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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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beobachtet. Sie kannte Ihre Gewohnheiten.«
    »Sie wollte unser Baby haben«, sagte Ivy.
    »Ich weiß. Jetzt jedenfalls.« Der beschämte Blick, den er ihr zuwarf, war vermutlich das Äußerste, was sie anstelle einer Entschuldigung von Blanchard erwarten konnte.
    Mrs Bindel schob ihren Rollstuhl näher an Davids Sessel heran. »Oh«, sagte sie und betrachtete das Baby, das fest in Davids Armen schlief. »Ist sie nicht süß?« Mit den Fingerknöcheln wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Was euer Haus wirklich braucht, ist junges Volk. Aber tut mir einen Gefallen: keine Flohmärkte mehr.«
     
    »Als Melinda zum Flohmarkt kam, hast du sie da erkannt?«, fragte Ivy David, als Detective Blanchard und Mrs Bindel gegangen waren.
    David stand auf und legte das Baby behutsam in das Klinikbettchen. Dann setzte er sich neben Ivy auf den Bettrand. »Ich habe sie nicht erkannt. Jedenfalls nicht sofort.«
    Offene Fragen hingen zwischen ihnen in der Luft. Ivy dachte an Mr Vlaskovics Worte: Geheimnisse können wie
Gift sein. Die Wahrheit ist nur selten so entsetzlich oder so furchterregend wie das, was man sich vorstellt.
    »Melinda hat behauptet, du hättest sie vergewaltigt«, sagte Ivy.
    Zorn flackerte in Davids Augen auf. »Glaubst du ihr?«
    »Sollte ich das?«
    »Ich habe sie nicht vergewaltigt. Das habe ich ihr gesagt, und daraufhin hat sie verrücktgespielt. Wir waren oben auf dem Speicher. Sie warf den Glasschwan an die Wand, und danach war es fast so, als sei sie in Trance gefallen. Sie hat sich bis auf das kleinste Detail an alles erinnert, was bei Kezey’s passiert ist. Es tat weh, ihr zuzuhören, und sie schien sich ihrer Sache so sicher zu sein. Ich war wirklich erschüttert, als sie mir vorwarf, ich hätte sie in den Nebenraum gezogen und das getan … von dem sie behauptet, dass ich es getan hätte.«
    David sah Ivy ruhig und fest an. »Nicht dass es mich überraschen würde, wenn etwas Derartiges tatsächlich passiert wäre. Ein Dutzend Kerle und ein Mädchen. Siebzehn Jahre alt, besoffen und ganz allein in dem Lokal.«
    »Sie hat behauptet, sie sei schwanger geworden und hätte das Baby verloren«, sagte Ivy. »Sie wollte unser Baby als Ersatz für das stehlen, das sie verloren hatte.«
    »Ich habe sie nicht vergewaltigt.« David sah Ivy gequält an. »Glaubst du nicht, dass ich mich daran erinnern müsste, wenn ich es getan hätte?«
    »Ich möchte dir ja so gern glauben«, erwiderte Ivy. »Sie hat mir erzählt, dass sie deine Halskette ertastet hätte, als du mit ihr zusammen warst.«

    »Siehst du? Hast du mich jemals so etwas wie eine Kette tragen sehen? Ich war das nicht. Das war …« David blieb der Mund offen stehen, als ihm klarwurde, was die logische Schlussfolgerung war.
    »Theo«, vollendete Ivy seinen Satz und dachte dabei an das griechische Kreuz, das an einer Kette vom Rückspiegel in Theos Auto hing. »Theo hat erzählt, du hättest das Bewusstsein verloren. Er behauptet, es sei nichts passiert. Überhaupt nichts.«
    »Behauptet er das?« David hielt ihren Blick fest. »Theo hat mir gesagt, dass er seine Kandidatur für den Senat zurückgezogen hat. Er sagt, wenn Melinda anfängt, der Polizei ihre Version von dem zu erzählen, was bei Kezey’s passiert ist, wird das für alle, die dabei waren, mehr als peinlich werden. Dabei spielt es gar keine Rolle, was wirklich passiert ist. Und außerdem kann nach so vielen Jahren niemand mehr etwas beweisen.«
    Er griff nach ihrer Hand. »Ivy, wenn ich wirklich getan hätte, was sie behauptet, könntest du mir jemals verzeihen?«
    »Ich …«
    »Könntest du das?«, fragte David. »Denn was immer auch passiert ist, ich habe daran teilgenommen. Selbst wenn ich sie nicht vergewaltigt habe, ich war dort. Ich habe nichts unternommen, um sie zu beschützen. Und das hätte ich tun können. Die Jungs haben auf mich gehört. Und hinterher in der Schule habe ich einfach mitgemacht, als die Gerüchte umgingen. Und nach einiger Zeit habe ich es einfach vergessen. Es war so, als wäre es nie passiert.«

    Ivy sah in das eingefallene Gesicht des Mannes, der ihr halbes Leben lang ihr bester Freund und Geliebter gewesen war. Sie erinnerte sich an den ersten Augenblick, in dem er in ihr Bewusstsein getreten war, an sein besorgtes Gesicht, das auf der Aschenbahn über ihr schwebte. Sie erinnerte sich an ihr Eheversprechen auf einem Hügel auf Peaks Island in der Casco Bay von Maine. An das erste Mal, als sie und David als Eigentümer über die Schwelle ihres
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