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Nachtwelt

Nachtwelt

Titel: Nachtwelt
Autoren: Theres Buechner
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Summe zusammen, als die Band gebucht werden
musste. Da sie nicht wusste, wie sie dass restliche Geld aufbringen soll,
fragte sie Ben, ob er es ihr leihen könnte. Ohne zu fragen, wofür sie das Geld
benötigt, nahm er Block und Stift, um ihre Bankdaten aufzuschreiben.
     
    „Nicht, dass du denkst, ich fahre in Urlaub.
Es ist für euer Hochzeitsgeschenk. ¾ der Summe habe ich zusammengespart, aber
den Rest schaffe ich nicht bis zum Hochzeitstermin.“
    „Wenn ich die Gesamtsumme überschlage,
hätte es ja fast für eine Woche Bora Bora gereicht“, sagt Ben. „Mimi, das ist
verrückt. Mach doch nicht so was.“
    „Doch, doch, dass will ich. Und Bora Bora
ist viiiiiel teurer. Es wird euch gefallen. Wir können auch was Schriftliches
machen, damit du sicher sein kannst, dass ich das Geld zurückzahle.“
     
    An diesem Tag lernte Mimi eine ganz neue
Seite von Ben kennen. Seine Augen funkeln und er ist richtig sauer, als er sagt:
„Spinnst du? Was Schriftliches? Du bist die beste Freundin meiner zukünftigen
Frau. Du bist wie Familie. Eigentlich bist du besser als Familie, weil Petra dich
ausgesucht hat. Was Schriftliches! Ich glaube es hackt.“
    Dann hat Ben sich sofort wieder im Griff: „So,
Kleine, jetzt gib mir deine Bankdaten.“
     
    Mimi ist noch wie erstarrt und stottert
langsam ihre Kontoverbindung herunter. Während sie Bens Büro verlässt, denkt
sie, D er kann es ja richtig krachen lassen. Gut für Petra.
     
     
    Brautpaar und Hochzeitsgäste treten auf
den Vorplatz der Kirche. Es erwartet sie ein strahlend blauer Himmel, mit einer
kullerrunden Sonne. Es wird gratuliert. Hände werden geschüttelt. Es gibt Umarmungen
und feuchte Küssen. Und in diese Harmonie und den Moment des zügellosen Glücks
hört man Herrn Schultz, mit tz, rufen: „Verehrtes Brautpaar, liebe Gäste.
Hallo, HALLOOOO.“
    Bens Leute sind schon ruhig. Petras
Familie und Freunde gackern noch.
    „Ich möchte Sie jetzt bitten wieder ihre
Plätze auf den Kutschen einzunehmen.“
     
    Petra, die neben Mimi steht, flüstert ihr
ins Ohr: „Ben wollte den haben. Wie hätte ich meinem Mann diesen Wunsch
abschlagen können. Ich finde der hat irgendwie einen Stock im Arsch.“
    Mimi grinst und nickt. Manchmal sind Apfel
und Stamm wirklich nicht weit voneinander entfernt.
     
    Dass Geklapper der Pferdehufe ist angenehm
und gleichmäßig. Mimi überkommt eine tiefe Ruhe und Zufriedenheit. Sie schließt
die Augen und wieder spürt sie warme, weiche Lippen auf den ihren. Vielleicht
ein Hormonstau. Wenn sie es schafft dieses Gefühl heute Nacht mit ins Bett zu
nehmen, könnte daraus ein richtig guter Traum werden…….
     
    Die Kutschen biegen von der Strasse, in
Richtung Strand, ab. Es geht leicht Bergan und für einen Moment sieht man
nichts als Himmel. Doch dann fällt der Dünenübergang zur Meerseite hin ab und
der „Kniepsand“ liegt vor ihnen. Eine unendliche Sandfläche, die fast
unwirklich erscheint. Hier verschmelzen Himmel, Meer und Strand miteinander und
bilden eine grandiose Kulisse. Die milde Brise treibt den feinen Sand über die
weite Fläche.
    Petra stößt Mimi an und zeigt zurück zu
den hohen Dünen, als sie fragt: „Siehst du das Haus?“
    Natürlich sieht Mimi das Haus. Es ist ein
Traum. Ganz allein steht es auf einer der Dünen. Die dem Meer zugewandte Seite,
besteht komplett aus Glas.
    „Das Haus ist der Wahnsinn. Die Aussicht
muss der absolute Hammer sein“, sagt Mimi.
    „Ja“, antwortet Petra, „so ist es. Und Ben
hat es für die gesamte Zeit unserer Flitterwochen gemietet.“
     
     
    Es gibt nur eine Farbe. Tischdecken,
Geschirr, Servietten und die Stuhlhussen – alles ist weiß. Dazu sind Muscheln
und Steine dekoriert. Der einzige Farbklecks sind die Limetten, die in
riesigen, gläsernen Vasen schwimmen, in denen dicke Sträuße aus weißen Callas
stehen.
     
    Es gibt einen überdimensionalen
Windschutz. Er ist mindestens 2,50 Meter hoch und wie ein L zur Windseite
aufgestellt. Hinter ihm finden nicht nur die Tische, sondern auch das Buffet
und ein DJ mit Anlage, Platz. Ohne den Wind ist es richtig warm. Mimi zieht,
wie viele andere Gäste, ihre Jacke aus.
     
    Ein riesiges Sonnensegel ist über die
gesamte Fläche des „Partybereichs“ gespannt. Lange Seile, die mit schweren
eisernen Hacken tief in den Boden geschlagen wurden, spannen das große Dreieck
und halten es am Boden. Leicht schlägt das Segel im Wind. Wenn es sich hebt und
senkt entstehen Schatten, die wie kleine Wellen über die gedeckten
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