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Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava
Autoren: Cahal Armstrong
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hundert Jahre zurück, in eine Zeit, wo ich als junger Mann auf einer Raumstation gelebt hatte. Auch dort gab es Tauschhandel und viele Leute. Aber hier ging ich unter einem in vielfacher Hinsicht freien Himmel .
    Ich blieb einen Moment stehen, lehnte mich an ein aufragendes Metallrohr und schloss die Augen, das Sonnenlicht aufsaugend, als wäre es mein Lebenselixier.
    Ich weiß nicht, ob es in diesem Augenblick war, aber ein großer Teil der Last, die auf meinen Schultern gelegen hatte, verschwand mit einem Mal.
    Als ich die Augen wieder öffnete, hatte ich einen Entschluss gefasst. Doch ich sollte noch eine Weile brauchen, um es selbst zu merken.
    Ich benötigte über eine Stunde, um zur Schiffswerft zu gelangen, aber der Weg hatte sich gelohnt.
    Schon aus der Entfernung entdeckte ich die schlanke und energiegeladene Form, die ich bereits an der Skylla geschätzt hatte. Begeistert eilte ich hin und betrachtete die Details aus der Nähe.
    Odin hatte Veränderungen vorgenommen. All der Zierrat, die Szenen aus terranischer Geschichte, die er bei Skylla und Charybdis in den Rumpf integriert hatte, waren hier nicht mehr vorhanden.
    Das Schiff wurde von einer schlichten Eleganz betont, die mir im Grunde viel mehr zusagte, denn sie erinnerte an die Cheiron, deren Rumpf ebenso von zeitloser Art gewesen war.
    Ich dachte mit einem Seufzer an das verrottende Wrack meines alten Schiffes, aber die Aussicht darauf, ein makelloses neues Raumschiff zu fliegen, rief ein nervöses und durchaus willkommenes Kribbeln in meinem Bauch hervor.
    Ich beschirmte die Augen und stolperte rückwärts, um einen besseren Überblick zu bekommen, als hinter mir eine wohlbekannte Stimme ertönte.
    »Die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes für beschleunigte Arbeitsvorgänge hat eine Verlangsamung der Arbeitsgeschwindigkeit zur Folge.«
    Ich drehte mich um und lachte.
    »Hunderteins! Und Zweiundvierzig!«
    »Kapitän Spyridon!«, begrüßten mich beide wie aus einem Mund.
    Bevor ich noch auf peinliche Weise sentimental werden konnte, winkte ich ihnen zu und sie fuhren mit ihrer Arbeit fort.
    Ich stieg ein Gerüst hinauf und sah Aristea einige Meter über mir. Sie trug eine Schirmmütze, schlürfte ein Getränk und nahm, nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet, auf dem fertigen Teil des Schiffsrumpfes ein Sonnenbad. Ihre blasse Haut schien das Sonnenlicht jedoch mehr zu reflektieren, als sich davon bräunen zu lassen.
    »Da bist du ja endlich!«, rief sie lachend. »Wie war der Weg?«
    Ich lächelte. »Gut. Sehr gut.«
    Sie warf mir einen langen Blick zu. »Dachte ich mir. Bin heute früh auch so hergekommen, und dann zurückgesprungen, um dir die Nachricht zukommen zu lassen, damit du den gleichen Weg nimmst. Er lohnt sich, finde ich.«
    »Allerdings.«
    »Odin ist auf der anderen Seite.«
    Sie lehnte sich wieder zurück und ich umrundete den Rumpf auf dem Gerüst. Überall arbeiteten Mechanoiden, die unter Odins Kontrolle standen. An einigen Stellen waren eigenartige Vorrichtungen montiert, deren Zweck ich nicht erkannte, bis ich sah, dass sie sich allmählich um den Rumpf bewegten. Der Teil der Hülle, welcher unter den großen Apparaten wieder zum Vorschein kam, hatte ein anderes Aussehen, als der Rest, der vorwiegend aus recyceltem Schrott zu bestehen schien.
    Odin sah mich und kam näher. Das Gerüst bebte unter seinen Schritten und ich hielt mich fest.
    »Sachte! Das Ding stürzt noch ein.«
    »Es wackelt ein bisschen, aber es ist nicht einsturzgefährdet.«
    »Ein schönes Schiff! Mir gefällt es, dass du die Verzierungen weggelassen hast.«
    »Sie erschienen mir deplatziert. Die Erde ist Vergangenheit. Dieses Schiff bricht jedoch in die Zukunft auf. Ich wollte es nicht mit ...«
    »... unnötigem Ballast beladen?«
    »So ist es wohl. Außerdem sind wir in Eile und ich wollte die Zeit nicht mit Schnörkeln verschwenden, die keine Funktion haben.«
    »Was sind das für Dinger?«, sagte ich und zeigte auf eine der seltsamen Vorrichtungen, die über die Hülle krochen.
    »Nanitische Wandler. Sie verändern das Material im Rahmen voreingestellter Parameter. Statt alles aus Rohstoffen zu fertigen, haben wir auf die Unmengen an Materialien zurückgegriffen, die hier zu finden sind. Mit den Wandlern verbessern wir die Qualität des Materials.«
    »Wir?«
    »Erebos und ich.«
    »Wo ist er?«, fragte ich und blickte mich um.
    Odin deutete um sich. »Überall. In den Wandlern, dem Material, den Mechanoiden.«
    Unbehaglich sah ich mich um. »Ich
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