Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst
Autoren: Chevy Stevens
Vom Netzwerk:
persönlich nehmen.«
    »Es fühlt sich aber ziemlich persönlich an.«
    Ally kam mit Elch im Schlepptau ins Zimmer gestürzt und warf sich in meine Arme.
    »Mommy, Elch hat meine ganzen Cornflakes gefressen!«
    »Hast du schon wieder die Schüssel auf dem Boden stehen lassen, du Dummerchen?«
    Sie kicherte an meinem Hals, und ich sog ihren frischen Duft ein, der mich in der Nase kitzelte. Mit den dunklen Haaren und dem kräftigen Körperbau sieht Ally Evan ähnlicher als mir, obwohl er nicht ihr leiblicher Vater ist. Aber sie hat meine grünen Augen – Katzenaugen, wie Evan sie nennt. Und meine Locken, obwohl sie bei mir mit dreiunddreißig weicher fallen, während Ally immer noch winzige Ringellöckchen hat.
    Evan stand auf und klatschte in die Hände.
    »Also, Familie, wird Zeit, dass wir uns anziehen.«
     
    Eine Woche später, direkt nach Neujahr, fuhr Evan für ein paar Tage zu seiner Lodge. Ich hatte online noch ein paar Adoptionsgeschichten gelesen, und am Abend vor seiner Abreise erzählte ich ihm, dass ich überlegte, nach meiner leiblichen Mutter zu suchen, während er weg war.
    »Bist du sicher, dass das im Moment eine gute Idee ist? Du hast doch schon mit der Hochzeit so viel um die Ohren.«
    »Aber das ist es doch gerade – wir werden heiraten, und ich weiß nichts, als dass mich genauso gut irgendwelche Außerirdischen hier abgesetzt haben könnten.«
    »Das würde vielleicht das eine oder andere erklären …«
    »Haha, sehr witzig.«
    Er grinste, dann sagte er: »Im Ernst, Sara, wie würdest du dich fühlen, wenn du sie nicht finden kannst? Oder wenn sie dich nicht sehen will?«
    Wie würde ich mich fühlen? Ich schob den Gedanken beiseite und zuckte die Achseln.
    »Ich müsste es akzeptieren. Solche Sachen nehmen mich nicht mehr so mit wie früher. Aber ich habe das Gefühl, dass ich es machen muss – besonders, wenn wir Kinder haben wollen.« Die ganze Zeit, als ich mit Ally schwanger war, hatte ich Angst, was ich ihr womöglich mitgeben würde. Zum Glück ist sie gesund, aber wann immer Evan und ich darüber reden, ein Kind zu bekommen, kriecht die Angst erneut in mir hoch.
    Ich sagte: »Ich mache mir eher Sorgen, dass Mom und Dad sich aufregen könnten.«
    »Du musst es ihnen ja nicht sagen – es ist dein Leben. Aber ich denke trotzdem, dass es nicht der beste Zeitpunkt ist.«
    Vielleicht hatte er recht. Es war schon stressig genug, sich um Ally und um meine Aufträge zu kümmern, ganz zu schweigen davon, eine Hochzeit zu planen.
    »Ich denke darüber nach, es zu verschieben, okay?«
    Evan lächelte. »Aber klar doch. Ich kenne dich, Schatz – sobald du dich einmal entschieden hast, kann es dir gar nicht schnell genug gehen.«
    Ich lachte. »Ich verspreche es.«
     
    Ich habe tatsächlich daran gedacht zu warten, vor allem, als ich mir Moms Gesicht vorstellte, wenn sie es herausfände. Mom sagte immer, als Adoptivkind sei ich etwas ganz Besonderes, weil sie mich ausgewählt hätten. Als ich zwölf war, erzählte mir Melanie ihre Version. Sie sagte, unsere Eltern hätten mich adoptiert, weil Mom keine Babys bekommen konnte, aber jetzt bräuchten sie mich ja nicht mehr. Mom fand mich in meinem Zimmer, als ich gerade meine Sachen packte. Als ich ihr sagte, dass ich weggehen würde, um meine »richtigen« Eltern zu finden, fing sie an zu weinen und sagte: »Deine leiblichen Eltern konnten sich nicht richtig um dich kümmern, aber sie wollten, dass du das bestmögliche Zuhause bekommst. Also sorgen wir jetzt für dich, und wir lieben dich sehr.« Niemals werde ich den Schmerz vergessen, der in ihrem Blick lag, oder wie mager sie sich anfühlte, als sie mich umarmte.
    Als ich das nächste Mal ernsthaft überlegte, meine leiblichen Eltern zu suchen, war ich gerade mit der Schule fertig. Dann wieder, als ich feststellte, dass ich schwanger war, und noch einmal sieben Monate später, als ich Ally zum ersten Mal in den Armen hielt. Doch ich versetzte mich in Moms Lage und stellte mir vor, wie ich mich fühlen würde, wenn
mein
Kind nach seiner leiblichen Mutter suchen würde, wie verletzt ich wäre und wie viel Angst mir das bereiten würde. Mir wurde klar, dass ich das niemals durchziehen könnte. Womöglich hätte ich es auch dieses Mal nicht geschafft, wenn Dad nicht angerufen hätte, um sich mit Evan zum Angeln zu verabreden.
    »Tut mir leid, Dad, er ist gerade gestern aufgebrochen. Kannst du nicht Greg mitnehmen?«
    »Greg redet zu viel.«
    Laurens Mann tat mir leid. Während Dad Kyle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher