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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt –
Autoren: Natalie Rabengut
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geplant sind – Protagonisten wie dich, die wissen, was sie tun und eine gewisse Eigeninitiative mitbringen. Mike hat in den höchsten Tönen deine Kreativität gelobt.“
    Nun war ich für einen kurzen Augenblick noch verlegener als vorher und knetete meine Hände.
    Glücklicherweise war Linnea mit ihren Ausführungen noch nicht am Ende angelangt. „Du hast hier jede Freiheit, die du willst – wir werden dich lediglich für einige Szenarien planen, von denen wir wissen, dass sie deinen Präferenzen entsprechen. Du sollst immerhin auch Spaß haben.“
    Beeindruckt nickte ich bloß.
    „Wir führen Akten über sämtliche Vorlieben und Tabus unserer Gäste“, sagte Mike nun. „Ich war schon so frei, deine Akte auszufüllen – viele Tabus waren es ja nicht unbedingt.“ Er zwinkerte mir zu.
    Linnea warf ein: „Zweifellos ist das bürokratisch, aber es ist besser als versehentliche und unter Umständen sehr unangenehme Verwechslungen.“
    „Eigentlich gibt es davon abgesehen nur noch Eines, das du wissen musst“, ergänzte Mike. „Während manche Gäste von Fremden benutzt werden wollen, haben wir auch Doms, die ihre Subs für sich allein wollen und hierhin gekommen sind, um sie ungestört in einem intimen Kreis von sexuell ähnlich Gesinnten erziehen können. Deswegen tragen diese Subs ein schmales, rotes Lederarmband. Falls dir jemand mit einem solchen Armband begegnen sollte, James: Finger weg! Nur, weil eine hübsche Unterwürfige zum Beispiel bei einem Gruppenspiel dabei ist, heißt es nicht, dass sie Freiwild ist. Du kannst davon ausgehen, dass ihr Meister will, dass sie teilnimmt, aber lediglich zusieht.“
    Linnea sah ihn irritiert an: „Warum denn so streng, Mike? Du lässt James klingen, als habe er überhaupt keine Selbstkontrolle. Dabei ist er doch ein Gentleman.“
    „Ein dominanter Gentleman“, murmelte Mike leise.  
    Lachend schüttelte ich den Kopf. „Überhaupt kein Problem, Mike. Du musst dir keine Sorgen machen, wirklich. Ich denke, ich habe genug Ablenkung hier.“
    „Hoffentlich, hoffentlich“, sagte er und fixierte mich kurz mit strengem Blick. Schnell wurde seine Mimik wieder offener. „Wenn du mir dann folgen würdest: Ich habe noch eine Überraschung für dich, über die du dich garantiert freuen wirst.“

    Mein Zimmer lag im zweiten Stock des Hauses und bot eine überwältigende Aussicht auf die Landschaft. Die reduzierte Einrichtung, die wie die Wände und der Boden hauptsächlich in Grau- und Beigetönen gehalten waren, strahlte Ruhe aus, und lenkte meine Aufmerksamkeit auf das beeindruckend große, mattschwarze Bett. Die hohen Pfosten am Kopfende brachten mich sofort zum Fantasieren – gleiches galt für den kleinen Kamin, vor dem ein Zweiersofa stand.
    An der Wand gegenüber des Bettes stand eine schmale Tür offen, die zum Bad führte. Schwarze Mosaikfliesen an den Wänden bildeten einen eleganten Kontrast zum weißgekachelten Boden und ich war gespannt, was im Nea noch auf mich warten würde, wenn bereits mein Wohnbereich dermaßen luxuriös wirkte.
    Zu meiner Überraschung stand mein Koffer leer neben meinem Bett. Als ich die Schranktüren öffnete, stellte ich fest, dass meine Kleidung bereits ordentlich auf Bügeln darin hing. Mike dachte wirklich an alles – auch, wenn es unter Umständen beinahe zuviel des Guten war.
    „Manchmal bist du wirklich unglaublich, Mike.“
    Die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt beobachtete er mich zufrieden, als ich mich aufs Bett setzte und die Matratze durch sanftes Auf- und Abfedern antestete.  
    „Ich habe hauptsächlich Investoren organisiert – sonst wären wir schon am bloßen Kauf der Immobilie gescheitert“, winkte er ab. „Linnea und Juna haben viel mehr Arbeit in alles gesteckt als ich.“
    „Wer ist denn Juna?“, fragte ich und stand wieder auf.
    Mike deutete auf die Wand gegenüber des Bettes, wo ein Bild hing, das mir bisher noch nicht aufgefallen war.
    „Linneas Schwester“, sagte Mike. „Das Bild ist von ihr.“
    Interessiert trat ich näher. Das Gemälde maß etwa dreißig mal zwanzig Zentimeter im Querformat und zeigte eine von Bäumen umwucherte Burgmauer, wie man sie überall in England finden konnte. Die gesamte Szene war in feinen Graustufen gearbeitet und fügte sich im simplen Rahmen perfekt in die elegante Einrichtung ein.
    „Sie ist gut – sehr gut“, merkte ich beeindruckt an.
    „Warte, bis du gegessen hast, was sie kocht!“
    „Ist sie die Köchin hier?“
    Stolz nickte Mike.
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