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Nele und der Neue in der Klasse

Nele und der Neue in der Klasse

Titel: Nele und der Neue in der Klasse
Autoren: Usch Luhn
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Schrift einen Brief an das Burggespenst.

    Sehr geehrter Herr Graf von Kuckuck!
    Wie geht es Ihnen? Lord Henry von Ness redet total doof über Sie. Er hat gesagt, Sie sind bloß ein Baby-Spuker.
    Das ist gar nicht nett. Vielleicht sollten Sie ein wenig herumgruseln. Damit er nicht mehr so einen Quatsch sagt.
    PS: Bitte nicht Tanne erschrecken. Sie bekommt davon immer doll Bauchweh.
    Ein guter Freund
    »Nele, du hast echt immer die allerbesten Ideen«, sagte Lukas bewundernd.
    »Gleich wenn ich zu Hause bin, lege ich den Brief ins Visier vom Schwarzen Ritter. Tante Adelheid hat ihn wieder zusammengeklebt«, sagte Nele grinsend.
    Deshalb winkte Nele ihrem Papa und Henry ganz freundlich hinterher, als sie mit dem Lieferwagen an ihr vorbeidüsten. »Viel Spaß, Lord Henry«, kicherte sie. »Bald bekommst du in deinem Turm Besuch von einem echten Grafen!«
    Als Nele nach Hause kam, roch es in der ganzen Burg nach köstlichem Kuchen.
    Vor Begeisterung vergaß Nele beinahe, was sie vorhatte. Aber dann zog sie schnell ihre Gummistiefel aus, schlich sich auf Zehenspitzen in den Rittersaal, verstaute den Brief sorgfältig im Visier des Schwarzen Ritters und enterte die Küche. »Jippie!«, rief sie begeistert. »Kuchen!«
    Dort holte Tante Adelheid gerade ein Blech mit knusprigen Schokomuffins und Blaubeerküchlein aus dem Herd. Auf dem Tisch stand bereits ein fertiger Marmorkuchen mit einer verlockenden Puderzuckerhaube.
    »Lecker!«, jubilierte Nele. »Darf ich gleich einen probieren? Warm schmecken sie mir am allerbesten.«
    »Hallo, Nele!«, sagte Tante Adelheid freundlich. »Toll, dass du mal wieder ein fröhliches Gesicht machst. Aber die Muffins sind leider erst für später, wenn die Gäste kommen. Für dich gibt es jetzt einen warmen Teller Hühnersuppe.«
    Nele guckte enttäuscht. »Och, auf Suppe habe ich gerade gar keinen Appetit.«
    Im selben Augenblick tauchte Barbara Winter auf. Anscheinend war sie mit dem Rad unterwegs gewesen, denn sie hatte eine ganz rote Nase.
    »So«, sagte sie und zog ihre Regenjacke aus. »Hat alles perfekt geklappt. Die Party kann steigen.«
    Nele verstand nur Bahnhof. »Was für Gäste? Welche Party?«, fragte sie ungeduldig.
    Barbara Winter lächelte ihre Tochter zuckersüß an. »Nele, wie schön, dass du dich wieder für unser Familienleben interessierst«, sagte sie. »Hör zu.« Sie legte den Arm um Neles Schulter. »Morgen hat Henry Geburtstag. Er wird zehn Jahre alt. Und deshalb haben Adelheid und ich uns ausgedacht, dass wir ihn mit einer Party überraschen, die bis Mitternacht geht. Das klappt natürlich nur, weil morgen schulfrei ist. Ich war gerade eben auf dem Hof von Lukas und im Bioladen von Tannes Mutter, und beide Eltern sind einverstanden, dass Tanne und Lukas zu uns kommen. Besonders Josefines Mama hat sich gefreut, sie hat gleich die Reitstunde abgesagt. Josefine hat ihr schon ganz viel über Henry erzählt.«
    Neles Gesicht verdunkelte sich. »Eine Geburtstagsparty für den Lord?«, ächzte sie. »Und Josefine kommt auch?« Ihre Knie wurden butterweich.
    Tante Adelheid nickte. »Richtig. Plemplem übt schon das Geburtstagslied.« Sie zeigte nach oben auf den Küchenschrank, wo der Papagei saß und alles ganz genau beobachtete. »Komm Süßer, sing noch mal«, forderte sie den Burgherrn auf.
    Sofort legte Plemplem los: »Börsdieeee! Börsdieeeee! Hepppp-y! Hepppp-y!«
    Barbara Winter und Adelheid lachten belustigt. »Andersrum, Plemplem«, sagte Neles Mama. »Übertrieben begeistert guckst du aber nicht, Nele.« Sie wechselte einen vielsagenden Blick mit Adelheid.
    »Ich wünsche mir, dass wir alle mitmachen, damit sich Henry so richtig freut«, sagte Adelheid.
    Nele schüttelte den Kopf. Dabei hatte sie aber auch ein Wörtchen mitzureden. Sie holte tief unten in ihrem Bauch Luft, um so richtig loszumeckern.
    Dass Mama und Tante Adelheid Josefine eingeladen hatten, war wirklich total daneben. Vom ersten Schultag an waren sie Feindinnen gewesen. Kurz hatte Waffenstillstand geherrscht. Damals, als Josefine und sie die Gespenster für das Schulfest bauten. Gleich danach ging ihr Zickenkrieg wieder los. Und jetzt hatte sie sich an Henry rangeschmissen und kam sogar zu seinem Geburtstag.
    »Ich finde es echt gemein, dass…«, legte sie los. Aber im gleichen Moment spürte sie Tante Adelheids Blick auf sich ruhen. Das Funkeln in ihren Augen ließ sie jäh verstummen.
    »Was findest du gemein, Nele?«, fragte sie ruhig.
    Etwas in ihrer Stimme signalisierte Nele, dass Tante
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