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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt –
Autoren: Natalie Rabengut
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Rothaarige mit einem Muttermal unter dem rechten Auge und einer aufregend kurvigen Figur eilte an mir vorüber und zog eine lachende Brünette hinter sich her, die etwas kleiner und weniger üppig war als sie. Für einen winzigen Moment hielt sie mich mit ihren grünen Augen fest. Doch bevor ich mehr als ihre knappe Korsage erkennen konnte, war sie mit ihrer Begleitung auch schon wieder verschwunden.
    Die Eingangshalle war einfach zu voll mit interessanten Eindrücken, die meine Aufmerksamkeit beanspruchten – und ja, vermutlich haben Sie mich bereits ertappt, ich wurde wieder abgelenkt: Neben umtriebigen Dienern in derselben Aufmachung wie Daniel, der mich begrüßt und meinen Wagen geparkt hatte, konnte ich immer wieder einige hübsche Damen in unverschämt kurzen Hausmädchen-Kostümen erkennen, die den Gästen auf silbernen Tabletts Drinks servierten. Ich muss gestehen, dass dieser Anblick mich zu mehr als nur einem unanständigen Gedanken inspirierte.
    In der gegenüberliegenden Ecke stand ein Mann, den ich auf etwas jünger als mich   selbst schätzte. Er beobachtete alles ebenso fasziniert wie ich, sah aber gleichzeitig verloren aus – hätte ich nicht Linnea und Mike neben mir gehabt, wäre ich mir vermutlich angesichts dieser sensorischen Überforderung auch nicht sicher gewesen, wie ich hätte reagieren sollen. Als unsere Blicke sich trafen, deutete ich mit dem Kopf auf die Raummitte und hob beeindruckt die Augenbrauen, womit ich ihm ein breites Lächeln entlockte.  
    In diesem Moment sagte Mike: „Dir gefällt es, nicht wahr?“ Er lachte sein lautes, herzliches Lachen. „Das freut mich. Ich habe dir doch versprochen, dass sich die Fahrt lohnen wird.“ Er hielt kurz inne. „Keine Sorge, du bekommst noch genug Zeit zum Spielen – aber erst musst du etwas Administration über dich ergehen lassen.“
    Mit Mühe löste ich mich von all den interessanten Ausblicken und nickte. Ich folgte Linnea und ihm zu einer unauffälligen Tür in einem angrenzenden Flur, hinter der sich ein großzügiges Büro versteckte. Die Wände waren komplett von Bücherregalen verdeckt und durch die Vorhänge am hohen Fenster konnte ich die Landschaft von Derbyshire erkennen.
    „Wirklich mehr als beeindruckend, das alles hier“, lobte ich die beiden.
    „Vielen Dank“, sagte Linnea. „Das passiert wohl, wenn zwei Gleichgesinnte dieselbe Idee haben.“ Sie lehnte sich zu Mike und küsste ihn auf die Wange.
    In meine Richtung erwiderte er: „Sie untertreibt. Der Großteil war ihre Idee und das Haus hat auch sie gefunden. Frag’ mich bitte nicht, wie sie das geschafft hat.“ Zärtlich strich er ihr mit den Fingerknöcheln durchs Gesicht.
    Ich musste grinsen. So sanft kannte ich Mike gar nicht – nicht, dass er sonst jemals in irgendeiner Weise grob gewesen wäre, doch dermaßen verliebt hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich freute mich für ihn.
    Wir setzten uns an einen runden Tisch aus dunkelbraunem Holz, der in der Raummitte stand; Linnea schenkte drei Gläser Wasser ein.
    „Also“, setzte Mike an, „du kannst dir ja vermutlich bereits aufgrund des Namens denken, was wir hier machen – obwohl du die Namensgebung ja bekanntermaßen eher suboptimal findest.“
    Während er sich entspannt zurücklehnte, ließ ich meinen Blick auf die Tischplatte sinken. Mir war immer noch unangenehm, dass ich dermaßen ins Fettnäpfchen getreten war.
    „Jetzt lass’ den Armen doch“, sagte Linnea amüsiert. „Was Mike auch einfacher sagen könnte, ist Folgendes: Der Gedanke hinter dem Nea ist es, unseren Gästen während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, alle sexuellen Wünsche auszuleben, die sie haben – und vielleicht noch ein wenig mehr. Egal, wie ausgefallen oder aufwendig sie sein mögen.“
    „Da kommst du ins Spiel“, warf Mike ein.
    „Genau“, sagte Linnea. „Die Hausdiener und -mädchen sind dir ja schon aufgefallen-“
    „Vor allem die Hausmädchen!“, rief Mike und lachte polternd. Offenbar hatte er immer noch großes Vergnügen daran, auf mir herumzureiten. Ich antwortete mit einem gequälten Lächeln – immerhin hatte er alle Berechtigung für seinen freundschaftlichen Spott.
    Linnea streichelte seinen Arm und fuhr fort: „Die Diener schlagen die Brücke zwischen Planung und Umsetzung und gestalten den Gästen den Aufenthalt gleichzeitig so angenehm wie möglich. Darüber hinaus benötigen wir natürlich auch Protagonisten für die Vielzahl von Szenarien, die über die nächsten Wochen
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