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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst
Autoren: Chevy Stevens
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trafen sich, und unser letzter Augenblick mit Billy holte uns ein. Sie verlagerte ihr Gewicht auf dem Stuhl.
    »Die Sachen, die ich gesagt habe …« Sie räusperte sich. »Das habe ich nicht ernst gemeint.«
    »Ich weiß. Aber unsere Beziehung ist echt grottenschlecht.«
    Ärger blitzte in ihren Augen auf, doch ich hob eine Hand.
    »Ich übertreibe andauernd, und ich raste leicht aus.« Ich holte tief Luft, woraufhin ich husten musste, was höllisch weh tat. Melanie gab mir mein Wasser. Nachdem ich einen Schluck genommen hatte, sagte ich: »Und du hast recht, manchmal habe ich auf dich herabgeblickt. Aber ich bin nur neidisch darauf, wie Dad dich behandelt.«
    »Dabei brauchst du das gar nicht, es ist ihm nämlich peinlich, dass ich mich als so eine Enttäuschung entpuppe. Er erzählt ständig nur, wie gut du dich entwickelt hast. Und er
hasst
meinen Freund.«
    Nie zuvor hatte ich es von ihrer Warte aus betrachtet, nie begriffen, wie sehr sie sich ebenfalls nach Dads Anerkennung sehnte.
    »Du bist keine Enttäuschung. Aber Kyle hasst er tatsächlich.«
    Sie lachte. »Dass Evan in seinen Augen perfekt ist, macht die Sache nicht gerade einfacher. Ich weiß, dass Kyle anders ist, aber er ist lustig, und ich fühle mich gut mit ihm. Du hast nie versucht, ihn richtig kennenzulernen.«
    »Da hast du recht. Aber ich werde es, okay?«
    »Okay.« Sie lächelte. »Auch wenn ich uns noch nicht zu viert ausgehen sehe.«
    Ich lachte, dann hielt ich meine Seite und biss die Zähne zusammen. Als der Schmerz nachgelassen hatte, sagte ich: »Wahrscheinlich hast du recht, aber man kann nie wissen.« Ich berührte ihre Hand. »Hey, weißt du was? Als du noch ganz klein warst, habe ich mich eines Nachts in dein Zimmer geschlichen. Ich dachte, wenn ich dich weggebe, würde Dad mich liebhaben. Aber dann habe ich dir nur stundenlang in deinem Zimmer beim Schlafen zugesehen.«
    »Du wolltest mich
weggeben

    Ich lächelte über ihren Gesichtsausdruck. »Was zählt, ist, dass ich beschloss, dich zu behalten. Gott sei Dank – sonst wäre ich jetzt tot.«
    Sie lachte. Dann legte sie die Stirn auf das Krankenhausbett und begann zu weinen.
    »Ach, Sara, ich dachte tatsächlich, du wärst tot. Du bist bewusstlos geworden, und ich habe dich nicht wieder wachbekommen. Alles, woran ich denken konnte, war, dass du in dem Glauben sterben würdest, ich würde dich
hassen

    Ich tätschelte das weiche Haar an ihrem Hinterkopf. »Ich weiß, dass du mich nicht hasst. Und ich hasse dich auch nicht – selbst wenn ich mich mal über dich ärgere. Lauren sagt, du und ich wären uns ziemlich ähnlich, deswegen würden wir uns so oft streiten.«
    Melanies Kopf schoss in die Höhe. »Wir sind uns überhaupt nicht ähnlich.«
    »Das habe ich ihr auch gesagt.«
    Wir sahen einander an.
    Sie sagte: »Au Scheiße.«
     
    Als Lauren mir etwas Kleidung von zu Hause brachte, erzählte ich ihr von Melanies Besuch.
    »Ich denke, dass wir in Zukunft besser miteinander auskommen werden. Wir werden uns sicherlich noch streiten, aber zumindest reden wir jetzt darüber. Ich frage mich zwar immer noch, woher John so viel über Ally wusste, aber ich habe eigentlich niemals wirklich geglaubt, dass Melanie etwas damit zu tun hatte. Jetzt bin ich mir ganz sicher.«
    Lauren wandte sich ab und begann die Tasche auszupacken. »Evan sollte ein paar Kräutertees besorgen, wenn du wieder nach Hause kommst.«
    »Lauren?«
    Sie fuhr fort, auszupacken. »Pfefferminze ist gut für den Magen. Und besorg dir etwas Reinigungsmilch auf Pflanzenbasis aus dem Bioladen – das hilft beim Entgiften.«
    »Lauren, würdest du mich bitte eine Minute ansehen?«
    Sie drehte sich um, mit einer meiner Hosen in den Händen. Ich musterte ihr lächelndes Gesicht und die viel zu blanken Augen. Mein Magen zog sich zusammen.
    »Weißt du irgendetwas darüber?« Meine Stimme war immer noch rau von dem Schlauch.
    »Worüber?« Laurens aufrichtiges Gesicht war nicht zum Lügen geschaffen.
    »Was hast du getan, Lauren?«
    Sie stand einen Moment da, dann sank sie auf den Stuhl neben meinem Bett.
    »Ich wusste nicht, dass er es war.«
    »Was ist
geschehen

    Ihre Mundwinkel sackten nach unten. »Ein Mann rief an und sagte, er sei von der Zeitung und dass er für einen Artikel recherchiert, für was Kinder sich heutzutage interessieren. Er sagte, er habe meinen Namen von einer Mutter, die ich kenne – Sheila Watson, einer Nachbarin. Also erzählte ich ihm von den Jungs. Dann fragte er mich, ob es
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