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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille
Autoren: Das Vermächtnis
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zu.
    Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und sagte: »Es ist vorbei.«
    71
    Die Polizei sicherte das Grundstück, suchte es ab und stellte fest, dass kein zweiter Täter in der Nähe war.
    Die Rettungssanitäter, die eine Trage die Treppe hinaufschleppten, brachten sie nicht wieder herunter, und ein Polizist in Uniform sagte zu mir: »Er ist tot.« Der Rechtsmediziner würde das bei seiner Ankunft offiziell feststellen.
    Die Polizei hatte die Waffen als Beweismittel gekennzeichnet, und die Spurensicherung war unterwegs und würde sich bald an ihre langwierige, mühsame Aufgabe machen und den Schauplatz des brutalen Überfalls in ein wissenschaftliches Projekt verwandeln.
    Während all das geschah, hatte ein Detective der Mordkommission namens Steve Jones unser Büro requiriert, um mich zu vernehmen. Susan wurde unterdessen von einem Rettungswagen zur Notfallstation für Opfer von Sexualverbrechen im North Shore University Hospital gebracht.
    Ich war alles anderes als glücklich darüber, dass ich Susan nicht zum Krankenhaus begleiten durfte, aber Detective Jones erklärte mir, das sei die übliche Verfahrensweise: Bei schweren Straftaten werden die Zeugen getrennt. Hey, man kann nicht immer nach Schema F vorgehen, denn auch wenn wir Zeugen waren und Susan den mutmaßlichen Täter getötet hatte, waren wir natürlich auch Opfer eines Verbrechens, und ich sagte zu Detective Jones: »Wir werden natürlich in vollem Umfang kooperieren, aber ich muss darauf bestehen, dass ich zugegen sein darf, wenn Sie Mrs Sutter vernehmen. Ich bin Anwalt, und außerdem bin ich ihr Anwalt. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Sie Detective Nastasi vom Zweiten Revier anrufen würden. Er hat unsere Anzeige wegen der Drohungen aufgenommen, die der Täter gegen uns ausgestoßen hat.«
    Detective Jones dachte über all das nach, dann verließ er das Büro, um sich mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten und einem stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt des Morddezernats zu beraten, die beide unlängst eingetroffen waren. Das hier war natürlich ein aufsehenerregender Fall, deshalb musste Detective Jones, der meiner Überzeugung nach für gewöhnlich selbst Ermittlungen leitete, seine Pflichten und seine Macht mit den höheren Chargen teilen, die das Wohnzimmer in Beschlag genommen hatten.
    Kurz gesagt, wenn eine Dame der höheren Gesellschaft einen Mafia-Don umbringt - auf ihrem oder seinem Grund und Boden -, nimmt der Fall eine andere Dimension an, und jeder will mit von der Partie sein. Ich konnte mich noch an das letzte Mal erinnern, als so was passiert war.
    Detective Jones kehrte zurück und erklärte: »Detective Nastasi ist auf dem Weg.« Zu meiner anderen Frage sagte er: »Wir haben nichts dagegen, dass Sie dabei sind, wenn ich Mrs Sutter vernehme.«
    »Danke.«
    »Als Anwalt ist Ihnen sicher klar, dass Sie Zeuge bei einem Tötungsdelikt sind und möglicherweise mehr als das. Deshalb muss ich Ihnen Ihre Rechte vorlesen, bevor ich Ihre Aussage entgegennehme. Das ist eine Formalität.«
    Obwohl mich das nicht völlig überraschte, wurde ich allmählich ungehalten. Andererseits lag eine Leiche in meinem Schlafzimmer, und Detective Jones musste sichergehen, dass er es mit einer entschuldbaren Tötung zu tun hatte. Streng
    genommen hatte er das nicht - ich meine, Susans Schuss auf Anthony war halbwegs entschuldbar, aber was ich getan hatte, als ich seine Blutung beschleunigte, bezeichnete man gemeinhin als Mord. »Die Mühe kann ich Ihnen ersparen«, sagte ich. Dann trug ich mir aus dem Gedächtnis meine Rechte selbst vor.
    Detective Jones schien damit zufrieden zu sein und fragte mich nicht, ob ich verstanden hätte, was ich gerade zu mir gesagt hatte.
    Bevor ich mit meiner Aussage begann, teilte ich ihm mit, dass der tote Täter, Anthony Bellarosa, mir den Namen seines Komplizen genannt hatte, eines gewissen Tony Rosini, der mir, wie ich sagte, bekannt war.
    Detective Jones gab das an einen anderen Kriminalpolizisten weiter, dann erklärte er: »Ich war einer der Detectives, die vor zehn Jahren zu dem anderen Bellarosa-Mord gerufen wurden.«
    Ich war mir nicht ganz sicher, warum er das erwähnte, und weil ich mich noch immer darüber ärgerte, dass Susan und ich getrennt worden waren, erwiderte ich: »Liegen zehn Jahre zwischen den Bellarosa-Morden?«
    Er ignorierte meinen Sarkasmus, und ich begann mit meiner Aussage. Detective Jones schrieb alles in Langschrift auf liniertem Papier mit, obwohl ich es natürlich auf Computer tippen
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