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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt –
Autoren: Natalie Rabengut
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zu. „Aber in Ordnung, eines kann ich dir schon beantworten: Nea bedeutet ,Neue erotische Anreize‘, ganz simpel.“
    „,Neue erotische Anreize‘?“, fragte ich kritisch nach. „Nimm mir das bitte nicht übel, aber etwas Besseres ist dir nicht eingefallen? Irgendwie ist das etwas antiklimatisch, nachdem ich mich seit deinem Brief gefragt habe, wofür diese drei Buchstaben wohl stehen.“
    Verlegen lächelte Mike und kratzte sich am Kopf, was ich als Anreiz nahm, nachzusetzen.
    „Hättest du nicht wenigstens ein Akronym nehmen können, das irgendwie geläufig ist? Nea habe ich noch nie gehört.“
    Immer noch sagte Mike nichts, sondern malte mit seiner Schuhspitze Kreise in den den Kies wie ein verlegener Schuljunge.  
    „James-“, setze er an, doch ich redete einfach weiter.
    „Nea – wirklich, beim besten Willen, ich weiß nicht einmal, ob das ein Name sein soll.“  
    Wieder: „James-“
    „Die ganze Fahrt über habe ich gegrübelt!“
    „James-“, Mike trat einen Schritt zurück und deutete auf die blonde Frau neben ihm, die amüsiert den Kopf schräg gelegt hatte. „James, das hier ist übrigens Linnea – oder einfach Nea.“
    Nun war es an mir, verlegen mit meinem Fuß Kreise in den Kies zu zeichnen. Ich glaube, für einen kurzen Augenblick muss ich knallrot geworden sein. Das hatte ich nun davon, ausnahmsweise einmal redseliger gewesen zu sein als gewöhnlich. Ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich mich an einem winzigen Detail wie diesem mit so großem Vergnügen hochgezogen hatte.  
    Glücklicherweise lachte Mikes Begleitung schließlich – Nea, wie ich nun wusste. Es war ein leises, fast schüchternes Lachen, das sehr schön ihre helle, aber kräftige Stimme unterstrich. „Keine Sorge, James, Sie sind nicht der Erste, der so auf meinen Namen reagiert. Er ist hier nun einmal sehr selten, was allerdings nicht verwunderlich ist: Er kommt aus Schweden. Ich übrigens auch.“
    Vorsichtig blickte ich auf. Mike stand mit verschränkten Armen neben ihr und war in diesem Moment ohne Zweifel stolz – ich fragte mich nur, ob sich dieser Stolz auf die Namensgebung dieses Landguts oder eher auf die Frau bezog, die die Inspiration dafür gewesen war. Ich vermutete Letzteres.
    Linnea kicherte noch einmal leise. „Wirklich, James, alles in Ordnung, ich bin Ihnen nicht böse. Wie könnte ich auch? So viel Gutes, wie Mike von Ihnen erzählt hat, war das gerade wohl einer Ihrer größten Ausrutscher.“
    Ich nickte und sie umarmte mich überraschend herzlich.
    „Es freut mich, dass Sie gekommen sind. Ich glaube, wenn Sie nicht hier wären, hätte Mike alles nur mit einem Wermutstropfen genießen können.“
    Ausgesprochen erleichtert, dass Linnea meine Unhöflichkeit so entspannt nahm, erwiderte ich ihre Umarmung. Mike sah immer noch genauso zufrieden aus wie vor einigen Augenblicken. Als Linnea einen Schritt zurücktrat, hakte sie sich wieder bei ihm unter und küsste ihn auf die Wange.  
    „So, mein werter, redseliger James“, sagte Mike schließlich, „ein paar deiner Fragen beantworte ich dir drinnen.“
    Ich knuffte ihm in die Seite und folgte dem hübschen Paar ins Haus.  
    Anfangs war ich überwältigt von den Eindrücken, die auf mich einprasselten. Neben der stilvollen Einrichtung, die mit dem Gegensatz von reduzierten Flächen und Farben zu verschnörkelten, barock anmutenden Möbeln spielte, wimmelte es in der hohen Eingangshalle nur so von Menschen – und fast alle waren spärlich bekleidet, wenn sie denn überhaupt etwas trugen. Ich hatte bereits viele von Mikes Szenarien miterlebt, aber dieses hier war allein aufgrund der Dimensionen schon jetzt eine ganz neue Erfahrung.
    Mich passierte ein unglaublich muskulöser Mann, der völlig nackt war und mit einer ebenfalls unbekleideten, laut lachenden Brünetten, die er über seine breite Schulter   geworfen hatte, die Treppe in den ersten Stock hochstieg. Ich muss zugeben, dass ich durchaus beeindruckt davon war, mit welcher Leichtigkeit er die Frau trug. Der Hintern der Unbekannten sah für einen kurzen Moment dermaßen vielversprechend aus, dass ich mit mir kämpfen musste, um ihnen nicht einfach zu folgen.
    An einer Wand einige Meter von mir entfernt saß eine maskierte Frau auf einem roten Samtsessel. Wachsam beobachtete sie die zwei Männer in engen Lederhosen zu ihren Füßen, während sie sich von ihnen mit frischem Obst füttern ließ. In ihren Händen hielt sie mahnend eine kurze, neunschwänzige Katze.  
    Eine blasse
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