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Nessie und die Geister der MacLachlan

Nessie und die Geister der MacLachlan

Titel: Nessie und die Geister der MacLachlan
Autoren: Othmar Franz Lang
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ihn einfangen. Soll ich mit ihm reden, daß er mit deinem Vater spricht?“
    „Am Ende macht er es nur schlimmer.“
    „Schließlich ist Mac Psychologe, und vielleicht weiß er einen Trick. Ist ja möglich, daß mal auch einem Psychologen etwas einfällt.“
    Da Cedric darauf nicht antwortete, vertieften sie sich noch einmal in den Zeitungsartikel, der 100 000 Pfund demjenigen versprach, der das Geheimnis um Nessie eindeutig löste.

    „Alle sind aufgerufen, Laien und Wissenschaftler, Angehörige aller Berufs- und Altersschichten. Das Geheimnis um Nessie muß endlich gelüftet werden. Macht euch also an die Arbeit, einzelne und Gruppen, wobei wir jetzt schon darauf hinweisen, daß Gruppen vorher einen Verteilungsmodus festlegen sollten, um nicht nachher über die Aufteilung der Prämie in Streit zu geraten. Und hier noch einmal die Fragen, die zu beantworten sind:
    Gibt es Nessie überhaupt?
    Und wenn ja, was ist Nessie?
    Der Nachweis zu Frage eins ist mit scharfen Fotos oder ebensolchen Filmaufnahmen zu erbringen.“

    „Ob du’s glaubst oder nicht“, sagte Cedric beschwörend, „ich krieg’s raus. Wenn ich da hinaufkomme, krieg ich’s raus.“
    „Dann müssen wir hinauf“, sagte Goody.

Mac bekommt einen Auftrag

    Es war zum Aus-der-Haut-Fahren mit Mac. Nun hatte Goody in der Küche sämtliches Geschirr gespült, ein neues Tischtuch über die runde Tischplatte gebreitet, das erdbeer-rote, das Mac besonders mochte, ,weil es so fröhlich stimmt’, hatte er einmal gesagt. Sie war zu Slazinger gerannt, hatte rohen Schinken und französischen Weichkäse mit Kräutern gekauft, eine besonders gute Teesorte gewählt, und Mac saß da, glotzte vor sich hin, mampfte und schlürfte in sich hinein, als wäre Goody seine Frau und hundert Jahre mit ihm verheiratet.
    „Mac?“ fragte sie leise, um ihren Vater nicht zu erschrecken. „Mac, weißt du überhaupt, was du eben gegessen hast?“
    „Selbstverständlich, Goody. Warum sollte ich das nicht wissen?“
    „Dann sag mir, was es war.“
    Mac sah auf seinen Teller, aber der war leer. Also schmatzte er ein bißchen mit den Lippen, um noch einen Geschmack zu erhaschen. „Ein Schinkensandwich war’s“, verkündete er. „Nicht wahr, ein Schinkensandwich?“
    „Toast war’s, eine Scheibe Toast, darauf Butter, Schinken, eine Scheibe Tomate, ein kleines Gürkchen und ein Sechstel von einem harten Ei.“
    „So“, sagte Mac, „ein Sechstel. Na, das ist ja herrlich! Wo sind die anderen fünf Sechstel?“
    „Die hast du auch schon verdrückt“, sagte sie. „Du hast es bloß nicht gemerkt, weil ich ja Luft für dich bin.“
    „Goody“, flehte Mac mit seiner Bettelstimme, „Goodylein, verzeihst du mir noch mal?“
    „Ich hätte hier sitzen und heulen können“, sagte Goody. „Du hättest es überhaupt nicht bemerkt. Du hast so gut wie nichts für ein weibliches Wesen übrig, nur bei dieser öden Mrs. Waterman machst du eine Ausnahme. Da geht’s nur immer Mrs. Waterman hin und Mrs. Waterman her, dabei will sie dich nur einfangen. Ausgerechnet die!“
    „Hast du ein Problem, Goody?“
    „Natürlich! Oder denkst du, ich rede nur einfach so in die Luft hinein, damit du keinen Gedanken fassen kannst?“
    „Spuck’s aus“, forderte Mac sie auf. „Worum geht’s denn?“
    „Es geht um Cedric“, sagte Goody. Und als sie den Ausdruck in Macs Augen bemerkte, fügte sie gleich hinzu: „Nicht um das, was du denkst. Cedric will nur die hunderttausend Pfund vom Daily Mirror gewinnen und Nessie aufspüren und herausfinden, was Nessie überhaupt ist.“
    „Ich bin nicht der Daily Mirror, Schatz.“
    „Sei nicht albern, Mac“, meinte sie streng. „Er will das Geld ja nicht von dir. Es geht nur um diesen fiesen Mr. Sloane, der seinen Sohn am liebsten an der Leine Gassi führen würde. Sprich du mit ihm, damit Cedric mit mir zu Tante Jessie fahren darf.“
    Goodys Vater erschrak. „Wie kommst du ausgerechnet auf Tante Jessie? Ich würde da doch lieber gleich versuchen, bei Nessie unterzukommen, da hast du vielleicht den netteren Umgang.“
    „Aber sie hat mich doch mal eingeladen.“
    „Als deine Mutter starb, Goody, ja, aber seitdem sind Jährchen vergangen. Wie ich Tante Jessie kenne, hat sie das erstens gar nicht so gemeint und zweitens längst vergessen.“
    „Ich werd ihr schon klarmachen, daß man nur einladen soll, wenn man es ernst meint. Ich hab keine Angst vor ihr.“
    „Ich seh ja noch ein, daß sich ein Mädchen vor einer alten Tante nicht
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