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Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller

Titel: Never tell a lie - Lügen können töten - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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noch eine Kiste, die wir nicht rausgetragen haben?«
    »Wenn eine da war, dann ist sie noch auf dem Speicher.«
    David ging auf das Haus zu. Plötzlich blieb er abrupt stehen und wandte sich um. »Hey, Mindy - möchtest du mal reinschauen?«
    Mindy?
    »Darf ich?« Melinda drehte sich schwungvoll um. Dabei stieß sie mit dem Bauch gegen einen Kartentisch, und ein großer Spiegel, der am Tischbein gelehnt hatte, geriet ins Wanken. »Ach, du liebe Güte!«, rief sie aus.
    Ivy streckte die Hand aus und fing den Spiegel gerade noch auf, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    »Es tut mir so leid!« Melinda war bleich geworden. Sie biss sich auf die Lippen und zog ein gequältes Gesicht. »Ich meine, was wäre, wenn …«
    »Schon gut«, beruhigte Ivy sie. »Mach dir deswegen keine Sorgen.«
    »Wirklich?«

    »Schau her.« Ivy stellte den Spiegel wieder auf. »Es ist ja nichts passiert.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Melinda.
    »Es wäre sowieso nicht weiter schlimm gewesen.«
    »Nicht schlimm?« Melinda beugte sich vor. Mit einem durchdringenden Blick legte sie eine Hand auf Ivys Bauch und die andere auf ihren eigenen. Durch ihr Sweatshirt fühlte Ivy Melindas Handfläche und die Spitzen ihrer langen, rosafarbenen Fingernägel auf ihrer gespannten Haut. »Soll das ein Witz sein? Noch mehr Pech können wir wirklich nicht brauchen, oder?«
    Ivy spürte, wie ihr die Kinnlade herabsank.
    Melinda richtete sich auf und wandte sich an David. »Dann habt ihr die geprägte Ledertapete in der Eingangshalle also behalten? Und diese wunderbare Statue unten an der Treppe?«
    »Sieh es dir selber an«, erwiderte David. »Geh schon mal rein. Ich mache einen Rundgang mit dir.«
    Melinda eilte an Ivy vorbei und stieg die Stufen zum Haus hinauf. David rollte die Augen und folgte ihr.
    Ivy rieb sich den Bauch, um das Gefühl loszuwerden, das Melindas Hand hinterlassen hatte.
    »Hey«, rief ihr Melinda von der Haustür aus zu.
    Ivy drehte sich um.
    »Bis bald«, sagte Melinda mit stummen Lippenbewegungen. Dann wandte sie sich um, ging ins Haus und ließ die Fliegentür hinter sich zuknallen.
    Doch Ivy hoffte inständig, sie nicht so bald wiederzusehen.

2
    Am späten Nachmittag war von dem Flohmarkt nichts als der Auspuffgestank des Trucks übrig, den David gemietet hatte, um die Berge von übrig gebliebenem Gerümpel wegzuschaffen. Für Ivy war das der beste Teil der ganzen Unternehmung gewesen.
    Sie klemmte sich den Telefonhörer zwischen Schulter und Kopf und glättete die Stapel von Schecks, Quittungen und Wechselgeld auf der Resopalplatte des Küchentischs, der einmal ihrer Großmutter gehört hatte.
    »Zwölfhundertdreiundzwanzig Dollar und fünfundsiebzig Cent«, eröffnete sie Jody, die gerade anrief und sich entschuldigte, weil sie sich nicht hatte blicken lassen, um Ivy bei dem Flohmarkt zu unterstützen. Riker, Jodys kleiner Junge, hatte sich ein Virus eingefangen und Jody und ihren Ehemann Zach die ganze Nacht wach gehalten.
    »Das klingt ja so, als wärest du ohne mich bestens zurechtgekommen. Sag bloß, du hast auch diese Scarlett-O’Hara-Vorhänge verkauft.«
    »Du wirst es kaum glauben, aber eine Frau hat fünfundzwanzig Mäuse dafür bezahlt.«
    »Hat sie die ausgeblichenen Stellen gesehen?«
    »Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht. Ich wollte nicht, dass sie noch mal hier aufkreuzt und ihr Geld zurückverlangt.«

    »Ferengi-Erwerbsregel Nummer eins: ›Wenn du das Geld erst mal hast, gib es nie wieder her‹.«
    Wie gewöhnlich stand Jody mit einem Bein auf dieser Erde, während das andere fest im Raumschiff Enterprise verankert war.
    »Das hast du frei erfunden.«
    »Du kannst es ja googeln.«
    »Jedenfalls ist es ein großartiges Gefühl, das ganze Zeug los zu sein. Morgen mache ich den Speicher sauber. Ich kann es kaum erwarten, mit dem Staubsauger da raufzugehen.«
    »Jippie«, sagte Jody.
    »Du hältst mich für verrückt?«
    »Fast schon meldepflichtig.«
    »Du musst gerade reden. Ich weiß noch, wie du mit Riker im neunten Monat warst. Du bist auf eine Leiter gestiegen, um die Fenster zu putzen. Das war nicht nur verrückt, das war regelrecht gefährlich.«
    Jody lachte. »Das Bedürfnis habe ich weder vorher noch nachher jemals gehabt. Wenn man schwanger ist, ist das, als befände man sich in der Gewalt der Borg - Widerstand ist zwecklos.«
    Ivy schenkte sich ein Glas Milch ein. »Rate mal, wer bei uns aufgekreuzt ist? Melinda White.«
    »Im Ernst? Melinda White von der Highschool? Wie sah sie aus?«
    »Rundherum
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