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Nachtwandler (German Edition)

Nachtwandler (German Edition)

Titel: Nachtwandler (German Edition)
Autoren: Jule Becker
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nachgefragt habe. Ich bin sicher, er würde das sofort auf seinen gestrigen Vortrag über Beziehungen und den ganzen Mist zurückführen. Vielleicht hat er ja tatsächlich damit Spuren hinterlassen.
    „Und? Bist du auf eine Wiederholung aus? Spaß scheint ihr zumindest gehabt zu haben“, grinst er.
    Ich zucke mit den Achseln. „Keine Ahnung, ich will ihn nicht gleich heiraten, falls du darauf hinaus willst“, antworte ich kopfschüttelnd. Wenn ich allerdings ehrlich bin, hätte ich nicht wirklich etwas dagegen, wenn wir erneut aufeinandertreffen würden. Felix hat etwas an sich, das ich sehr anziehend finde. Außerdem war der Sex wirklich verdammt gut.
    Nachdem Daniels Neugierde gestillt ist, lässt er mich mit meinen Gedanken alleine. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Ob begünstigt durch Daniels Worte oder nicht: Felix hat bei mir eine Lawine ins Rollen gebracht, die ich nicht mehr kontrollieren kann. Er sitzt in meinem Kopf und lässt sich nicht mehr vertreiben.
    Um die Zeit bis zu meiner Verwandlung totzuschlagen, beginne ich damit, den Kleiderschrank auszumisten. Er ist riesig und ich habe sogar richtig zu tun - die Stunden ziehen sich dennoch dahin wie Kaugummi.
    Natürlich kann ich auch an anderen Tagen kaum erwarten, dass die Sonne untergeht, aber diese seltsame Unruhe, die ich heute verspüre, ist mir gänzlich neu. Dann endlich beginnt das herbeigesehnte Kribbeln.
    Danach lasse ich mir kaum Zeit, um mich richtig zu erholen und bin dementsprechend noch recht wackelig auf den Beinen, als ich in mein Outfit schlüpfe, die üblichen Dinge in der Hose verstaue und mich nach unten begebe.
    Mir wird allerdings sehr schnell klar, dass ich mich völlig umsonst so abgehetzt habe, denn Felix ist gar nicht da. Ich kann nicht verhindern, dass ich enttäuscht bin. Immer wieder huscht mein Blick zum Eingang, doch auch nach fast drei Stunden ist er immer noch nicht aufgetaucht. Irgendwann schlägt meine anfängliche Enttäuschung in Ärger um. Was denkt der eigentlich, wer er ist? Ich werde einen Teufel tun und noch länger auf den gnädigen Herrn warten. Ich kann hier jeden haben. Jeden!
    Ich setze mich in Bewegung und peile die Bar an. Den Eingang ignoriere ich geflissentlich. Ich werde mich heute amüsieren, genauso wie sonst auch - und dafür brauche ich ganz bestimmt nicht diesen Felix!
    Rolf grinst mir schon von Weitem entgegen, als ich mich der Bar nähere. „Na? Schon etwas in Aussicht?“, fragt er scheinbar beiläufig. Er poliert ein Glas und stellt es zurück ins Regal.
    Meine Stimmung hebt sich minimal, als ich in seine hellgrauen Augen blicke. „Bis jetzt noch nicht“, antworte ich, mustere ihn von Kopf bis Fuß und lecke mit der Zunge über meine Lippen. Warum eigentlich nicht? Ich hatte ihn schon eine ganz schön lange Zeit nicht mehr, und es macht wirklich Spaß mit ihm. „Wann machst du Pause?“, frage ich deshalb und wackle mit den Augenbrauen.
    „Sag du es mir, du bist der Boss“, antwortet er doppeldeutig und wirft mir ein breites, schmutziges Grinsen zu.
    „Sofort?“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.
    „Wo?“, fragt er schlicht. Keine dämlichen Kommentare, kein großes Palaver, so mag ich das.
    „Oben“, gebe ich ebenso knapp zurück.
    Rolf nickt, gibt schnell seinen Kollegen Bescheid und folgt mir.
    Wir verlieren nicht viel Zeit. Es ist nicht die erste schnelle Nummer, die wir schieben, dennoch ist es heute anders als sonst. Irgendwie komme ich nicht richtig in Stimmung … und nach einer Weile weiß ich auch, was mit mir los ist. Felix schwirrt in meinen Gedanken umher, und je mehr ich versuche, ihn aus meinem Kopf zu vertreiben, desto hartnäckiger nistet er sich dort ein. Irgendwann merkt auch Rolf, dass etwas anders ist als sonst.
    „Was ist los?“, will er alarmiert wissen.
    Ich schüttle den Kopf. „Mach einfach weiter“, sage ich. Es ist jedoch nichts zu machen, obwohl sich Rolf wirklich Mühe gibt. Ich stecke bis zum Anschlag in seinem Mund und werde noch nicht einmal richtig hart. Irgendwann drücke ich ihn seufzend von mir.
    „Mache ich etwas falsch?“, will er niedergeschlagen wissen.
    „Nein“, antworte ich und fahre mit einer Hand über seine kurzen Haare. „Es liegt nicht an dir.“ Ich weiß selbst, dass diese Antwort furchtbar abgedroschen klingt, aber was soll ich ihm denn sonst sagen?
    Er schnaubt freudlos.
    „Hey, ich meine das wirklich so“, versichere ich ihm. „Du bist toll und sexy. Ich mag dich wirklich.“
    „Okay.“ Er nickt. Die
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