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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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hinausgerannt war.

    Ivy hielt den Atem an. Die Wehe hatte ihren Höhepunkt erreicht, und sie hätte sich nicht rühren können, selbst wenn sie es gewollt hätte.
    Die Windfangtür wurde quietschend aufgestoßen. Ivy fühlte den kalten, feuchten Wind an ihren Beinen. Sie stellte sich vor, wie Melinda da stand und überlegte, ob sie ihr nachlaufen sollte. Raus mit dir! Geh endlich!
    Der Druck der offenen Tür ließ nach. Die Windfangtür fiel zu. Ivy zählte bis drei, ließ sich nach vorn fallen und schlug die Innentür zu. Mit zitternden Händen wühlte sie in ihrer Handtasche herum, drehte sie um und leerte den Inhalt auf den Boden. Endlich fand sie den Schlüssel und sperrte die Tür ab.
    Dann lehnte sie sich keuchend an die Wand. Die Wehe hatte länger gedauert als alle, die sie bisher gehabt hatte. Sie berührte ihren Bauch und spürte, dass die Muskeln gerade erst weich wurden.
    Es würde nur Minuten dauern, bis Melinda merkte, dass sie überlistet worden war. Sie konnte jederzeit wieder ins Haus gelangen - Ivy hatte gesehen, wie Melinda nach ihrer Rückkehr den Hausschlüssel in ihre Hosentasche gesteckt hatte.
    Ivy musste die Türen verbarrikadieren und die Polizei anrufen, und zwar sofort.
    Sie rannte in die Küche, stöpselte das Telefon ein und wählte die 911. Mit dem Hörer am Ohr packte sie einen Küchenstuhl, zog ihn zum Seiteneingang und klemmte ihn fest unter den Türknauf.
    »Hier ist 911, was können wir für Sie tun?«, fragte der Mann von der Notrufzentrale mit ruhiger Stimme.

    »Bitte schicken Sie sofort die Polizei her! Sie will mich töten!«, schrie Ivy. Während sie ihren Namen und ihre Adresse nannte, lief sie in die Küche zurück und wollte einen zweiten Küchenstuhl zum Eingang zerren, doch die Stuhlbeine verhakten sich im Teppich, und mussten erst befreit werden.
    »Hallo? Sind Sie noch da?«, fragte die Stimme.
    Ivy schrie noch einmal ihre Adresse ins Telefon. Sie hatte es gerade geschafft, den Stuhl unter den Türknauf zu klemmen, als sie hörte, wie die Windfangtür geöffnet wurde. Dann drehte sich ein Schlüssel im Schloss.
    Ivy ließ das Telefon fallen.
    »Hau ab! Ich habe die Polizei angerufen«, brüllte sie.
    Mit einem lauten Knall warf sich Melinda gegen die Tür.
    »Es ist zu spät!«, schrie Ivy und wich zurück. »Die Polizei ist am Telefon. Es wird jeden Moment …«
    Melinda stemmte sich wieder und wieder gegen die Tür. Der Stuhl begann, wegzurutschen.
    Ivy hob Bessie von ihrem Pfosten.
    Melinda warf sich erneut mit ihrem ganzen Gewicht gegen die Tür. Der Stuhl rutschte wieder ein paar Zentimeter nach unten. Beim nächsten Versuch würde Melinda im Haus sein.
    Ivy schlüpfte in den Kleiderschrank und war gerade dabei, die Tür zu schließen, als sie hörte, wie der Stuhl mit lautem Krachen vollständig wegrutschte. Sie setzte sich auf den Boden des Schranks und schob sich so weit wie möglich nach hinten.
    Sie hörte Schritte. Melinda war im Haus.

    Ivy verhielt sich ganz still und spähte an den Gepäckstücken vorbei aus der fast geschlossenen Schranktür, voller Angst, dass sich die Tür im nächsten Augenblick öffnen und Melinda sie aus dem Schrank zerren würde.
    Und dann hörte sie die Sirenen.
    Ivy erhaschte gerade noch einen Blick auf Melinda, die durch die Eingangshalle ins Wohnzimmer lief. Die Sirenen wurden lauter und lauter, bis sie aus unmittelbarer Nähe kamen. Dann war ein gedämpfter Schlag zu hören.
    Schwere, eilige Schritte näherten sich.
    Plötzlich wurde die Schranktür aufgerissen, und Ivy duckte sich. Die Mäntel wurden auseinandergeschoben. Vor ihr stand ein Polizeibeamter und richtete die Pistole auf sie. Das Blaulicht der Polizeifahrzeuge, die vor dem Haus parkten, erhellte den Eingang. Hinter dem Polizisten wimmelte es von weiteren Uniformierten.
    »Gott sei Dank«, flüsterte Ivy und kroch aus dem Schrank. Detektiv Blanchard kam mit gezogener Pistole durch die Haustür gelaufen. Er eilte zu ihr herüber.
    Ivys Bauch wurde schon wieder fest. »Sie ist hier«, konnte sie gerade noch flüstern. »Melinda White.«
    Detective Blanchard streckte ihr die Hand entgegen und half ihr auf die Füße.
    Ivy taumelte. Diesmal gab es keine gnädige Vorbereitungszeit. Innerhalb von Sekunden hatte sie das Gefühl, von einer riesigen Hand zusammengequetscht zu werden. Ihr ganzer Köper verhärtete sich von innen nach außen. Mit einem dumpfen Knall schlug Bessie auf dem Fußboden auf.

    »Hier oben ist niemand!« Die Stimme kam aus den oberen
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