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Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)

Titel: Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)
Autoren: Terry Waiden
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Und irgendwann das zärtliche Streicheln der Schläfen, Wangen, des Nackens.
    Mika stöhnte leise auf.
    Timea antwortete ebenso leise.
    »Lektion Nummer zwei«, krächzte Mika, »ausgiebiges Küssen sollte ausschließlich in abschließbaren Räumen mit einem großen Bett darin stattfinden.«
    »Du bist der Profi«, murmelte Timea an Mikas Lippen.
    »Warte«, keuchte Mika, als sich urplötzlich Timeas Zunge in ihren Mund verirrte.
    »Was hast du?«, fragte Timea arglos.
    Aufmerksam musterte Mika die Frau, die sie so sehr liebte. »Wir sollten von hier verschwinden. Bevor es zu spät ist«, erklärte Mika das Offensichtliche.
    »Um jemanden zu zitieren, der mir sehr nahe steht«, sagte Timea, »du bist aber auch ein Blitzmerker.«
    Mein Gott. Diese Stimme. Mika erschauderte. »Lass uns zu Henriette fahren«, bestimmte sie.
    Timea nickte.
    Ansatzlos zog Mika sie mit sich hinaus. Vorbei an schemenhaften Gestalten. Zu Timeas Auto.
    Bevor sie einstiegen, blitzte kurz so etwas wie Vernunft bei Mika auf. »Deine Großmutter …«
    ». . . kann auf sich selbst aufpassen«, ergänzte Timea und setzte sich ans Steuer.
    Die Autofahrt war gefüllt mit Schweigen. Mika konnte nichts anderes, als Timea anzuschauen. Der Glanz in ihren Augen. Das liebevolle Strahlen im Gesicht. Es war so echt. Die Erfüllung eines Traumes.
    Der immer realer wurde, als Timeas Mund sich einen Spaltbreit öffnete. Als ihre Zunge rasch über die Lippen fuhr. Als sie leise aufseufzte.
    »Woran denkst du?«, brachte Mika noch heraus, ehe die Trockenheit in ihrer Kehle keinen Laut mehr zuließ.
    »An dich«, antwortete Timea.
    Mika meinte, dass sie auf der Stelle vor Glück zerspringen müsste. Alles in ihr begann zu schwingen. Ihre Aufregung stieg stetig an. Die Hände begannen zu zittern. Das Herz schlug immer schneller und heftiger in der Brust. Wie lange konnte sie das noch aushalten?
    Die Fahrt zu ihrer Wohnung wurde zu einem jener Zeiträume, die endlos lange dauerten; weil man das Ankommen nicht erwarten konnte. Seit Wochen hatte sich Mika überlegt, was sie tun, was sie sagen würde. Im Geiste hatte sie sich auf diesen einen Moment vorbereitet. Auch jetzt. Während unerkannte Häuserreihen an ihr vorüberzogen. Während Timea immer wieder nach ihrer Hand griff und sie drückte, als müsste sie sich vergewissern, dass Mika tatsächlich hier war.
    Alles, was sich Mika vorgenommen hatte, war plötzlich verschwunden. Ihr Kopf war wie leergefegt. Als sie ihr Ziel endlich erreichte, war sie vollkommen unbedarft. Sie stand hier – in ihren vier Wänden – und fühlte sich hilflos wie nie zuvor. Der klägliche Versuch, etwas zu sagen, verpuffte im Raum, als ihr Timea fast verzweifelt in die Augen schaute. Mika war gefangen im Feuer, das Timea ausstrahlte.
    Wie in Trance nahm sie wahr, dass Timea ihr das Hemd öffnete. Knopf für Knopf … dass Timea sie zum Bett führte, sich setzte, zurückfallen ließ, sie mit sich zog.
    Ihre nackten Körper waren aneinander geschmiegt, umeinander geschlungen. Das Mondlicht legte sich um sie wie ein Mantel. Auf diese Verbundenheit hatte Mika kein Traum vorbereiten können.
    Auch ihre Verschmelzung war anders. Intensiver. Jeder Schauer, die Erregung, die Lust – jedes Gefühl, das Timea durchdrang, spürte Mika gleichermaßen. Und sie wusste, dass Timea ebenso empfand. Mika hörte es aus jedem Seufzer, aus dem Atmen, das stoßweise aus Timea kam. Denn genau so seufzte und atmete auch Mika.
    In dieser Nacht entdeckte sie eine neue Timea. Eine Frau, die nichts zurückhielt. Die sich Mika hingab. Mit dem Körper und mit ihrer Seele. Aus vollem Herzen.
    Das Schönste an dieser Nacht war jedoch, dass Timea dasselbe von Mika forderte.
    Sie nahm Mikas Liebe an.
    Zartes Streicheln weckte Mika Stunden später auf. »Mmmm«, raunte sie, »daran könnte ich mich gewöhnen.« Sie kuschelte sich noch fester an Timea. Wenn es möglich wäre, würde Mika in sie hineinkrabbeln.
    »Lachst du mich aus?«, schmollte sie, als sie merkte, wie Timeas Brustkorb vibrierte.
    »Niemals«, erwiderte Timea leise. »Ich bin nur glücklich.« Das klang so überrascht, dass Mika sich aufrichtete, um ihrer Liebsten in die Augen schauen zu können.
    Es war, als könnte sie Timea auf den Grund ihres Herzens sehen. Was sie dort erkannte, war atemberaubend. War aufrichtige Liebe.
    Mika schluckte. »Ich auch«, hauchte sie. Sie gab Timea einen zärtlichen Kuss und kuschelte sich wieder an sie. Dabei schnurrte sie wie eine Katze. »Jetzt lachst du
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