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Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Titel: Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller
Autoren: Lutz C. Frey
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SEINE Kinder geworden. Sie hatten sich gemeinsam an den Körpern der toten russischen Zuhälter gelabt, zögerlich zunächst, doch unverkennbar hungrig. Und sie wurden gieriger, je größer sie wurden. Und stärker.
    SEIN Blick glitt zärtlich über die schlafenden Mädchen, die sich an SEINEN Körper kuschelten. SEINE langen, schmalen Finger strichen zärtlich über die Beute, die das Nest für die Mädchen bildete. Obwohl sie maßlos gewesen waren in dieser Nacht, machte ES sich keine Sorgen. Es würden Neue kommen, schon heute Abend und bis dahin würden sie verdauen und schlafen und das verfluchte Licht des Tages fliehen. Es schmerzte in SEINEN empfindsamen Augen, dieses verfluchte Licht, und SEINEN Kindern konnte es das Fleisch von der Haut brennen, sie in runzlige schwarze Häufchen Asche und Elend verwandeln. Sie konnten daran sogar sterben , einen schrecklichen, grausamen Tod, wenn man nicht aufpasste auf die Kleinen.
    ES hatte eines SEINER Kinder auf diese Weise verloren, als das Mädchen sich, berauscht von dem Zeug , draußen im Wald hinter dem Haus verirrt hatte. ES war noch zu schwach gewesen, hinauszugehen und SEIN Kind zu beschützen, damals. Bald würde ES stark genug sein, um einen ganzen Tag im verfluchten Licht überstehen zu können, und dann würden ES und SEINE Kinder hinausgehen in die Welt und fressen, endlich.

19
     
    A ls Jake Sloburn die oberste Stufe der schmalen Holztreppe erklommen hatte, spürte er ihre Präsenzen mit der Wucht eines Vorschlaghammers, die ihn leise keuchen ließ. Er verharrte in seiner Bewegung und fühlte tiefer in den Gedanken hinein, auch wenn es ganz und gar kein angenehmes Gefühl war. Genau genommen wurde ihm auf der Stelle speiübel davon, denn sich in den Gedanken derer, die sich jenseits der Tür befanden, zu bewegen, war ein wenig so, als wate man durch einen stinkenden Pfuhl einer ekelhaft wabernden Masse. Zähflüssig und schleimig und dennoch träge in eine bestimmte Richtung fließend. Die Mädchen waren hier oben, so viel war sicher, und sie schliefen.
    Jakobs Freunde würden ebenfalls hier oben sein, in welchem Zustand allerdings, vermochte Sloburn nicht zu sagen. Und auch wenn es ihm nicht gefiel, es lief letztlich wieder auf zwei Möglichkeiten hinaus, wobei eine der beiden um ein Beträchtliches wahrscheinlicher als die andere war.
    Er griff in die Tasche seines Sakkos und holte einen kleinen Gegenstand heraus, einen etwa faustgroßen Stein, der mit verschiedenen Symbolen bedeckt war. Einige davon erinnerten an die Tätowierungen auf seinem Körper, andere schienen sogar noch fremdartiger und leuchteten seltsam phosphoreszierend. Er betrachtete den Stein eine kleine Weile, wog ihn in der Hand und wartete darauf, dass sich seine Gedanken sammelten. Er spürte, wie sie sich glätteten und zu einem einzelnen fokussierten Strahl bündelten. Er konzentrierte sich auf diesen Strahl und die Symbole auf dem Stein halfen ihm dabei.
    Nach einer Weile verstaute er den Stein wieder in seiner Tasche und holte einen länglichen Gegenstand hervor, den er im Inneren seines Hosenbundes verstaut hatte: eine starke, batteriebetriebene Taschenlampe, ganz ähnlich denen, wie sie Polizisten mit sich führen.
    Oder zumindest fast, denn sein Exemplar wies einige Modifikationen auf, die bei den meisten Polizisten lediglich für verständnisloses Stirnrunzeln gesorgt gesorgt hätten.
    Dann tat Jake Sloburn einen tiefen Atemzug und trat die Tür zum Dachboden ein.

20
     
    D as Holz des Türblatts zersplitterte krachend in lange Fasern und Jake Sloburn richtete den gleißend hellen Strahl seiner Lampe auf das Bild des unfassbaren Schreckens, das sich seinen Augen bot.
    Vier Mädchen lagen eingerollt wie junge Kätzchen auf dem schmutzigen Holzfußboden inmitten eines Haufens ausgetrockneter Mumien – die meisten davon wenig mehr als Skelette, die ihre erstarrten Glieder ineinander verkeilt hatten und zu Klauen verkrümmte Hände und aufgerissene Münder in die Höhe streckten, die Augen verschrumpelt und eingesunken, die zerfallende Haut eng verklebt mit den Schädeln der Toten. Und es waren viele, vielleicht zwanzig oder mehr. Sein nicht zu überhörendes Eindringen hatte die schlafenden Mädchen geweckt, aber das hatte Sloburn einkalkuliert. Die Überraschung war wichtiger, und diese war ihm gelungen, wie er aus dem verwirrten und erschreckten Blick der Mädchen schloss, die mit großen, raubtierhaften Augen in den Lichtkegel seiner Lampe blinzelten. Ihre Pupillen hatten
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