er und Will ihren Freund nicht im Stich lassen würden? Marethyu behauptete, er stamme aus der Vergangenheit … Woher wusste er dann so viel über die Zukunft?
    Wer war der Mann mit der Hakenhand?
    Der sarazenische Ritter sprang im letzten Moment, bevor auch das Tor zu Staub zerfiel, hindurch.
     
     
    Der Mann mit der Hakenhand wartete, bis Palamedes erschien. »Schön, dass du kommen konntest«, begrüßte er ihn. »Ich hatte gehofft, dass du dir nicht zu lange Zeit lassen würdest. « Dann wandte er sich an die kleine Gruppe und hob den linken Arm. Der Haken leuchtete in einem warmen, goldenen Licht, das die große Höhle zum Teil ausleuchtete. »Willkommen in Xibalba. Zum Glück haben wir keine Zeit für ein Besichtigungsprogramm. Wir müssen sofort hier weg.« Er setzte sich im Laufschritt in Bewegung. »Unsere Körperwärme und unsere Auren werden ausgesprochen ungemütliche Wächter auf den Plan rufen. Folgt meiner Spur und weicht unter keinen Umständen vom Pfad ab.«
    »Ich hasse diesen Ort«, knurrte Scathach und hielt sich die Nase zu, um den Schwefelgestank nicht riechen zu müssen.
    »Du warst schon einmal hier?«, fragte Marethyu überrascht.
    »Dann weißt du also doch nicht alles«, erwiderte sie und grinste kurz.
    »Nicht alles«, gab er zu, »aber genug.«
    »Wohin gehen wir?«, rief Saint-Germain.
    »Ich werde mit euch durch etliche Tore gehen«, antwortete Marethyu.
    Scathach stöhnte. »Nicht noch mehr Krafttore!«
    »Leider doch. Allerdings sind das keine normalen Krafttore. Ich habe Kronos mal einen Gefallen getan und
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