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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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soll man denn von ihrer Geschichte halten? Sie hat in diesem Haus gespielt? Mit wem denn? Mit Vlad?«
    »Warum hast du dann angeboten, sie im Haus herumzuführen?«
    »Weil du so aussahst, als würdest du sie im nächsten Augenblick gewaltsam auf die Straße befördern.«
    »War das so offensichtlich?«
    »Außerdem musste ich sowieso ins Haus.«
    »Ich gebe zu, dass ich mich sehr unwohl mit ihr gefühlt habe. Sie redete ununterbrochen über Doc Martens und Steghosen.«
    »Was?«
    »Ist ja egal.«
    David streckte Ivy die Hand entgegen und half ihr, aufzustehen. Als sie den Fuß auf die feuchte Badematte setzte, erhaschte sie einen Blick auf sich im beschlagenen Badezimmerspiegel. Noch vor wenigen Monaten hatte sie die schlanke Gestalt einer Leichtathletin gehabt - lange Arme und Beine, einen sehnigen Körper, kräftige Oberschenkel. Jetzt war sie eine gigantische Geleebohne. Aber nicht nur ihr erstaunlich rosafarbener
Bauch mit der dunklen Linie, die vom Bauchnabel bis zu den Schamhaaren reichte, verblüffte sie. Es waren ihre Brüste, die plötzlich explosionsartig gewachsen waren und aus ihren gewohnten A-Körbchen herausquollen.
    Sie musterte sie im Spiegel. Ein Naturwunder. Schade nur, dass sie so weich waren und wehtaten, das verdarb ihr die Freude daran. Sie drückte mit den Armen von beiden Seiten dagegen und erzeugte ein fantastisches Dekolleté. Wer hätte gedacht, dass sie jemals ein solches besitzen würde?
    Ivy trocknete sich ab und wünschte dabei, sie hätte sich superkolossalgroße und nicht nur extragroße Badetücher geleistet. Das Handtuch verfing sich in der Kette ihres Glücksbringers.
    »Verdammt.« Sie zupfte daran und zog noch einmal.
    »Hör auf. Lass mich das machen«, rief David. Seine Finger, mit denen er das Handtuch ablöste, kitzelten sie im Nacken. »Oje, es sieht so aus, als sei der Verschluss verbogen.« Er legte die Kette mit dem handförmigen Amulett auf den Frisiertisch. »Ich lasse sie hier liegen. Ich kann sie später reparieren.«
    Im Badezimmer zog es. Ivy fröstelte und schlüpfte schnell in ihren dicken Frotteebademantel. Sie tappte aus dem Badezimmer und durch das dunkle Schlafzimmer. In dem riesigen Raum mit der hohen Decke wirkte das Sofa aus ihrer ersten Wohnung winzig klein, ebenso der Schreibtisch aus Ahornholz und die Stehlampe, die sie seit ihrer Kindheit besaß.
    Unter ihren nackten Füßen fühlte sich der grün gesprenkelte Linoleumboden kalt und glatt an. Melinda
hatte recht. Er eignete sich perfekt, um Jacks darauf zu spielen.
    Auf halbem Weg zu dem erleuchteten Treppenhaus spürte Ivy plötzlich einen stechenden Schmerz an der Fußsohle.
    »Aua!« Sie setzte den Fuß behutsam auf den Boden, und der gleiche Schmerz war wieder da. Sie hüpfte und humpelte zur Wand und lehnte sich dagegen. Als sie mit dem Finger vorsichtig über die Fußsohle fuhr, fühlte sie etwas Scharfes, Spitzes, das daraus hervorragte.
    »Was ist los?«, wollte David wissen.
    Sie versuchte, den Splitter zu fassen und herauszuziehen. »Autsch! Verdammt. Etwas steckt in meinem Fuß.«
    Ivy versuchte, nachzusehen, was da steckte, aber es war gar nicht mehr so einfach, einen Blick auf die eigene Fußsohle zu werfen. Außerdem war es zu dunkel, um etwas zu erkennen.
    »Hör auf, daran rumzufummeln. Willst du ihn noch tiefer in den Fuß drücken? Bleib hier, ich hole etwas, womit man den Splitter rausziehen kann.«
    Mit nackter Brust, ein Handtuch um die Hüfte geschlungen, lief David durch den Raum und die Treppe hinunter. Er ließ eine Spur feuchter Fußabdrücke hinter sich.
    »In meinem Schreibtisch ist eine Pinzette«, rief Ivy ihm nach. »Aber vielleicht ist sie auch in meiner Kosmetiktasche auf dem Frisiertisch.« Er grunzte etwas, das sie nicht verstehen konnte. »Und bring auch das Desinfektionsmittel mit rauf. Ich glaube, es ist unter dem Spülbecken in der Küche. Oder …« Wann hatte sie das Mittel
zum letzten Mal verwendet? Sie konnte sich nicht daran erinnern.
    Sie ließ sich auf dem Fußboden nieder und rutschte nach hinten, bis sie mit dem Rücken an der Wand lehnte. Der Fuß schmerzte. Auf der anderen Seite der Wand, im nicht ausgebauten Teil des Speichers, raschelte etwas, das sie mehr fühlte als hörte. Vermutlich Mäuse, die sich wunderten, wo all die alten Möbel und die köstlichen Wachsfrüchte hingekommen waren. Sie würde David bitten, Fallen aufzustellen. Zum Glück hatte sie die Babysachen in einem unbenutzten Zimmer untergebracht.
    Der Regen hatte nachgelassen. Das
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