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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt –
Autoren: Natalie Rabengut
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frei; in der näheren Umgebung gab es nichts außer einem kleinen Bach und einem Wald, sonst nur Wiesen und vereinzelte, kleine Felsen, so weit das Auge reichte.
    Zufrieden nickte ich. Ein unverhoffter Blowjob auf dem Weg, ein beeindruckendes, abgelegenes Landgut wie in den Romanen der Brontë-Schwestern – das würde ein guter Monat werden.
    Als ich meinen Wagen die lange Auffahrt hinauf lenkte, sah ich bereits, dass vor den repräsentativen Eingangstüren eine kleine Gruppe offensichtlich in ein Gespräch versunken war; noch konnte ich allerdings niemanden erkennen. Ich hielt an und stieg aus. Sofort tauchte ein junger Mann neben mir auf, der ausschließlich schwarzes Leder und eine elegante, schmale Augenmaske trug. Ich muss zugeben, dass mich dieser Umstand nicht großartig überraschte, immerhin hatte Mike alles geplant. Freundlich lächelte ich ihn an.
    „Willkommen im Nea, verehrter Sir. Mein Name ist Daniel, ich werde Ihren Wagen parken – machen Sie sich keine Sorgen, unser Parkplatz ist 24 Stunden am Tag überwacht und ich weiß, was ich tue. Sie und Ihre Habschaften sind hier in guten Händen, Sir. Falls Sie weitere Fragen haben, fühlen Sie sich bitte frei, einfach ins Haupthaus zu gehen und die anderen Diener anzusprechen. Ihnen soll es an nichts fehlen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“
    Damit stieg Daniel in meinen Wagen und fuhr davon. Ein wenig perplex von seiner etwas schwülstigen Ausdrucksweise und der Tatsache, dass ich nun auf einmal ohne Gepäck und Auto da stand, blickte ich ihm hinterher, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Ich beschloss, seiner Aufforderung einfach nachzukommen und ging auf das Landhaus zu.  
    Bloß wenige Meter entfernt wirkte es noch beeindruckender, als es von Weitem ausgesehen hatte. Ich musste meinen Kopf beinahe ganz in den Nacken legen, um die oberen Fenster erkennen zu können. Kräftiger Wind peitschte mir den würzigen Geruch von Gras ins Gesicht und wehte einige Gesprächsfetzen von der Gruppe am Eingang zu mir hinüber.
    Als ich näher kam, konnte ich zwischen einigen neuen Gesichtern sofort Mike ausmachen; durch seine schwarze Hautfarbe und seine Größe stach er deutlich aus der Gruppe heraus. Über einem fein karierten Hemd trug einen lässigen, aber trotz allem eleganten Wollblazer mit Lederflicken an den Ellenbogen, dazu eine Schiebermütze und eine graue Baumwollhose, die im steifen Wind flatterte. Neben ihm stand eine ebenfalls überdurchschnittlich große, strahlend blonde Frau mit einem feinen, elfenhaften Gesicht und blasser Haut. Ihr beigefarbener Trenchcoat schmeichelte ihrer hochgewachsenen Form sehr. Sofort fiel mir auf, dass sie sich bei Mike untergehakt hatte.  
    In dem Moment, in dem Mike sah, dass ich mich ihnen näherte, zeigte er mir sein sympathisches, breites Grinsen. Schnell verabschiedete er sich von der Gruppe, die offenbar kurz vor mir angereist war, und bedeutete ihnen mit einer offenen Geste, das Haus zu betreten.  
    „Mein werter James, mein werter James!“, rief er mir herzlich zu, während er mir mit seiner blonden Begleitung entgegen kam. „Obwohl ich natürlich gehofft hatte, dass du es einrichten kannst, habe ich mir doch Sorgen gemacht, ob du auch wirklich kommst. Sehr schön, sehr schön!“
    Wir umarmten uns kräftig.
    „Als ob du nicht genau wusstest, dass deine geheimnisvolle Einladung meine Neugier schüren würde“, sagte ich und lächelte die Frau an seiner Seite an, um ihr zu versichern, dass sie mir nicht entgangen war.  
    Laut lachte Mike auf. „Ich weiß eben, wie ich dich kriege. Aber glaub’ mir, ich habe nicht zu viel versprochen. Hat ein Diener schon deinen Wagen geparkt?“
    „Ja – und mein Gepäck hat er direkt mitgenommen.“
    Wieder lachte Mike nur herzlich; seine Begleitung beobachtete ihn so verstohlen fasziniert wie es Partner in frischen Beziehungen immer tun. „Mach’ dir darüber keine Sorgen.“ Er klopfte mir auf die Schulter. „Du hast bestimmt eine Menge Fragen, nicht wahr? Ich kenne dich doch. Also: Immer raus damit!“
    „Du verrätst mir sowieso jetzt noch nicht alles“, antwortete ich und grinste. „Aber in Ordnung: Was ist das hier? Wie hast du das bitte organisiert? Und warum eigentlich Nea?“
    „Immer mit der Ruhe, immer mit der Ruhe, mein werter James. Das waren schon drei Fragen – und natürlich hast du recht und ich will, dass du manches auch einfach selbst entdeckst. Das ist doch immerhin der halbe Spaß, nicht wahr?“ Er zwinkerte mir
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