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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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waren nicht mehr als ein paar Hände voll Staub, die der Wind davontrug. Aber da sie hier gestorben waren, waren sie auch noch hier und konnten Nathan vom Wirken seines Vaters berichten. Und keiner der Toten, mit denen er gesprochen hatte oder noch sprechen würde, war so voll des Lobes über Harry wie Bodrogk, der Thraker, und seine Frau Sofia.
    Im Dunkel der Nacht hatten ihre dünnen Stimmen, unter einem zunehmenden Mond in den Ruinen eines alten Schlosses nicht stärker als ein leiser Hauch, ihm von den Taten Harry Keoghs berichtet – wie der Necroscope sich hier gegen den Letzten der sagenumwobenen Ferenczys, Janos, den Blutsohn Faethors, gestellt und gesiegt hatte! Und Nathan war klar, dass die Geschichte wahr war, nicht nur deshalb, weil die Toten sie erzählten, sondern allein schon darum, weil auch in seiner Welt allein der Name Ferenczy bereits ein Fluch war – wie überhaupt alle Namen der Wamphyri!
    Doch als Nathan erfuhr, was jener Janos alles angerichtet hatte – wie viele Männer er aus ihrer geheiligten Erde wiederauferstehen ließ, um sie zu foltern und nach ihren Geheimnissen zu befragen, und was er ihren seit langem verstorbenen Frauen alles angetan hatte –, da endlich fällte er eine endgültige Entscheidung: Die Nekromantie war eine Gabe, derer er sich nicht befleißigen wollte. Die Toten der Thyre jedenfalls und die der Szgany verabscheuten sie gleichermaßen. Dies war auch der Grund, aus dem Letztere Nathan gemieden hatten – weil er der Sohn des Höllenländers Harry Keogh war. Dies war das Vermächtnis seines Vaters, dem Nathan zumindest in seiner eigenen Welt begegnen musste – entweder indem er Gras über die Sache wachsen ließ oder indem er nachwies, dass Harrys Reputation in dieser Hinsicht makellos war.
    Doch in dieser Welt, nun, wo die Große Mehrheit ihm letztendlich Beistand gewährte, ...
    ... besuchte Nathan einen Friedhof außerhalb von Ploiesti in Rumänien, dessen Tote um seines Vaters willen aus ihren Gräbern gestiegen waren, um ihn, noch zu Ceausescus Zeit, vor den Schergen der Securitate zu schützen. Sie lagen noch immer dort, und natürlich erinnerten sie sich daran und hießen Nathan willkommen. Sein Vater war für sie eine legendäre Gestalt, und sie schworen, dass sie sich, auch wenn die Große Mehrheit im Allgemeinen sich als sehr zaghaft erwiesen hatte, niemals von Harry Keogh abgewandt hatten.
    Wie denn auch? Immerhin war es Harry gewesen, der ein großes Krebsgeschwür aus ihrer Erde entfernt und Faethor Ferenczy ein Ende gesetzt hatte. Er hatte ihn in den Abgrund der Zeiten geworfen, in die unendliche Zukunft des Möbiuskontinuums. Dort nämlich hatte er den körperlosen Geist des Vampir-Lords Faethor bei vollem Bewusstsein einem zukünftigen Zeitstrom überlassen, den er ohne jede Aussicht auf Rettung in alle Ewigkeit entlangtreiben musste. So groß war die Abscheu des Necroscopen vor Vampiren gewesen ... und sein Sohn verabscheute sie nicht minder ...
    Er suchte einen Friedhof im Nordosten Englands, nicht weit von Newcastle, auf, um sich mit einer Prostituierten, Pamela, die Harry gekannt hatte, zu unterhalten. Ihr einziges Bedauern bestand darin, dass sie Nathans Vater niemals auf »jene« Weise kennen gelernt hatte ... Aber kennen gelernt hatte sie ihn und genug für ihn empfunden, um sich wieder aus ihrem Grab zu wühlen, als er sich in Schwierigkeiten befand. Es war geschehen, kurz bevor Harry aus dieser Welt nach Starside vertrieben worden war (beziehungsweise kurz bevor er es vorgezogen hatte, dorthin zu verschwinden). Damals hatte der Necroscope es mit einem Ungeheuer in Menschengestalt zu tun, das den Namen Johnny Found trug. Mit Pamelas Hilfe – und der Hilfe weiterer Toter, allesamt Founds Opfer – hatte Harry ihn auf ebendiesem Friedhof zur Stecke gebracht.
    So erfuhr Nathan von den Toten wie den Lebenden gleichermaßen – von seinen Freunden beim E-Dezernat und den zahllosen Toten, deren Gräber über die ganze Welt verstreut lagen –, wie sein Vater gewesen war und was er geleistet hatte. Und so klapperte er in seinem Bemühen, jeden aufzuspüren, der Harry Keogh gekannt hatte, die ganze Welt ab, um seinen Vater zu rehabilitieren und seinen Ruf wiederherzustellen.
    Eigentlich war es gar nicht unbedingt nötig, dass Nathan ihre letzten Ruhestätten aufsuchte, um mit den Toten zu reden. Es wäre viel einfacher gewesen, seinen Geist schweifen zu lassen, ihn quasi wie eine Sonde auszusenden, um die Toten über all die Meilen hinweg ausfindig zu
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