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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen
Autoren: Jack Higgins , r
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einem Schließfach deponiert hatte, an irgendeinem Bahnhof oder einer Busstation.«
      »Und zwar die unbekannte Kontaktperson in New York«, warf Blake ein. »Im Vorhinein. Ihm wurde der Standort bekannt gegeben und der Schlüssel zugespielt. Gut, das ist nun wieder reine Spekulation, aber ich vermute, dass er die Tasche mit der Waffe erst auf dem Weg zur Arbeit abge­ holt hat.«
      »Ja, wenn man die einzelnen Mosaiksteinchen zusam­ mensetzt, ergeben sie tatsächlich ein Bild«, befand Caza­ let. »Dieser Herr hätte einen interessanten Gefangenen abgegeben, aber jetzt ist er tot, und wir sitzen auf dem Trockenen.« Er legte die Stirn in Falten. »Mit Ausnahme von Ferguson und seinen Leuten.«
      »Da sind wir einer Meinung, Mr. President. Vielleicht lässt sich drüben in England mehr in Erfahrung bringen.«
      »Die Mutter«, schlug Cazalet vor. »Möglicherweise weiß die ja was.«
      »Schwer zu sagen. Eine ältliche, behinderte Frau im Rollstuhl entspricht nicht gerade der Art von Kämpfern, die Al-Qaida rekrutieren würde«, meinte Blake zweifelnd. »Aber sie und ihr Sohn sind in der örtlichen Moschee mit offenen Armen empfangen worden.«
      »Dann sollten wir uns dort einmal umsehen.« Cazalet nickte zufrieden. »Ferguson ist unser Mann, der wird sich darum kümmern.« Jetzt lächelte er. »Nächste Haltestelle London, mein lieber Blake. Ich werde persönlich mit Fer­ guson sprechen und ihm jedwede Unterstützung zusi­ chern.«
      »Und was ist mit meiner Wenigkeit, Mr. President?«, erkundigte sich Clancy.
      »Keine Chance. Sie brauche ich zu meinem Schutz hier an Ort und Stelle. Nachdem Sie einmal eine für mich be­ stimmte Kugel abgefangen haben, Clancy, betrachte ich Sie als meinen Schutzengel.«
      »Wie Sie wünschen, Mr, President.«
      Blake nahm den Faden wieder auf: »Ich möchte diese Angelegenheit gern ganz unauffällig handhaben. Ihr Ein­ verständnis vorausgesetzt, werde ich mit einer unserer Privatmaschinen nach London fliegen und den Flieger­ horst Farley Field außerhalb der Stadt benutzen, Fergu­ sons Basis für diffizile Operationen.«
      »Unbedingt. Sagen Sie, wann Sie startbereit sind.« Er zögerte. »Als Sie mich baten, das Abendessen mit Senator Black abzusagen, haben Sie sich mit Erklärungen sehr be­ deckt gehalten, und ich war zunächst etwas unsicher, was ich davon halten sollte. Aber zum Glück hatte ich genug Vertrauen in Sie.«
    »Ich tue nur meine Arbeit, Mr. President.«
      Blake stand auf und ging zur Tür. »Und, Blake …«, rief ihm Cazalet hinterher.
      »Mr. President?«
      »Erledigen Sie sie. Wer immer die sein mögen, erledi­ gen Sie sie.«
      »Darauf können Sie sich verlassen, Mr. President«, ver­ sicherte ihm Blake und verließ den Raum.

    LONDON

    3.

    Pünktlich auf die Minute setzte die Gulfstream auf der Landebahn von Farley Field auf. Kurz darauf bedankte sich Blake bei der Crew, stieg aus und ging auf das Flug­ hafengebäude zu, wobei er sich in alle Richtungen umsah.
      Eine Stimme rief: »He, Blake. Hier drüben.«
      Blake drehte sich um und sah einen Daimler direkt vor dem Eingang zum Kontrollturm stehen. Der Mann, der neben dem Wagen wartete, war keinen Meter siebzig groß und hatte helles, beinahe weißes Haar. Er trug eine alte Fliegerjacke aus Leder, dazu Jeans, und in seinem Mundwinkel klemmte eine Zigarette. Es war Sean Dillon, einst gefürchteter Aktivist der IRA und heute Fergusons rechte Hand.
      Die beiden Männer schüttelten sich die Hände. »Wie geht es Ihnen, mein irischer Freund?«
      »Viel besser, seit Sie hier sind. Ferguson lässt sich nicht lumpen, wie Sie sehen. Hat doch tatsächlich eine echte Staatskarosse für Sie hergeschickt.«
      Sie stiegen hinten ein, und der Chauffeur fuhr an. »Und, was macht die Kunst?«
      »Geht ganz schön heiß her, seit Fergusons Gespräch mit dem Präsidenten. Heilige Maria und Josef, das ging ja wirklich ruckzuck.«
      »Ach, Sie wissen doch, wie das ist, Sean. Ich weiß noch gut, wie Sie vor etlichen Jahren unseren früheren Präsi­ denten Clinton und den Premierminister auf dieser Themsefahrt geschützt und als Lohn Ihrer Arbeit ein Messer im Rücken stecken hatten.«
      »Ja, von Norah Bell, diesem Miststück, die war brutaler als jeder Mann. Und es brauchte wiederum eine gestan­ dene Frau wie Hannah Bernstein, um ihr eine tödliche Kugel zu verpassen.«
      »Ach ja, Hannah, wie geht es ihr?«
      »Bestens, wie immer. Wenn sie
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