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Nefilim KI 8 - Punabbhava

Nefilim KI 8 - Punabbhava

Titel: Nefilim KI 8 - Punabbhava
Autoren: Cahal Armstrong
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verschrottet und recycelt wird, ja?«
    »Ich finde, sie gibt einen hervorragenden Flaschenöffner ab«, meinte Zek und grinste.
    »Na gut, außer Zek braucht einen Flaschenöffner.«
    Demi lachte darüber herzerfrischend.
    Jemand sagte mal, Humor sei Schmerz.
    Ich überlegte, wie ich mich zuweilen mit meiner Hand fühlte, und versuchte mir dann vorzustellen, wie Demi sich mit ihren Beinen fühlen musste. Susannah war selbstbewusst mit ihrer Situation umgegangen, offensiv.
    Demi zeigte niemandem je ihre Beine. Und wer weiß, was bei ihr noch hatte ersetzt werden müssen?
    Ihr Lachen war wie eine teilweise Erlösung von diesem Schmerz, von dem ich wusste, dass er fortwährend unter der Oberfläche gärte.
    Einige meiner Vorbehalte ihr gegenüber warf ich in diesem Moment, als sie aus ganzem Herzen über ihren eigenen Schmerz lachte, über Bord. Es gab schließlich keinen Grund, unnützen Ballast mitzuschleppen, wenn man mit leichtem Gepäck reisen wollte.
    Einige Tage später hatte Mehitah uns ein paar Kleidungsstücke besorgt, die passgenau und neu waren. Ich war dankbar und überrascht.
    »Wo kommen die her? Treibt ihr Handel?«
    Sie schüttelte ihr fellbedecktes Gesicht und ließ ihren buschigen Schwanz zucken.
    Sie deutete nach unten. »Erebos hat eine Fabrik aufgebaut, in der Dinge des täglichen Bedarfs erhältlich sind. Sie werden mittels der Nanobots aus den Rohstoffen hergestellt, die hier ja reichlich vorhanden sind.«
    »Dann bekommt jeder, was er braucht und zahlt nichts?«
    »Zahlen? Wozu denn? Die Nanobots sind da, der Rohstoff ist da, Energiequellen gibt es im Überfluss. Wenn jemand etwas benötigt, programmiert er die Anlage und erhält es. Erebos achtet darauf, dass niemand den Zugang kontrolliert - und keiner legt sich mit ihm an.«
    »Was ist mit Waffen? Läuft hier nicht jeder jetzt mit einem Arsenal herum?«
    »Teilweise. Alte Gewohnheiten sterben langsam. Aber es liegt auch daran, dass nicht alle Mechanoiden Erebos' Kontrolle unterstehen. Er kann sie direkt von Angriffen abhalten, aber er greift nicht in das ein, was tief unten in den Schrottschluchten vor sich geht. Das ist ein wunder Punkt bei ihm. Vielleicht, weil er dort herkommt? Jedenfalls braucht man zuweilen eine Waffe, um sich gegen die Mechanoiden zur Wehr zu setzen. Außerdem gibt es bisher keine Sicherheitskräfte, keine Justiz oder geschriebenen Gesetze. Man muss also auf sich Acht geben. Doch seit Floxa II abgeriegelt wurde und keinen Außenkontakt mehr hat, und seit niemand mehr eine Not leidet, sind die Auseinandersetzungen mit tödlichen Ausgängen deutlich zurückgegangen. Ein Paradies ist der Schrottplatz aber nicht. Es gibt Probleme mit Bedürfnissen, die für manche nur gestillt werden können, wenn jemand anderes dafür leiden muss.«
    »Der bunte Korb der verbotenen Früchte. Drogen? Prostitution?«
    »Und anderer Mist.«
    »Ich will es gar nicht wissen.«
    »Du wirst es sehen. Zwangsläufig. Die Gangs und Stämme tun sich teilweise auch noch schwer, ihre territorialen Ansprüche aufzugeben.«
    »So gesehen unterscheidet sich der Schrottplatz also nicht von all den anderen Orten, die es gibt. Hat man Leute, hat man Probleme. Das wird sich wohl nie ändern.«
    »Vielleicht eines Tages«, sagte sie und verabschiedete sich.
    Aristea, die dem Gespräch nur zugehört hatte, nahm ihre Kleidung entgegen und ächzte.
    »Was ist? Falsche Farbe?«
    »Ist das ein Rock?«, fragte sie.
    »Na und? Truktock hatte auch einen an, als ich ihn kürzlich sah.«
    »Das ist es ja. Ich laufe doch nicht rum, wie ein Partik in Freizeitlaune. Ich besorge mir Hosen.«
    »Schau mal, ob das Ding auch Rasierer machen kann, ja?«
    Sie grinste. »Komm doch mit!«, sagte sie und reichte mir die Hand.
    Sie versetzte uns zu der Anlage, die Mehitah genannt hatte, was mir einen Fußweg und Fragerei ersparrte.
    Wir befanden uns in einer unterirdischen Halle, die anders als der Rest des Schrottplatzes aussah. Der Ort war hell, sauber und übersichtlich. Es roch neu . Um eine Art zentralen Zylinder von stattlichen Ausmaßen verliefen Wartebänke. Leute gingen zu einem Gerät, das in Hüfthöhe am Boden befestigt war, hielten ihre Hand darunter und bekamen einen kleinen Gegenstand. Aristea und ich sahen uns an, ich zuckte mit den Schultern und ging ebenfalls hin.
    Aus dem Gerät fiel eine Kugel in meine Hand, auf der ein Symbol aufleuchtete. Die Kugel roch eigenartig und ein leiser Klang ertönte, wenn man sie bewegte. Ich beobachtete die Leute, die mit ihrer
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