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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille
Autoren: Das Vermächtnis
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Tötungsdelikt geworden ist. Aber wenn wir alle ernsthaft darüber nachdachten, hatte es zwangsläufig mit dem Tod enden müssen - auch wenn ich mir nicht sicher gewesen war, wer am Ende im Grab liegen würde.
    »Ich habe ein paar Informationen, die Sie vielleicht interessieren könnten«, sagte Detective Nastasi, »sofern Sie dazu bereit sind.« Wir nickten beide.
    »Der diensthabende Wachmann von All-Safe Security ist verschwunden, daher glauben wir, dass er nebenbei für Bell Security gearbeitet hat. Dieser Wachmann hat Bellarosa und Rosini vermutlich die Uniformen beschafft und hielt Bellarosa - oder jemanden in seiner Nähe - über Ihr Kommen und Gehen auf dem Laufenden.«
    Ich nickte. Mir war klar, dass ein Insider beteiligt gewesen sein musste.
    »Alle haben angenommen, dass Bellarosa verreist wäre«, fuhr Detective Nastasi fort, aber wir haben in seiner Brieftasche einen Kartenschlüssel von einem Motel in Queens gefunden, und die New Yorker Polizei hat es überprüft und festgestellt, dass er in der letzten Woche unter einem falschen Namen dort gewohnt hat. Außerdem haben wir einen Chevy Capri gefunden, der in der Nähe seines Hauses abgestellt war - eins von rund zwanzig Autos, die Bell Enterprises geleast hat -, und wir nehmen an, dass es sich um das Fahrzeug handelt, mit dem er diese Woche unterwegs war.«
    Ich nickte wieder. Unter aller Augen kann man sich am besten verstecken. Anthony Bellarosa war, wie ich schon sagte, nicht der Hellste auf dem Planeten, aber wie alle Beutejäger konnte er seine Strategie mühelos anpassen, wenn es darum ging, Menschen zu überlisten, die ihn jagten. Er drehte den Spieß ganz einfach um.
    »Der Wachmann von Bell Security drüben bei den Alhambra-Anlagen hat Bellarosa offenbar mitgeteilt, dass die Polizei sein Haus nicht überwacht, und so fuhr Anthony zum Anwesen und parkte sein Auto ein paar hundert Meter von seinem Haus entfernt. Dann ging er unserer Meinung nach in Begleitung von Tony Rosini zu Fuß von seinem Grundstück aus hierher.«
    Ich entsann mich an die Luftaufnahme des Grundstücks, die ich im Internet gesehen hatte. Mir war immer klar gewesen, dass diese Möglichkeit bestand, aber ich hatte gehofft, dass die Grundstücksgrenzen gesichert wären, wenn wir aus Europa zurückkehrten. Allerdings hätte Anthony Bellarosa vermutlich dennoch eine Möglichkeit gefunden, irgendwann und irgendwo an Susan ranzukommen.
    Detective Nastasi sagte: »Was Tony Rosini angeht, so haben wir ihn in Bellarosas Haus aufgegriffen - offenbar bewohnte er ein Zimmer im Keller -, und er hat gesagt, er warte auf einen Anruf von seinem Boss, damit er ihn abholen könne. Das sei alles, was er wisse. Im Moment wird er wegen Beihilfe bei einer Reihe von Straftaten festgehalten.« Er wandte sich an Susan: »Morgen in aller Frühe müssen Sie ihn bei einer Gegenüberstellung als den Mann identifizieren, der Anthony Bellarosa begleitet hat. Dann können wir ihn anklagen.«
    Susan nickte.
    Detective Nastasi fuhr fort: »Da der mutmaßliche Täter tot ist, werden die Ermittlungen und die Aufklärung dieses Falles ein bisschen einfacher und schneller vonstattengehen, als wenn er überlebt hätte.«
    Stimmt. Tote Gauner erzählen keine Geschichten, und sie können gegenüber der Presse oder der Polizei keine Aussagen machen, die den Aussagen ihrer Opfer widersprechen. Das Wichtigste aber war, dass Anthony nicht wiederkommen konnte.
    »Haben Sie irgendwelche Fragen dazu, wie es mit diesem Fall weitergeht?« »Wie lange müssen wir Ihnen zur Verfügung stehen?«, fragte Susan.
    »Ein, zwei Monate«, erwiderte Nastasi, »aber darüber habe nicht ich zu befinden.«
    »Wir wollen am zweiten Samstag im August heiraten und danach in die Flitterwochen fahren«, teilte Susan ihm mit. Er nickte. »Glückwunsch. Das sollte kein Problem sein.« »Das ist gut.« Dann fragte Lady Stanhope: »Wo ist mein Wagen?«
    »Er ist noch nicht wieder aufgetaucht, aber ich glaube, Rosini weiß, wo er ist. Wenn wir ihn finden, müssen wir ihn sicherstellen, bis das Labor damit fertig ist.«
    Sie nickte. »Wann können wir wieder in unser Haus?« »In etwa einem Tag.«
    Ich glaubte nicht, dass Susan so bald zurückkehren wollte, aber selbst wenn wir zurückkehrten, war uns beiden klar, dass es nur vorübergehend sein würde. Nachdem wir den Medienzirkus überstanden und die Ermittlungen hinter uns gebracht hatten, würden wir Amir Nasim das Gästehaus verkaufen und irgendwo anders hinziehen. Wohin, wusste ich nicht -
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