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Nele und der Neue in der Klasse

Nele und der Neue in der Klasse

Titel: Nele und der Neue in der Klasse
Autoren: Usch Luhn
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aber das fand Adelheid doof. Alles nur wegen diesem Zombie«, schüttete sie Tanne und Lukas ihr Herz aus. »So nervig wie Henry ist, glaube ich mittlerweile auch, dass er ein Ungeheuer als Urgroßmutter hat. Diese doofe Mausefalle in seinem Koffer hätte mir fast den Finger abgehackt. Wer so etwas macht, hat bestimmt Monsterblut. Und immer noch habe ich nicht herausgekriegt, was dieser Plan von Kuckuckstein in seinem Koffer zu suchen hat.«
    Lukas schüttelte den Kopf. »Das ist ganz schön verzwickt«, sagte er ratlos.
    Nele nickte. »Ich habe das Gefühl, meine Eltern und Adelheid hecken was Schlimmes aus. Leider hat mich Plemplem beim Lauschen verpetzt. Den hat Henry auch schon verhext.« Sie zog ein finsteres Gesicht. Das war alles wirklich zum Federnausrupfen.
    Tanne stöhnte auf. »Oh nein. Dieser doofe Verräter.« Sie nahm Nele tröstend in den Arm.
    Im Gegensatz zu Nele hatte Henry auch in der Schule richtig Spaß. In der Pause klebte er die ganze Zeit mit Josefine zusammen. Die Pferdemädchen aus der zweiten Klasse, die Josefine aus dem Reitstall kannte, rannten ihm hinterher wie neugierige Ponys, und Lillie bat ihn sogar um ein Autogramm, das er ihr auf den Unterarm schreiben musste.
    Frau Kussmund, die es eigentlich nicht ausstehen konnte, wenn man nicht mucksmäuschenstill auf seinem Platz saß und wie ein hypnotisiertes Kaninchen nach vorne an die Tafel starrte, drückte immer wieder mal ein Auge zu, wenn Henry Josefine mitten im Unterricht etwas ins Ohr flüsterte.
    Sie war nämlich hellauf begeistert, dass Henry so spitzenmäßig Kopfrechnen konnte. »Vielleicht kannst du Nele ein wenig Nachhilfeunterricht geben, Henry, wenn ihr so durch die Burg tobt«, sagte sie.
    »Nur über meine Leiche«, murmelte Nele in ihr Rechenbuch. Sie verzierte ihren Arbeitsbogen mit sehr interessanten Zeichnungen. Darauf sah man einen Jungen, der ziemliche Ähnlichkeit mit Henry hatte, und der von einer ganzen Horde Gespenster um die Rechenpäckchen herumgejagt wurde.
    »Superbild!«, gluckste Tanne und schielte anerkennend auf Neles Blatt. »Ob der liebe Henry den Mund immer noch so voll nehmen würde, wenn ihm diese Meute in echt begegnen würde?«
    Nele lächelte geschmeichelt und betrachtete ihr Kunstwerk nachdenklich. Tannes Frage brachte sie gerade auf eine ganz neue Idee.
    Vielleicht sollte sie dem Graf Kuckuck mal unterjubeln, dass Henry ihn für ein ganz und gar mickriges Burggespenst hielt. Das würde ihn sicher furchtbar wütend machen, und dann …
    Nele lächelte in sich hinein. Das war wirklich eine ausgezeichnete Idee.

Das dreizehnte Kapitel
    beweist, wie schlau Direktor Zucker istdurchkreuzt Neles Planzeigt, dass eine Geburtstagsparty nicht immer spaßig istgeht mit einem ernsten Wörtchen weiterund endet mit einem tiefen Seufzer
    Ausgerechnet Josefine!

    So gut gelaunt war Nele schon lange nicht mehr gewesen. Die ganze Stunde hatte sie überlegt, wie sie mit Graf Kuckuck in Kontakt treten könnte, ohne dass er ihr mit seinem Hokuspokus wieder solche Angst einjagte. Schließlich half ihr der Zufall. Der Schuldirektor Zucker, ein echter Geisterexperte, hatte Hofaufsicht.
    »Können Gespenster eigentlich lesen, Herr Direktor Zucker?«, fragte Nele.
    Direktor Zucker sah seine Schülerin erstaunt an. Er hatte bislang nicht bemerkt, dass Nele sich für dieses Thema interessierte. »Kommt darauf an, mein Kind«, antwortete er. »Die Geister der sibirischen Steppe …«
    Nele geriet in Panik. Wenn der Direktor mit so einem Geistervortrag begann, dauerte es ewig, bis er zum Punkt kam. »Nein, nein«, unterbrach sie ihn. »Ich meine eigentlich unseren Graf Kuckuck. Bitte. Es ist wichtig.«
    Direktor Zucker stoppte enttäuscht. »Und warum ist das wichtig?«
    Nele holte tief Luft. »Ich will ihm einen Brief schreiben und fragen, wie es ihm geht. Irgendwie haben wir schon eine Ewigkeit nichts von ihm gehört.« Das war glatt geschwindelt, deshalb überkreuzte Nele ihre Finger hinter dem Rücken.
    Direktor Zucker fing an zu strahlen. »Wie nett von dir, Nele Winter!«, rief er. »Das ist eine tolle Idee. Natürlich kann der Graf lesen und schreiben. Er war ja von Adel und sehr gebildet.« Seine Augen blitzten abenteuerlustig. »Wenn er dir zurückschreibt, will ich den Brief aber unbedingt lesen.«
    Nele strahlte mindestens genauso doll zurück. »Versprochen, Herr Direktor, und vielen Dank!« Sie hüpfte fröhlich davon. Eilig weihte sie Tanne und Lukas in ihren Plan ein. Gemeinsam schrieben sie in schönster
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